Ist Festgeld noch sinnvoll?

Das Festgeld galt lange Zeit als sinnvolle Ergänzung zum Wertpapierdepot und zum Tagesgeld. Der Grund: Beim Festgeld erhalten Sparende ihr Geld zu einem festen Zeitpunkt zurück. Kontogebühren fallen nicht an. Mit dem Ersparten können diese zum Beispiel ein neues Auto finanzieren oder den langersehnten Südafrika-Urlaub wagen.

Doch lohnt sich das Festgeld aktuell? Wie eröffnen Interessierte ein Konto für das Festgeld? Wie lange sollten diese ihr Festgeld unangetastet lassen und ist das Festgeld überhaupt sicher?

Was ist ein Festgeld-Konto?

Wer sein Geld ansparen und in dieser Zeit nicht verwenden möchte, kann ein Festgeld-Konto bei einer Bank eröffnen. So können mittlere bis große Beträge über einen festgesetzten Zeitraum angespart werden. Da das Geld unangetastet bleibt, kann dieses nicht für Spontankäufe wie ein neues Rennrad ausgegeben werden. Verbraucher schützen sich somit davor, Angespartes sofort wieder auszugeben.

In vielen Lebenssituationen kann das Festgeld eine geeignete Möglichkeit der Geldanlage darstellen. Selbst bei den aktuellen Zinsen kann sich dies lohnen. In diesem Kontext ist anzuraten, mehrere Angebote von Banken zu vergleichen und das beste Preis-Leistungsverhältnis zu ermitteln.

Doch was versteht man unter dem Festgeld konkret? Das Festgeld, auch als Termingeld bekannt, wird stets über einen fixen Zeitraum angespart. Dieser wird vertraglich festgesetzt. In dem vereinbarten Zeitraum kann das Festgeld mit hoher Sicherheit nicht genutzt werden.

Die Bank wiederum gewährt einen festen Zinssatz, der in dem vertraglich vereinbarten Zeitraum unverändert bleibt. Im Gegensatz zum Tagesgeld verfügen Festgeld-Anleger somit über eine geringe Flexibilität. Dafür fallen die Zinsen beim Festgeld höher aus als beim Tagesgeld.

Ein Hinweis: Nachdem der Vertrag Gültigkeit erlangt hat, kann dieser in der Regel nicht vorläufig gekündigt werden.

Festgeld-Konto eröffnen – So geht’s

Sparen auf den großen Urlaub in Australien: Um sich einen großen Traum zu erfüllen und Geld anzusparen, vergleichen Interessierte im ersten Schritt Banken, die Festgeld-Konten zur Verfügung stellen. Wer hier ausreichend Zeit investiert, eröffnet sich die Chance auf lohnenswerte Zinsen.

Der Kontoeröffnung geht eine Legitimation voraus. Hier nutzen Banken häufig das Postident-Verfahren oder das Videoident-Verfahren. Der Zahlungsverkehr erfolgt über ein Verrechnungskonto.

Doch aufgepasst: Einige Festgeld-Anbieter zahlen das Festgeld nicht sofort nach Vertragsablauf aus. Stattdessen legen sie dieses nach Ablauf des vereinbarten Zeitraumes erneut und zum gültigen Zinssatz an – und zwar für die vertraglich vereinbarte Zeit. Die Zinsen können also geringer ausfallen.

Eine automatische Wiederanlage kann im Vertrag ausgeschlossen werden. Hier lohnt es sich also, die Vertragsbedingungen zu überprüfen und zu hinterfragen.

Andere Banken setzen voraus, dass Anleger ihr Festgeld am Ende der Laufzeit aktiv kündigen. Wird dies versäumt, wird das Geld weiter angelegt und es kann kein Zugriff erfolgen.

Wie lange sollte man zurzeit Festgeld anlegen?

Banken bieten Festgeldanlagen mit verschiedenen Zeiträumen an. Diese können 4 Wochen bis hin zu 10 Jahren betragen. Da die Leitzinsen in der Vergangenheit mehrmals durch die Europäische Zentralbank (EZB) angehoben wurden, sollten Interessierte eher zu kurzen Laufzeiten von wenigen Monaten bis zu einem Jahr tendieren. So eröffnen sich die Nutzer Chancen auf bessere Zinsangebote.

Im Juni 2024 senkte die Europäische Zentralbank die Zinsen wieder leicht. Viele Banken minimierten diese in weiser Voraussicht bereits vorzeitig. Im Jahr 2024 werden nun weitere Senkungen durch die EZB erwartet. Das würde bedeuten, dass die Festgeld-Zinsen erneut leicht fallen.

Aktuell kann es sich also lohnen, ein Festgeld-Konto für 24 Monate oder 36 Monate zu nutzen. Auch längere Zeiträume können sich als sinnvoll erweisen. Bei Bedarf können Anleger auch verschiedene Laufzeiten kombinieren und eine Zinstreppe realisieren.

Zu berücksichtigen ist, dass das Geld auf dem Festgeld-Konto über lange Zeit nicht verwendet werden kann. Eingezahlt werden sollte also nur Geld, das nicht dringend benötigt wird. Bei finanziell schwierigen Lagen sollten Verbraucher eher zum Tagesgeld tendieren oder kurze Laufzeiten für das Festgeld auswählen.

In einigen Fällen kann es sich auch gewinnbringend erweisen, das Geld zum Teil in Festgeld und zum anderen Teil in börsennotierte Indexfonds zu investieren.

Wie sicher ist Festgeld?

Viele Festgeldangebote mit einem guten Zinssatz stammen aus Banken aus dem Ausland. Hierbei handelt es sich in der Regel um kleine, unbekannte oder mittelgroße Banken. Sparer sollten stets auf sichere Banken setzen und den Zinssatz als zweitrangig betrachten. Denn im Zweifelsfall ist es von Bedeutung, dass das Ersparte bei einer vertrauenswürdigen Bank hinterlegt worden ist.

Als Faustregel gilt: Festgeldkonten von Banken innerhalb der EU und des Europäischen Wirtschaftsraumes sind geschützt. Für alle Festgeld-Anbieter mit einer Banklizenz in Höhe von bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde greift nämlich die gesetzliche Einlagensicherung. Diese gilt für alle Konten, die ein Kunde bei der jeweiligen Bank führt. Im Fall einer Pleite werden diese zusammengerechnet. Gemeinschaftskonten sind doppelt so hoch geschützt.

Dabei sollte beachtet werden, dass einige Banken nicht eigenständig agieren. Viele Festgeld-Anbieter gehören nämlich demselben Institut an. Im Falle einer Insolvenz werden die Konten zusammengerechnet. Die Sicherungsgrenze sollte hier nicht überschritten werden.

Wer die Grenze überschreitet, kann sein Geld auf mehrere unabhängige Banken mit Festgeld-Konten verteilen. So sinkt das Risiko. Bei der Einlagensicherung im Ausland wird die dortige Währung berücksichtigt, wenn das Land keinen Euro nutzt. Der Sicherungsbetrag in Schweden wird also zum Beispiel in Schwedischen Kronen angegeben, obwohl das Konto in Euro geführt wird.

Außerhalb der Eurozone sollte die Einlagensicherungsgrenze nicht ausgereizt werden, da sich der Wechselkurs nach dem Euro richtet. Denn wird das Ersparte mit 1.050.000 Kronen pro Bank und Kunde abgesichert (90.000 Euro), kann der Gegenwert variieren. Im Falle einer Insolvenz der Bank, wird die Entschädigung in Kronen ausgezahlt.

Viele Banken in Deutschland sichern das Geld ihrer Kundschaft zusätzlich durch Sicherungssysteme ab. Dies gilt zum Beispiel für Genossenschaftsbanken.

Banken in welchen Ländern sind sicher?

Die Krisenfonds unterscheiden sich von Land zu Land, obwohl einheitliche Regelungen greifen. So steht die Einlagensicherung in Malte zum Beispiel in Abhängigkeit zur Einlagensicherung in Deutschland und in Frankreich.

Laut Stiftung Warentest eignen sich insbesondere Banken aus Deutschland, Österreich, Holland, Frankreich und Schweden. Allerdings können Verbraucher auch weitere Angebote in Erwägung ziehen, sofern sie die Belastbarkeit des Sicherungsschutzes überprüfen.

Das Fazit – sicheres Festgeld in Deutschland und Co. anlegen

Mit einem Festgeld-Konto sparen Anleger über einen längeren und vertraglich festgelegten Zeitraum Geld an. Während der Vertragslaufzeit darf das Geld nicht angetastet werden. Die Vorteile: Mit dem Festgeld minimieren Anleger das Risiko, ihr Erspartes vorzeitig auszugeben. Darüber hinaus fallen die Zinsen in der Regel höher aus als beim Tagesgeld.

Aktuell kann es sich lohnen, das Festgeld über einem Zeitraum von circa 12 Monaten anzulegen. Am besten entscheiden sich Interessierte für eine Bank mit Sitz in der Europäischen Union. Allerdings sollte immer im Einzelfall abgewogen werden, wie hoch der Sicherungsschutz bei dem jeweiligen Anbieter ausfällt. Durch einen Anbietervergleich ermitteln Interessierte das für sie passende Angebot.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Partner-Content

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner