Internationales Bergfilmfestival Tegernsee: Mount St. Elias siegreich

Ergänzung vom 24. Oktober / 19:37 Uhr

Mount St. Elias - ab 18. November auch in den Kinos

Den mit 3.000 Euro dotierten „großen Preis der Stadt Tegernsee“ gewann in diesem Jahr der Dokumentarfilm „Mount St. Elias“ des Österreichers Gerald Salmina. Der Film ist ein dokumentarisches Bergdrama über die längste Skiabfahrt der Welt.

Bereits gestern Abend hatte die Jury die Siegerfilme prämiert. Der heutige letzte Tag des Festivals war für die große Matinee reserviert. In der wurden nochmal alle ausgezeichneten Filme gezeigt.
Insgesamt kamen laut Veranstalter in den 5 Tagen des Festivals schätzungsweise 6.500 Besucher nach Tegernsee.

Neben “Mount St. Elias” gewann in der Kategorie „Lebensraum Berg“ die Französin Marianne Chaud mit Ihrem Film „Himalaya – Le chemin du ciel“. Für den besten Film in der Kategorie „Naturraum Berg“ wurde John Murray mit „A Prayer for the Windhorse“ ausgezeichnet.

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Den Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis gewann der Regisseur Michael Erhard, der mit seiner Dokumentation „Kunst im Eis“ Konrad Henker bei einem Kunstprojekt im eisigen Hochgebirge begleitete.

Schirmherr und – wie fast jedes Jahr – auch Besucher des Festivals war der ehemalige CDU- Generalsekretär Heiner Geißler. Ein passendes Zitat haben wir auch von Ihm auf bff.tegernsee.de/wordpress gefunden:

Veranstaltungen wie das Bergfilm-Festival haben eine große Bedeutung, da sie dem Menschen die Natur, die Bergwelt nahe bringen.
Die Natur selbst kann nicht übertroffen werden, aber dass es möglich ist, die Schönheit der Natur als Kunsterlebnis zu erfahren und zu begreifen, dafür trägt das Bergfilm-Festival Tegernsee eine große Verantwortung.

Ein Interview mit Heiner Geißler, der selber bergbegeistert ist, gibt es als Podcast zum anhören.

Hier noch alle Preisträger des diesjährigen Festivals:

Großer Preis der Stadt Tegernsee (€ 3.000,-)

»Mount St. Elias« von Gerald Salmina (Österreich)

Preis des DAV für den besten Alpinfilm in der Kategorie »Erlebnisraum Berg« (€ 1.000,-)

»The Asgard Project“ von Alastair Lee (Großbritannien)

Bester Film in der Kategorie »Lebensraum Berg« (€ 1.000,-)
»Himalaya – Le chemin du ciel« von Marianne Chaud (Frankreich)

Bester Film in der Kategorie »Naturraum Berg« (€ 1.000,-)
»A Prayer for the Windhorse« von John Murray (Nepal/Irland)

Bester Film in der Sonderkategorie »Trendsport am Berg« (€ 1.000,-)
»Birdman of the Karakoram« von Alun Hughes/John Silvester (Großbritannien)

Otto-Guggenbichler-Nachwuchspreis
»Kunst im Eis« von Michael Erhard, Deutschland

Beste Kameraleistung (undotiert)
»Dolma du bout du monde« von Veronique, Anne und Erik Lapied (Frankreich)

Überzeugendste Tierdarstellung (undotiert)
»Wilde Pyrenäen – Berge des Lichts« von Jürgen Eichinger (Deutschland)

Besondere Erwähnung der Jury (undotiert)
»Die Hebamme – Auf Leben und Tod« von Dagmar Hirtz (Deutschland)

Lobende Erwähnung (undotiert)
»Shortcut« von Dave Brown (Großbritannien)

Publikumspreis
“Über den Berg“ von Jan Kerckhoff (Deutschland)

Anmerkung vom 19. Oktober / 17:22 Uhr
Am morgigen Mittwoch ist es soweit. Das Bergfilmfestival startet um 20:00 Uhr. Und gleich zum Start gibt es auch noch eine schöne Werbung im Fernsehen. In der BR-Sendung “Kino, Kino” läuft nämlich um 23:15 Uhr ein Potrait des Festivals. Hier noch der Link zur Webseite von “Kino, Kino” mit einer guten Übersicht über die Schwerpunkte des Festivals.

Ursprünglicher Artikel vom 16. Oktober:

Ab dem 20. Oktober findet zum achten Mal das Tegernseer Bergfilmfestival statt. Dabei werden an den vier Tagen des Festivals insgesamt 79 Filme gezeigt. Dass das Genre Bergfilm sehr vielfältig sein kann, betonen auch nochmal die Veranstalter:

Mal steht der klassische Alpinismus im Mittelpunkt, wie bei Joseph Vilsmaiers Kinoproduktion „Nanga Parbat“, mal die Naturlandschaft wie in großartigen Himalaya-Dokumentationen, dann wieder ist der Focus auf interessante Menschen gerichtet, zum Beispiel auf tibetische Kindermönche, die im Oktober gleich bei zwei Filmen im Mittelpunkt stehen werden:
„Der eine Film besticht durch seine brillante Kino-Ästhetik, der andere durch seine Nähe zu dem Kind. Es ist fantastisch, wie sich der kleine Junge vor der Kamera öffnet“, schwärmt Veranstalter Menzel.

Im Pressebereich des Festivals haben wir auch ein Interview mit den beiden Veranstaltern gefunden. Eine Frage dreht sich dabei um den Vergleich Youtube vs. Festivalfilme. Die Antworten sind so schön verschwurbelt, dass es schon wieder lustig ist.

Frage: Laienhaft gedrehte Videos werden übers Internet millionenfach angesehen – und sind somit erfolgreicher als viele professionell produzierte Filme. Mutet es da nicht fast schon bieder an, wenn man bei einem Bergfilmfestival so hohe Maßstäbe ansetzt wie in Tegernsee?

Menzel: Allein die Quantität eines nicht näher definierten Zuspruchs in einem kostenfreien Medium als Erfolgsgröße zu verwenden ist etwas gewagt. Als Veranstalter eines internationalen Wettbewerbs, sind wir auch dem Publikum verpflichtet, das Eintritt bezahlt und das sich extra Zeit nimmt. Unsere Zuschauerzahlen wachsen und die Reaktionen sind auch hinsichtlich der Auswahl positiv. Also sollte man die „Messlatte“ da liegen lassen, wo sie derzeit ist.

Pause: Außerdem muss man bei der Frage nach dem „Erfolg“ schon differenzieren: Die Nutzungsmöglichkeiten, die das Internet bietet, sprengen die Maßstäbe der herkömmlichen Maßeinheiten. Es wäre absurd, etwa Zugriffe im Internet mit der Zahl von Kinobesuchern zu vergleichen. Insofern müssen wir die Beurteilungs- und Auswahlkriterien nicht in Frage stellen. Die sind „professionell“ – die Frage, ob diese Haltung als „bieder“ empfunden werden könnte, stellt sich da nicht.

Also ich hab`s nicht verstanden. Vor allem wenn man bedenkt, dass die meist-gesehenen Filme bei Youtube professionelle Produktionen sind. Und die Überzeugung, dass das Gütesiegel “Professionell bzw. Sehenswert” nur eine Fachjury aus BR-Redakteuren vergeben darf, ist auch etwas gewagt.
Warum nicht mal alle Bewerber-Filme in dieses Internet stellen und die Zuschauer abstimmen lassen? Oft geschehen tolle Dinge, wenn man die Zuschauer stärker in den Entscheidungsprozess mit einbezieht. Vielleicht hätte es dann auch mit den Workshops geklappt, die dieses Mal aus Mangel an Beteiligung abgesagt werden mussten.
Die Daseinsberechtigung für die Jury müsste dann natürlich neu definiert werden…. um es mit den Worten von Sigi Menzel zu formulieren.

Weiterführende Informationen zum Bergfilmfestival:
– Die Siegerfilme vom letzten Jahr kann man sich auf www.tegernsee.tv anschauen.

– Das komplette Programm inklusive aller Filme kann man hier als PDF-Dokument runterladen.

– Mehr Informationen gibt es unter www.bergfilm-festival-tegernsee.de oder auf dem Blog des Festivals.

Zum Abschluss noch eine Karte mit den diversen Orten, an denen die Filme vorgeführt werden:

Veranstaltungsorte des Festivals in Tegernsee

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