“Schnelles Internet” – auf ein Neues in der nächsten Gmunder Gemeinderatssitzung

Ergänzung vom 20. Februar 2011 / 18:21 Uhr
Unter dem Titel “Ist ein schneller Internet-Anschluß nötig, um soziale Vereinsamung zu verhindern?” haben wir im letzten Jahr ein Plädoyer für DSL-Anschlüsse in “abgelegenen Ortschaften” wie Ostin abgegeben.

Das Thema ist leider immer noch nicht gelöst. Aber die Gemeinde Gmund wird auf ihrer nächsten Gemeinderatssitzung am kommenden Dienstag Abend, den 22. Februar, über den aktuellen Stand berichten. Die Ostiner können also gespannt sein. Eventuell geht es am Ende doch schneller als gedacht.

Hier die Einladung zur nächsten Gemeinderatssitzung:

Gemeinderatssitzung in Gmund am Dienstag, 22. Februar ab 19 Uhr
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Ursprünglicher Artikel vom 18. November mit der Überschrift: “Schneller Internetzugang verhindert soziale Vereinsamung: Ist ein DSL-Anschluss auch in Ostin und Bayerwald notwendig?”
Wer kennt es nicht, das Bild des pickelgesichtigen, blassen Computernerds, der andauernd im Internet surft und schlußendlich ohne jegliche soziale Kontakte da steht. Ohne Freunde, sogar ohne geregelte Nahrungsaufnahme – ein Wrack, das jeglichen Bezug zur realen Welt verloren hat.

Auf dieser Basis erzählen uns mit schöner Regelmäßigkeit eine Menge wichtiger Menschen, dass das Internet böse ist, gefährlich sowieso und natürlich und vor allem Einsam macht. Dabei unterscheiden sich zwar die Personen, aber nicht deren Beharrlichkeit sich auf diese Klischeevorstellung zu berufen.

Ob Politiker, der Papst oder auch eine Menge Eltern. Alle sind ganz aufgeregt, ob der Gefahren und Risiken, die durch das Internet gerade im sozialen Bereich lauern. Auch wenn man ganz ehrlich niemanden kennt, auf den das oben skizierte Szenario zutrifft. Aber wehret den Anfängen…..

Dass diese Personen dabei bewusst oder unbewusst einem ziemlich großen Irrtum unterliegen, wissen zwar alle, die sich etwas ausführlicher mit dem Internet beschäftigen. Dass es jetzt aber eine wissenschaftliche Untersuchung zu dem Phänomen gibt, die dieses Gefühl bestätigt, macht es zumindest etwas einfacher dagegen zu argumentieren und vor allem auf die großen sozialen Chancen eines simplen DSL-Anschlusses hinzuweisen.

Aktuelle ifo-Studie widerlegt das gängige Klischee

Mittlerweile wird nämlich klar, was eine aktuelle Studie des Münchener Ifo-Institus bestätigt: Internetzugang verhindert soziale Vereinsamung. Oder anders ausgedrückt. Wer keinen DSL-Anschluss besitzt, kann seine individuellen Kontakte – auch Sozialkapital genannt – weniger gut aktivieren, hat demzufolge weniger Bekannte und besucht seltener Theater, Kinos, Konzerte, Bars und Sportveranstaltungen. Die Wissenschaftler haben sogar nachgewiesen, dass sich Menschen ohne ausreichend schnellen Internetzugang weniger stark politisch und ehrenamtlich engagieren.

Mit den Ergebnissen, die auf den Daten von mehr als 18.000 Personen beruhen, widerlegt das Institut damit die gängige Meinung, dass das Internet ein Medium ist, welches Menschen stark vereinsamen lässt.

Die Forscher kommen zum Schluß, dass vor allem die durch soziale Netzwerke wie Facebook verstärkten Kontakte den Austausch zwischen Individuen in vielerlei Hinsicht erleichten. Und das wiederrum hat konkret-greifbare ökonomische Konsequenzen. Diese Kontakte können beispielsweise Arbeitslosen helfen, schneller wieder einen Job zu finden oder auch jungen Firmengründern die Beschaffung finanzieller Mittel für die eigene Firma erleichtern.

„Das Internet verbindet Menschen und macht aus ihnen im Durchschnitt kontaktfreudigere, sozial und politisch engagiertere Menschen“ so die Aussage von Oliver Falck, Mitherausgeber der ifo-Studie.

Was bedeutet das für das Tegernseer Tal?

Für uns im Tal bedeutet das zweierlei:
1. Sollten langsam auch die Bewohner, die bisher milde lächelnd (“wer`s braucht”) auf die immer stärker werdende Internetnutzung in privaten Hauhsalten schauen, verstehen, dass das Internet etwas ist, was auch in Ihrem täglichen Leben nützlich sein könnte.

2. Brauchen wir überall DSL. Also auch in Ostin oder in Bayerwald. Die Diskussionen, dass DSL-Zugang hauptsächlich für Firmen wichtig ist, hat sich überholt. Es handelt sich hierbei um eine sozial-relevante Technologie. Und allen Gemeinden muss daran gelegen sein, dass jeder Einwohner Zugang dazu bekommt. Und zwar zu Preisen, die für jeden einigermaßen erschwinglich sind.

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