Derzeit hustet, schnupft und fiebert es wieder ordentlich in Bayern. Wie jedes Jahr plagt uns auch heuer die Grippewelle. Mit einem Unterschied: 2017 begann die Erkältungssaison deutlich früher als in den letzten fünf Jahren. Die ersten Fälle wurden dieses Jahr bereits im Dezember gemeldet. In den Vorjahren erreichte die Grippewelle meist erst im Februar oder sogar März ihren Höhepunkt. Die heftigste Grippewelle gab es zuletzt im Winter 2014/2015.
In der vergangenen Woche registrierte das Landesamt für Gesundheit (LGL) in Erlangen 733 Influenzafälle in Bayern. Im Winter 2015 auf 2016 waren es zum vergleichbaren Zeitpunkt nur 367 Erkrankungen. Im Landkreis Miesbach ist die Zahl der Krankheitsfälle vergleichsweise niedrig, dennoch beachtlich. Laut Auskunft des Landratsamtes wurden allein in diesem Monat 27 Fälle von Grippe-Infektionen gemeldet.
Wie kann man sich schützen?
„Gründliches Händewaschen ist immer noch der beste Schutz vor einer Ansteckung“, empfiehlt der Gesundheitsexperte des Landratsamtes Miesbach, Dr. Christian Auracher. Gegen die „echte“ Grippe, die Influenza (derzeit grassiert der Typ A/H3N2), bietet eine Impfung den bestmöglichen Schutz.
Wer sollte sich impfen lassen?
Vor allem chronisch Kranke, ältere Menschen ab 60 Jahren und Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. „Das macht auch jetzt noch Sinn“, bekräftigt der Amtsarzt. Laut Robert-Koch-Institut dauert es nach einer Impfung rund zehn bis vierzehn Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.
Worauf sollte man achten?
Bakterien und Viren verbreiten sich vor allem durch die Atemluft. Deshalb gilt bei erhöhtem Erkältungsaufkommen: möglichst aufs Händeschütteln verzichten. Auch sollte man die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen so wenig wie möglich mit den Händen berühren.
Ob der Patient nun tatsächlich an Influenza erkrankt ist, oder vielleicht doch „nur“ einen grippalen Infekt durchmacht, kann laut Auracher mithilfe eines ärztlichen Schnelltests diagnostiziert werden. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Influenza-Erkrankung, hilft nur eins: gründlich auskurieren.
Alternative Homöopathie?
Eine Alternative zu chemischen Arzneimitteln ist für viele die Naturheilkunde und die Homöopathie. Letztere entdeckte der Arzt und Apotheker Samuel Hahnemann gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Er stellte damals den Grundsatz auf, dass „Ähnliches mit Ähnlichem“ zu heilen sei. Hahnemann hat wohl nicht im Traum daran gedacht, dass seine Lehre über 200 Jahre später für Milliarden-Umsätze sorgen könnte. Mittlerweile sind fast gegen jedes Wehwehchen Globuli „gewachsen“.
Vor allem bei der Behandlung von Erkältungskrankheiten kommen diese oft und gerne zum Einsatz. Die Wirkung ist umstritten, oft spricht man vom so genannten „Placebo-Effekt“. Das heißt, allein der Glaube an die Wirkung kann zu einer Genesung führen.
Was hilft?
Praktische Tipps hat die Holzkirchner Heilpraktikerin und Osteopathin Sabine Lutje parat. Ein warmes Fußbad beispielsweise wirke manchmal Wunder:
Man sollte das Immunsystem in der kalten Jahreszeit besonders stärken. Warme Füße sind wichtig.
Kratzt es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen dennoch im Hals, gibt es auf dem Markt zahlreiche pflanzliche Präparate, die das Immunsystem unterstützen sollen. „Olivenblattextrakt oder Acerola zum Beispiel“, berichtet die Heilpraktikerin. Auch Vitamin C könne man jederzeit einnehmen. Da es ein wasserlösliches Vitamin ist, besteht kaum Gefahr der Überdosierung wie beispielsweise bei fettlöslichen Vitaminen.
Den Gang zum Schulmediziner empfiehlt Sabine Lutje bei starkem Krankheitsgefühl, hohem Fieber und heftigen Halsschmerzen. Diese Symptome könnten Hinweise auf eine bakterielle Infektion sein. Und in diesem Fall hilft meist nur noch die Gabe eines Antibiotiums.
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