Momentan steht in der Zilcher-/Koglkopfstraße in Bad Wiessee noch ein großes Haus. Das sollte laut Plan abgerissen und einem 27 mal 10,25 Meter großen Personalhaus weichen, welches insbesondere dem Erhalt und Betrieb der Gaststätte Käfer Gut Kaltenbrunn in Gmund, wie auch anderen Hotelbauprojekten am Tegernsee dienen soll. Da der Bebauungsplan jedoch in der gewünschten Ausprägung nicht eingehalten werden kann, wurde eine Änderung beantragt.
Zentral waren die Änderung der Geschossigkeit von zwei auf drei Vollgeschosse, eine Änderung der zulässigen Grundflächenzahl von 0,2 auf mindesten 0,4 und der zulässigen Geschossflächenzahl von 0,4 auf mindestens 0,6. Außerdem wurde eine Änderung des Stellplatzschlüssels für Personalwohnungen beantragt. Im Näheren geht es dabei um eine Reduktion des Schlüssels auf 0,5 Stellplätze pro Wohnung.
Alternative zu Tiefgarage
Ein Mobilitätskonzept soll dabei den Ausgleich schaffen. Hintergrund des Vorschlags war wohl ein Gespräch des Bürgermeisters Kühn mit dem Bauherren, welcher ursprünglich eine Tiefgarage mit eingeplant hatte. Als Alternative zu dieser sah man die Möglichkeit, die Stellplätze oberirdisch zu planen. Da aber laut Bauherr sowieso Fahrgemeinschaften gebildet werden, könne man die Zahl der Plätze reduzieren und ein Mobilitätskonzept miteinbringen.
Laut Bauamtsleiter Anton Bammer sei es zunächst sehr begrüßenswert, dass Personalwohnungen entstehen sollen. Auch aus dem Gremium kam Anerkennung, für diesen offensichtlich langfristigen Willen ein wirkliches Personalhaus zu erbauen – ohne Spekulation auf baldige Umwandlung in normale Wohnungen. Johannes von Miller (Bund 90/Die Grünen) „kann es sich grundsätzlich gut vorstellen“, interessant fand er den Entwurf gerade deshalb, weil das Gegenstück zu diesem Projekt eigentlich ebenfalls in der gestrigen Sitzung hätte diskutiert werden sollen. Den Antrag für ein Personalhaus mit großer Tiefgarage an der Sanktjohannserstrasse hatte man aber zurückgezogen.
Weitläufigere Änderung des Bebauungsplans wären notwendig
Problematisch sind jedoch die starken Erhöhungen der GRZ und der GFZ. Konsequenterweise müsste man diese auch auf die vier beziehungsweise fünf Gebäude im nördlichen Teil des Bebauungsplans übertragen. Da dies aber nicht als notwendig angesehen wird, man also auch innerhalb des Bebauungsplans eine ausreichende Menge an Personalwohnungen schaffen kann, plädierte Bammer auf eine Ablehnung des Antrags.
Die Mitglieder des Gremiums zeigten dort Einigkeit: laut Florian Sareiter (CSU) kann und sollte man Ausnahmen machen, “aber diese ist mir zu drastisch”, schließt er. Für Bernd Kuntze-Fechner (SPD) geht das auch zu weit. Was er allerdings sehr interessant findet ist die Idee des Mobilitätskonzepts. Man ist sich einig, dass das an anderer Stelle noch ausführlich geplant und diskutiert werden soll. Schließlich wurde der Antrag einstimmig mit neun zu null abgelehnt.
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