Kampf gegen Corona kostet erneut 500.000 Euro

2,5 Millionen Euro hat der Landkreis Miesbach schon für die Corona-Krise bereitgestellt. Doch das reicht nicht. Vor allem zwei Dinge haben die Kosten in die Höhe getrieben.

Vor allem der Bundeswehreinsatz im Seniorenheim war teuer

Der Kreisausschuss hat in seiner heutigen, extra dafür anberaumten Sitzung weitere 500.000 € für die Bewältigung der Corona-Krise im Landkreis Miesbach genehmigt. Am 22. April 2020 wurden bereits 2.500.000 € von den Gremien bereitgestellt. Die Mittel wurden vorrangig für den Einkauf von Persönlicher Schutzausrüstung benötigt. Für zwei besonders von der Ausbreitung von Covid-19 betroffene Einrichtungen musste der Landkreis zusätzlich Kosten aufwenden.

Zu Beginn der Pandemie war Persönliche Schutzausrüstung Mangelware. „Die Führungsgruppe Katastrophenschutz musste große Anstrengungen unternehmen, um mithilfe von regionalen Unternehmen überhaupt Material zu bekommen, da Lieferungen der Staatsregierung ausblieben“, so die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler.

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Schutzkleidung kostet

Schutzkittel waren beispielweise auf dem Markt vollständig vergriffen, sodass die Führungsgruppe kurzerhand lokale Schneiderein engagierte. Die Preise, zu denen Material von der Führungsgruppe Miesbach beschafft wurde, seien zwar im Vergleich zu den Marktpreisen sehr gering gewesen (z.B. FFP 2 Masken: regulärer Preis vor Corona 2,38 €, Marktpreis während Corona-Krise 13,52 €, Einkaufspreis Landratsamt Miesbach 3,82 €). „Dennoch verschlang die Beschaffung bisher insgesamt 2.051.641,59 €“, sagt Stadler.

Über 200 Bedarfsträger aus dem medizinischen Bereich, unter anderem Krankenhaus, Pflegedienste oder Ärzte, wurden von der Führungsgruppe Katastrophenschutz mit der Persönlichen Schutzausrüstung versorgt. Die meisten können sich inzwischen wieder selbst mit Material am freien Markt versorgen. Gleichzeitig gingen in den vergangenen beiden Wochen größere Lieferungen des „Landesamtes für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit“ ein. Die Bestände sind nun also gut gefüllt. Stadler erklärt dazu:

Das Zentrallager des Landkreises soll nun so umgestaltet werden, dass immer ein etwa Drei-Monats-Bedarf vorrätig ist, um bei möglichen erneuten Ausbrüchen schnell reagieren zu können.

Neben der Beschaffung der Persönlichen Schutzausrüstung schlagen besonders die beiden besonders von der Ausbreitung von Covid-19 betroffenen Einrichtungen in Schliersee zu Buche. Für das Seniorenheim wurden bisher 98.450,08 € ausbezahlt. Etwa 45.000 € stehen zusätzlich noch aus. Die Führungsgruppe Katastrophenschutz musste unter anderem für die Unterbringung der Bundeswehr, die Lohnkosten der Pflegehelfer und Leihgebühren für Geschirrmobil und Kühlwagen in Vorleistung gehen.

Nur noch drei aktive Corona-Fälle im Landkreis Miesbach – Stand 05.06.2020

Auch in der besonders betroffenen Einrichtung für Menschen mit Behinderungen war der finanzielle Aufwand des Landkreises groß: 1.665,17 € wurden bisher ausbezahlt, etwa 22.000 € fehlen noch. „Die Kosten werden den Betreibern in Rechnung gestellt. Mitarbeiter des Landratsamtes arbeiten gerade an den Kostenaufstellungen, um die Rückforderungen zu stellen“, so die Pressesprecherin.

Insgesamt wurden bisher 2.767.425,62 € im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Krise im Landkreis Miesbach ausbezahlt. Eine zumindest anteilige Erstattung über Regierung von Oberbayern und die Staatsregierung steht in Aussicht. „Bisher ging jedoch keine Abschlagszahlung ein“, sagt Stadler abschließend.

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