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Die Schwaighofbucht in Tegernsee ist derzeit ein viel diskutiertes Thema. Durch die Unmengen an Schlamm und Seegras wird nicht nur das Baden in der Bucht unmöglich. Es entsteht dabei auch ein äußerst unangenehmer Geruch. Die Tegernseerin Gertraud Eberwein forder daher mit der Petition „Rettet die Schwaighofbucht“ ein Eingreifen der Behörden. Die Bucht soll ausgebaggert werden. Unterstützt wird Eberwein dabei von der Gruppe „Rettet den Tegernsee“.
Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim sieht sich in dieser Angelegenheit nicht zuständig. Geschäftsleiter Paul Geisenhofer erklärt: „Eine Räumung der Ablagerungsbereiche an den Seeufern für touristische Zwecke […] ist nicht die Aufgabe des Wasserwirtschaftsamtes“.
Nur die Räumung von Mündungsbereichen falle unter die Verantwortung seiner Behörde, sofern der Hochwasserabfluss gefährdet ist. Die Bayrische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen widerspricht dem und behauptet, der Tegernsee sei ein Gewässer „erster Ordnung“.
„Über 1000 Unterschriften dürften wir schon haben“
Somit falle er in den Zuständigkeitsbereich des Freistaats Bayern. Daher sei das Wasserwirtschaftsamt verantwortlich für die „Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung von Gewässern“, so die Pressesprecherin der Schlösserverwaltung, Cordula Mauß. Ein Zuständiger für die Sauberkeit der Bucht ist somit noch nicht gefunden. Planungen für eine Ausbaggerung bestehen auf keiner der beiden Seiten.
Währenddessen werden die Unterschriften der Petition „Rettet die Schwaighofbucht“ ausgezählt. Gertraud Eberwein, Initiatorin der Unterschriftenaktion, ist zuversichtlich. Über 1000 Unterzeichner seien es ungefähr, „davon ca. 90% Einheimische“, so Eberwein. Am Donnerstag, den 8.10., soll die Petition dem Bürgermeister der Stadt Tegernsee, Johannes Hagn, vorgelegt werden.
Ursprünglicher Artikel vom 11. September 2015 mit der Überschrift: „(Kein) Land in Sicht“
Einer der schönsten Abschnitte des Tegernsees läuft Gefahr, zur Kloake zu verkommen. Das befürchten zumindest Anwohner am Schwaighof. Weil sich niemand richtig zuständig zu fühlen scheint, ergreifen sie jetzt die Initiative. Mit einer Unterschriftenaktion soll der Stein ins Rollen gebracht werden.
Kein schöner Anblick bietet sich dem Besucher der Schwaighofbucht derzeit. Große Mengen an Schlamm und Seegras bedecken das Seeufer. Baden sollte man hier schon lange nicht mehr – zu groß ist die Gefahr, im tiefen Schlamm stecken zu bleiben. Die Wasservögel haben indes hier ihr Paradies gefunden: unbehelligt vom Menschen siedeln sie sich hier gehäuft an.
Ein Teufelskreis: Auf Nahrungssuche reißen die Vögel Seegras ab, welches wiederum ans Ufer gespült wird und dort verrottet. Die Fäkalien der Tiere können Parasiten enthalten, die unangenehme Folgen für den Menschen haben können.
Anlieger sehen “Behördenchaos”
Selbst an kühleren Tagen weht Besuchern ein abstoßender Geruch um die Nase. Fast könnte man meinen, man befinde sich in einem Moorgebiet. Diesen Verdacht bestätigen nicht nur die längst angebrachten Schilder, welche vor dem schlammigen Grund warnen, sondern auch Gertraud Eberwein. Als Anwohnerin will sie nicht länger zuschauen, wie dieser Fleck Natur verkommt. Zur Verstärkung weiß sie den Verein „Rettet den Tegernsee“ an ihrer Seite. Gemeinsam will man nun wachrütteln und tätig werden.
„Früher“, so erzählt Seeschützer Andreas Scherzer, „wurde der See regelmäßig ausgebaggert. Manchmal jährlich, manchmal nach Hochwassern.“ Heute fühle sich jedoch niemand mehr zuständig. Das Wasserwirtschaftsamt sehe sich lediglich für den Fluss, die Rottach verantwortlich. Der See sei Sache der Seenverwaltung. Die aber schiebe den schwarzen Peter zurück und meint, der Schlamm würde vom Fluss in den See gespült – sei also nicht Teil ihres Wirkungsgebietes.
Unterschriftenaktion gestartet
Fakt ist, dass zum Schutz des Rottacher Warmbades ein Wall errichtet wurde. Dieser soll dafür sorgen, dass kein Unrat von der Rottach in Richtung des Bades gelangen soll. Seinen Zweck erfüllt die Vorrichtung offenbar. Zum Nachteil der Schwaighofbucht, denn dort sammelt sich das Treibgut und führt zu einer allmählichen Verlandung – so lautet der Vorwurf. Sogar auf Satellitenaufnahmen sei dieses Phänomen schon deutlich zu erkennen.
Um auf diese Verlandung aufmerksam zu machen, sammeln Eberwein und die Initiative nun Unterschriften. Mehrere hundert seien bereits zusammengekommen. Diese sollen dann an Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn übergeben werden. Eberwein und Scherzer hoffen, dass das Projekt so auf die politische Tagesordnung kommt.
Aktuell liegen der TS zur möglichen Verlandung der Schwaighofbucht noch keine Aussagen vom Wasserwirtschaftsamt und der Seenverwaltung vor, werden aber an dieser Stelle nachgereicht. Aktuell läuft zu der Unterschriftenaktion noch eine Online-Petition, an der man sich hier beteiligen kann. Weitere Infos zu den Stellen, an denen die Unterschriftenlisten ausliegen, gibt es hier: www.see-oder-sumpf.de
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