Eigentlich sind Polarlichter – oder Nordlichter – in Bayern eine absolute Ausnahme. Aber in diesem Jahr lässt die Sonne es mal richtig krachen. Schon mehrfach leuchtete es über uns in pink und grün. So auch in der Nacht von Freitag auf Samstag. Was ist da los?
Dort, wo sonst nur Sterne funkeln, schimmerte es heute Nacht rot und pink, ein Himmelsspektakel der besonderen Art. Wie ein breites Band aus Farbe bewegt es sich am Firmament – ein Polarlicht ist ein beeindruckendes Phänomen. Nordlicht wird es auch genannt oder Aurora borealis. Und es macht seinem Namen Ehre, denn meist sind Polarlichter nur rings um den Nordpol oder Südpol zu sehen.
Aber in diesem Jahr macht die Sonne Sonderschichten. Denn der Stern ist für das nächtliche Farbspektakel verantwortlich. Polarlichter entstehen in der Erdatmosphäre. Aber der Grund für ihr Dasein entsteht 150 Millionen Kilometer weiter weg: Heftige magnetische Prozesse lösen an der Sonnenoberfläche Explosionen aus. In gewaltigen Eruptionen stößt die Sonne Plasma aus, das dann durchs Weltall saust: Ein Sonnensturm ist entfesselt.
Diese elektrisch geladenen Sonnenteilchen können auf die Erde treffen. Unsere Atmosphäre und ihr Magnetfeld schützt uns vor ihnen. Und so malen die Sonnenteilchen zauberhafte Lichterscheinungen an den Himmel: Wenn die winzigen, aber hochenergetischen Teilchen auf die Atome und Moleküle der Erdatmosphäre treffen, regen sie diese zum Leuchten an: Stickstoffteilchen leuchten eher in blauen und violetten Tönen, atomarer Sauerstoff rot und molekularer Sauerstoff grün.
Das Erdmagnetfeld lenkt die Sonnenteilchen zu den Polen. Deswegen sind Polarlichter in Europa vor allem im äußersten Norden von Norwegen, Schweden und Finnland sowie Island zu sehen. Selten sind die auslösenden Sonnenstürme so stark, dass die Nordlichter auch weiter in den Süden reichen. Auf Sylt ist das dann der Fall, aber Bayern liegt auf dem 50. Breitengrad, hier sieht man das Phänomen fast nie. Es sei denn: Auf der Sonne ist der Teufel los. Die Sonnenaktivität folgt einem elfjährigen Rhythmus und ist an der Zahl der Sonnenflecken auf der Oberfläche der Sonne erkennbar: Je aktiver die magnetischen Prozesse im Sonneninneren sind, desto mehr und größere Sonnenflecken gibt es und desto häufiger brechen Sonnenstürme los. Das ist 2024 der Fall. Also Augen auf und die Farben nicht immer auf den aktuellen Cannabis-Konsum schieben…
Die schönsten Fotos von den Polarlichtern
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