Käserei stellt auf Selbstbedienung um

Die Naturkäserei wird zehn Jahre alt. Das Konzept funktioniert, die Leute wollen die Produkte kaufen. Allein die Gastronomie schwankt. Deshalb will man jetzt etwas ändern.

In der Naturkäserei in Kreuth ist ab Ostern Selbstbedienung

Am 1. Juni darf die Naturkäserei Kreuth 10-jähriges Jubiläum feiern. „Die ganze Naturkäserei war ein Experiment“, sagt Vorstandsvorsitzende Sophie Obermüller heute. Das Konzept ist zum Großteil aufgegangen, der Laden läuft gut. In der Käserei wird die Milch von regionalen Bauern zu Käse, Joghurt und anderen Speisen verarbeitet und verkauft.

Nun habe man sich aber gefragt, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Man habe im Team mit den Vorständen in den letzten Monaten viele Gespräche geführt und sich überlegt, wo es hingehen soll, beteuert Aufsichtsratsvorsitzender Josef Bogner. Nun hat man sich für eine große Veränderung entschieden. Aus dem klassischen Restaurant im ersten Stock, wird künftig eine Brotzeitstubn mit Selbstbedienung.

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Zurück zum Ursprung in der Naturkäserei

Sieben Tage die Woche haben der Verkauf, die Produktion und das Restaurant aktuell geöffnet. An schönen Tagen sei die Bude voll. Aber in der Nebensaison, bei schlechterem Wetter, ist die Gastronomie einfach nicht immer ausgelastet. Hinzu kommt, dass man dann entweder zu wenig oder zu viel Personal vor Ort hat. „Wir wollen zurück zum Ursprung“, ist man sich einig.

Ab den Osterferien wird es deshalb nur noch Brotzeiten, Kaffee und Kuchen und die klassischen Kasspatzen geben. Ab und zu vielleicht eine Tagessuppe. „Wir wollen unsere Produkte in der Gastronomie in Szene setzen und so den Kunden auch zum Kauf im Laden animieren“, erklärt Geschäftsleiter Franz Stuffer. Bogner findet es jedenfalls überhaupt nicht tragisch, hier nach zehn Jahren eine Veränderung zu wagen. Man habe das Restaurant in der Form ausprobiert und „der Versuch war es wert. Jetzt haben wir mehr Erfahrung.”

Ganz ohne Personalabbau geht es nicht

Die Entscheidung hat natürlich auch Auswirkungen auf das Personal. Um rund zehn Prozent wird sich die Belegschaft wohl minimieren. Aktuell beschäftigt die Naturkäserei 65 Mitarbeiter. Stuffer hat dazu mit jedem einzelnen Mitarbeiter persönlich gesprochen. „Jeder muss individuell entscheiden, passt das noch so für mich, oder nicht“, findet er. Der Zeitpunkt sei außerdem sehr fair, da die Neuerung vor der Saison kommt.

Von links: Franz Stuffer, Sophie Obermüller und Josef Bogner

Umbauen muss die Käserei jedenfalls nicht. Der die Theke oben wird vielleicht etwas verändert. Sonst bleibt alles wie es ist. 120 Personen finden im ersten Stock Platz. Hinzu kommt natürlich noch die Sonnenterrasse mit Bergblick. Busgruppen können weiterhin auch mit Service buchen. Die Öffnungszeiten passen sich wie gehabt sieben Tage die Woche an die des Ladens an.

Ob sich das neue Konzept bewährt, wird sich erst mit der Zeit zeigen. „Wir werden das jetzt mal ein halbes Jahr machen und dann weiterschauen“, meint Bogner. Man müsse einfach immer mit dem Zahn der Zeit gehen. Für das Jubiläum im Juni sei man noch in der Planung. Eine Art Familientag soll es werden.

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