Wenn die Temperaturen wieder nach oben gehen, wird es spannend. Kann man unbeschwert ins Freibad gehen, oder findet man womöglich nach dem Freibadbesuch ein Foto von sich auf dubiosen Seiten im Internet? Um Voyeurismus in den Schwimmbädern vorzubeugen, haben einige Betriebe jetzt zu drastischen Maßnahmen gegriffen.
Immer wieder die gleiche Diskussion. Durch „Social Media“ sind Fotos noch nie so schnell verbreitet worden wie heute. Handys mit Fotofunktion machen den schnellen Klick in nahezu jeder Situation heutzutage leicht. Mit dem Aufkommen wasserfester Smartphones können theoretisch sogar Unterwasserfilme gedreht und rasend schnell weltweit verteilt werden. Freibäder wollen nun deshalb rigoros ein Handyverbot durchsetzen, wie aus einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zu lesen war.
In Holzkirchen gibt es schon eine solche Regelung. Fotografieren und Filmen ist nicht erlaubt. „In den Umkleiden, am Beckenrand, am Wasser, im Wasser gilt: keine Fotos“, so der Leiter der Holzkirchner Gemeindewerke Albert Götz. Warum?
Es gab da mal einen Vorfall und um weiteren Problemen vorzubeugen und die Bürger zu schützen, gibt es nun diese klare Regelung.
Anders sieht es in Schwimmbädern im Tegernseer Tal aus. „Wir hatten hier noch nie Probleme“, erklärt Klaus Bickel, Betriebsleiter im See- und Warmbad Rottach-Egern. „Es gibt eine ganz klare Regel, dass jeder Person durch ihr persönliches Recht am Bild geschützt ist.“ Dass heißt, dass man zwar Fotos von einer anonymen Gruppe machen kann, aber nicht von Einzelpersonen. Dazu müssten sie ihr Einverständnis geben. Bickel weiter:
Wir hatten seit ich mich erinnern kann keine Beschwerden. Aber wir passen auch auf, dass hier keiner ungefragt Unterwasseraufnahmen macht oder einzelne Personen heimlich fotografiert.
Auch im Badepark Bad Wiessee behalten die Bademeister die Lage im Blick. Aber auch hier gab es bislang nur wenige unangenehme Vorfälle. „Zwei bis drei Mal im Jahr kommt es zu Belästigungen“, erklärt Michael Herrmann, Geschäftsleiter der Gemeinde Bad Wiessee. „Die werden dann konsequent geahndet.“ Was das heißt:
Wird erkannt, dass ein Handy missbräuchlich genutzt wird, schreiten wir ein und verständigen umgehend die Polizei.
Im Bade Park ist in der Schwimmhalle die Benutzung von Handys erlaubt, im Whirpool- und Saunabereich aber generell verboten. Auch auf ordentliche Badekleidung wird wert gelegt. “Sollte ein Gast zu aufreizend oder anstößig gekleidet sein, schreiten unsere Mitarbeiter ebenfalls ein und verlangen entweder ein Umziehen, oder aber der Gast wird des Bades verwiesen“, macht Herrmann klar.In Rottach- Egern klärt man das in einem Gespräch. „Wir sprechen die Person an und finden dann einen Kompromiss“, so Bickel. Aber er weiß auch:
Die Damen sind heute viel konservativer als noch vor ein paar Jahren. „Oben-ohne“ sieht man bei den jungen Mädchen im Freibad gar nicht mehr.
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