Nachwuchssorgen in Tegernsee: Kann ein “Arbeitskreis Zukunft” helfen?

“In Tegernsee lässt sich gut alt werden,” so eine der Aussagen von Bürgermeister Peter Janssen, gefallen auf der Bürgerversammlung im November 2010.

Janssens Zitat bezog sich damals auf die Ergebnisse einer Seniorenbefragung. Sehr aufwändig, aber nur für Tegernseer ab einem Alter von 65, wurden die Bedürfnisse der Bürger abgefragt und ausgewertet.

Wie die Verwaltung auf Nachfrage mitteilte war der einzige Zweck dieser Umfrage “den heutigen und künftigen Senioren in Tegernsee das Leben zu erleichtern und zu verschönern. Nur wenn die Stadt die Wünsche und Gewohnheiten der Senioren kennt, kann sie das Richtige für sie tun und umgekehrt unsinnigen Aufwand vermeiden.”

Das Echo war jedenfalls sehr groß. Von 986 Fragebögen kamen 315 ausgefüllt an die Stadt zurück. Auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Lebensbedingungen“ äußerten sich 112 sehr zufrieden, 166 zufrieden und 32 mittel.

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Das Durschnittsalter der Tegernseer steigt – wie richtig reagieren?

Doch die Frage “Lässt sich in Tegernsee auch jung gut leben?” blieb damals offen und sie ist es scheinbar immer noch. Wobei mit jung, jüngere Familien mit Kindern, Jugendliche und jüngere Arbeitnehmer gemeint sind. Sprich die potentiellen “Nachwuchsproduzenten”.

Dekan Walter Waldschütz

Dass das Thema Nachwuchs auch die Kirche beschäftigt, machte Dekan Walter Waldschütz auf der diesjährigen Bürgerversammlung klar.

In sein Lob, dass von seiten des Stadtrates sehr viel gemacht werde für die Kinder der Stadt, schwang die Besorgnis, dass dies “in 10 bis 15 Jahren vielleicht gar nicht mehr gebraucht wird, weil wir keine Kinder mehr haben”.

Waldschütz wies darauf hin, dass er und seine Mitarbeiter “deutlich mehr mit Trauerarbeit als mit Taufen” zu tun hätten. Und das sei, so Waldschütz eine besorgniserregende Entwicklung.

Der Ansatz des Dekans: am Vorbild des Arbeitskreises Energie könnte man einen Arbeitskreis Zukunft aufsetzen. Dies funktioniere auch in anderen Gemeinden.

Zusammen mit Politikern, der Kirche und anderen Organisation könnten so für Tegernsee Konzepte erarbeitet werden, damit es bezahlbar bleibt mit Kindern in der Stadt zu leben.

Mein Wunsch wäre es miteinander etwas zu überlegen, so dass es möglich wird, noch mehr Familien nach Tegernsee zu locken. Vielleicht könnte der Stadtrat einen Arbeitskreis initiieren, dass wir dann gemeinsam Visionen spinnen, die auch irgendwann verwirklicht werden.

Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Statistik, die die Entwicklung des Altersdurchschnitts der Tegernseer Bürger in den letzten sechs Jahren zeigt. Tendenz: steigend.

2005 – 49,2 Jahre
2006 – 49,9 Jahre
2007 – 50,2 Jahre
2008 – 50,6 Jahre
2009 – 51,0 Jahre
2010 – 52,0 Jahre

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