Ist das die Lösung für Desinfektions-Enpässe?

Der Tegernseer Apotheker Andreas Obermüller weiß: Wir brauchen Desinfektionsmittel, um Corona einzudämmen. Seit Tagen sind die Regale allerdings leer. Nun hat er eine Idee. Die soll auf höchster Bundesebene besprochen werden.

Andreas Obermüller hofft, bei der Regierung etwas bewirken zu können. / Archivfoto

Andreas Obermüller, Betreiber der Hof-Apotheke in Tegernsee, sucht nach Lösungen. Seit dem Ausbruch von Corona und den Auswirkungen auf Deutschland wurde der Vorrat an Desinfektionsmitteln immer spärlicher. Mittlerweile ist alles ausverkauft. „Und die Nachfrage ist groß“, betont Obermüller.

Seit Tagen gebe es keine Mittel zur Hand- oder Flächendesinfektion mehr. „Dabei können diese Desinfektionsmittel leicht in der Apotheke hergestellt werden“, erklärt der Apotheker. Dafür wird Isopropylalkohol oder Ethanol unvergällt benötigt – gemeinhin bekannt auch als Branntwein. Dies bestätigt auch Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamts Miesbach. „Das Landratsamt hat auch schon einen Fünf-Liter-Kanister Desinfektionsmittel von einer Apotheke gekauft. Die können das leicht zusammen mischen.“

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Zudem habe man über 1.500 Einweghandschuhe geliefert bekommen. Nemitz kann daher bisher keinen Mangel an Schutzmaterial im Landkreis bestätigen. „Wir sind an Personal und Material ausreichend ausgestattet.“ Und sollte das Desinfektionsmittel ausgehen, wende man sich „wieder an die Apotheke unseres Vertrauens.“

Staatlicher Vorrat an Alkohol?

Doch wie Obermüller berichtet, können Apotheken nicht mehr genügend Alkohol für die Herstellung von Desinfektionsmittel beziehen. „Früher gab es die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein, die zum Zoll gehörte.“ Die hatte einen großen Vorrat an Ethanol – hunderte von Hektolitern. „Eben ein Monopol.“ Diese Behörde gebe es zwar nicht mehr, aber vielleicht existiere noch ein staatlicher Vorrat, hofft der Tegernseer nun. Er betont:

Ich bin niemand, der Hysterie anheimfällt, aber ohne Desinfektionsmittel im öffentlichen Raum oder für bestimmte Personengruppen kann man Corona nicht aufhalten.

Auch die Wahl am 15.3. sei kritisch zu sehen, da die Wahlkabinen nicht adäquat desinfiziert werden können. „Da genügt es, wenn ein Infizierter kräftig hustet und sich die nächsten fünf dort anstecken.“

Sein Vorschlag ist deshalb: „Die Regierung bemüht sich um eine Belieferung der Apotheken mit Alkohol. Dort werden dann zügig die benötigten Mengen hergestellt und abgegeben.“ Den ersten Schritt dahin hat Obermüller schon geschafft. Durch seinen Kontakt zu Landtagsmitglied Florian Streibl (FW) wird seine Idee nun in den kommenden Tagen auf allerhöchster Bundesebene besprochen werden.

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