Bezahlbaren Wohnraum gibt es in Holzkirchen nicht wie Sand am Meer– und das obwohl doch gefühlt überall gebaut wird. Der Ort platzt aus allen Nähten. Deshalb ist auch die Gemeinde daran interessiert, immer wieder neuen Wohnraum zu schaffen. Wie Bürgermeister Olaf von Löwis erklärt, fiel vor allem deshalb der Anstoß eines Grundeigentümers schon vor einigen Jahren im Rathaus „auf offene Ohren“.
Ein Holzkirchner bot die Grünfläche im Bereich Inselkam-Maitz, die zwischen dem nördlichen Ortsrand und der OMV-Tankstelle in Richtung Otterfing, zum Verkauf an. Der Gemeinderat begegnete 2013 dem Vorschlag, wie von Löwis berichtet, „gerne auf Augenhöhe“ und brachte nach und nach – jedoch nicht ohne Einwände einiger Anlieger – den Bebauungsplan auf den Weg.
Erschließung bis 2017
Seit 18. Februar dieses Jahres ist das Neubaugebiet Inselkam-Maitz auch rechtsverbindlich gültig. Entstehen sollen dort über 100 Wohneinheiten – in insgesamt drei Bauabschnitten. Schon dieses Jahr stünden die Erschließungsarbeiten auf dem Areal an: „Auf der Staatsstraße soll eine Linksabbiegespur in das neue Wohngebiet entstehen. Außerdem werden Straßen und Leitungen verlegt“, erklärt der Bürgermeister die Vorgehensweise.
Im ersten Bauabschnitt sollen rund 72 Wohneinheiten in Form von sieben Geschosswohnungsbauten, 13 Doppelhäuser und vier Einfamilienhäuser entstehen. Nach Abschluss der Erschließungsarbeiten im Sommer nächsten Jahres, rollen dann die Bagger an. Der Marktgemeinde gehört im Neubaugebiet „ein gutes Drittel“ der Grundstücke, weiß von Löwis.
In einem zweiten und dritten Bauabschnitt sollen weitere Doppel- und Einfamilienhäuser folgen: der Gemeinde stehen dann wieder Grundstücke für zwei Einfamilienhäuser, drei Doppelhäuser und zwei Geschosswohnungsbauten zur Verfügung.
Mit Hauptwohnsitz und Kindern punkten
Wie von Löwis erklärt, will die Marktgemeinde einen Teil der eigenen Grundstücke zur Finanzierung des gemeindlichen Wohnungsbaus verkaufen, sowie einige Grundstücke „ausschreiben“ – in welcher Form dies vonstattengehen soll, sei jedoch noch nicht ganz klar.
Die Grundstücke per Einheimischen Programm auszuschreiben, sei laut dem Rathauschef in Holzkirchen immer schwierig: „Die Marktgemeinde muss sich da immer zu 100 Prozent juristisch absichern“, so von Löwis weiter. Sonst flattern die Klagen ins Rathaus.
Wie bereits die letzte Ausschreibung von gemeindlichen Grundstücken zeigte, wollen nämlich viele Holzkirchner ein Stück vom Kuchen abhaben. Hier kamen auf zwölf Grundstücke 155 Bewerber. Gerade junge Familien mit Kindern suchen händeringend nach Wohnraum. Dazu der Rathauschef:
Aus der Erfahrung heraus wissen wir, dass es immer sehr sehr viele Interessenten sind.
Für die Vergabe der besagten zwölf Grundstücke im Gründlandweg und in Kleinhartpenning beschloss der Gemeinderat das „Holzkirchner Modell“. Demnach erfolgte die Vergabe über ein spezielles Punktesystem: wer beispielsweise seinen Hauptwohnsitz in Holzkirchen hat und Kinder vorweisen kann, kann Punkte sammeln und so seine Chance auf ein eigenes Grundstück erhöhen.
Ein ähnliches Arbeitsmodell wäre für von Löwis auch für die Vergabe der gemeindlichen Grundstücke in Inselkam-Maitz denkbar. Während aus Insiderkreisen verlautet, dass sich die Grundstücke aus privater Hand schon wie warme Semmeln und zu Höchstpreisen verkauft haben, überlegt man im Rathaus noch nach welchem System man die Grundstücke an den Mann bringen möchte.
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