Seit gestern Abend haben die Kulturschaffenden in Valley eine eigene gemeinsame Internetseite. Die Präsentation des Webauftritts wurde im voll besetzten Sitzungssaal neugierig verfolgt. Besonders beeindruckend: die große Vielzahl der Valleyer Künstler.
Zentimeter für Zentimeter frisst sich die Kreissäge in den Steinblock hinein. Staub wirbelt durch die Luft. Das Geräusch dabei ist ohrenbetäubend. Im Hintergrund spricht Bildhauer Tobel aus Hohendilching, der „Herr der Steine“ wie er im Vorstellungsfilm genannt wird. Zu finden ist der Streifen demnächst im Internet.
„Jeder Künstler bekommt eine eigene Kachel. Wir haben entweder ein Interview geführt, einen Film gedreht oder stellen den Künstler in einem kurzen Porträt vor“, erklärte Studentin Susanne Krausineck von der Journalistenakademie Dr. Hooffacker.
Valley als Künstler-Mekka
Zusammen mit „Studenten-Kollegin“ Bettina Möller präsentierte sie das Internet-Projekt „kultur-valley.de“ gestern Abend im Sitzungsssaal des Rathauses vor einem gemischten Publikum aus Gemeinderäten und Künstlern. Warum gerade Valley? Die Antwort hatte Bürgermeister Andreas Hallmannsecker in seiner Begrüßungsrede parat: Die Gemeinde sei schon immer ein beliebter Lebensraum für „Größen“ aus der Kunstszene gewesen. Michael Ende und Frank Duval hätten in der Gemeinde gelebt. „Duval hat sogar einen Schützenmarsch komponiert“, wusste der Rathauschef.
Vor so viel Prominenz brauche sich die Valleyer Gegenwartskunst jedoch nicht zu verstecken. „Ich bin erstaunt, über das große kulturelle Angebot vor Ort“, so Krausineck. Gerade wegen der Fülle hätten sich die Kurse „Online-Journalismus“ und „Pressearbeit-Online“ gemeinsam auf das Mammut Projekt gestürzt. Für die Studentinnen und Studenten war es die Abschlussarbeit ihres sechsmonatigen Kurses an der Akademie.
Dazu sei die Zeit bis zur Realisierung knapp bemessen gewesen. Drei Wochen hätten für die Vollendung der Aufgabe zur Verfügung gestanden. „Wir sind hier vor Ort gewesen, haben die Künstler besucht und auch viel Spaß gehabt“, berichtete Susanne Krausineck über die Vorarbeiten.
Highlight: “Young Valley”
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die erste Seite bietet dem Betrachter der Kulturseite viele bunte Kacheln mit den Überpunkten wie zum Beispiel Musik, Theater, Kulturtage, Kunst. Drückt der User auf eine der Kacheln wird er auf die entsprechende Seite geleitet. Und die bieten allerhand Interessantes – aber auch Kurioses. So wird in dem Bereich Musik nicht nur geprobt und gejazzt, sondern hier jodelt auch ein – Jazzmusiker.
„Ein großer Punkt in unserem Projekt war ‚Young Valley’“, erklärte Susanne Krausineck. So meldet sich in einem Film beispielsweise der Valleyer Jugendfilmer Emil Alhelm zu Wort. Und auch die Malerin Barbara Bertram erzählt von ihren Kindermalkursen. Außerdem darf sich auch die Blaskapelle Unterdarching und die Kinder-Schuhplattlgruppe vorstellen. Zum Schluss eine „Sonderkachel“ über die Kamele in Grub. Die lebenden Riesen, wie sie immer wieder die Besucher – und die Anwesenden – begeistern.
„Eine Schau. Ich bin begeistert, was man in kurzer Zeit alles auf die Beine stellen kann. Vor allem was in Valley in Sachen Kunst alles los“, zeigte sich Gemeinderat Günter Schuler von der Präsentation überrascht. Eine Meinung, die an diesem Abend viele der anwesenden Valleyer Künstler teilten.
“Mein erster Eindruck ist gut. Die Kacheln bieten viel Platz, aber das braucht man auch. In Valley ist nämlich die größte Kulturszene im Landkreis“, urteilte Grafik-Designerin Sabine Drösler. Bis sie und andere neugierige User jedoch auf der Seite „rumsurfen“ können, dauert es noch ein bisschen. Mitte August wird die Kulturseite erst ins Netz gestellt.
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