Anfang Juni 2013 wurden neben Häusern und Geschäften auch die Straßen im Tegernseer Tal überflutet. Besonders hart traf es dabei die Gemeinden Tegernsee und Rottach-Egern. Schäden in Millionenhöhe waren die Folge. Damit ein dauerhafter und sicherer Schutz für die betroffenen Haushalte gewährleistet werden kann, entschied sich der Gemeinderat in Rottach-Egern für einen Ausbau des Hochwasserschutzes an der Rottach.
Der Freistaat Bayern hat die Kosten für den geplanten Schutz auf die Gemeinde verlagert. Nun kommt diese für die Kosten in einer Höhe von rund 912.000 Euro auf. Die betroffenen Anwohner müssen sich nicht – wie von einigen befürchtet – daran beteiligen. Dabei war das lange Zeit unklar. Insgesamt 4,3 Millionen Euro soll die Maßnahme kosten.
Auf einem rund 1,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Tuftenbrücke und der Bundesstraßenbrücke wird in drei Abschnitten die Rottach für die nächste Flut “fit” gemacht. Dazu sollen unter anderem die Deiche um bis zu 72 Zentimeter erhöht werden.
Gefahrenpotenzial Rottach?
Warum das unbedingt nötig ist, machte Christian Köck, Bürgermeister von Rottach-Egern auf der letzten Gemeinderatssitzung klar: “Der Wildbach Rottach ist ein hoher Risikofaktor”, so Köck, der gleichzeitig klarstellte, dass das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) eine Erhöhung der Natursteinmauern vorschreibt, um eben dem befürchteten erneuten Hochwasser vorzubeugen.
Dadurch wären, so Köck weiter, 177 Haupt-und Nebengebäude geschützt. Außerdem ist es notwendig die Schutzmaßnahmen durchzuführen. Somit wäre Rottach-Egern die erste Gemeinde, die diese Vorkehrungen treffen würde.
Man muss die Maßnahmen aber bald durchsetzen.
Das forderte Köck in der vergangenen Sitzung. Auch andere Gebäude in der Nähe des Überschwemmungsgebietes würden von dieser Vorkehrung profitieren. Der Gemeinderat folgte dem Antrag einstimmig.
Genauer Termin unklar
Wann der Ausbau allerdings beginnt, steht derzeit noch in den Sternen. Das Planfeststellungsverfahren liege bei den Behörden, so ist aus dem Wasserwirtschaftsamt zu hören. Dabei stellte das Landratsamt jüngst fest, dass mittlerweile alle Stellungnahmen der Behörden vorliegen. Ob das bedeutet, dass das Ende des Genehmigungsmarathons absehbar ist und wann die Bauarbeiten beginnen könnten, dazu sei derzeit allerdings noch keine endgültige Aussage möglich.
Endgültig und für die Rottacher Anlieger mindestens genauso erleichternd ist allerdings die Entscheidung, dass auf sie kein Kostenrisiko in ungeahnter Höhe zukommen wird.
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