Keine Änderung im Taxi-Preis

Die Preise fürs Taxifahren bleiben stabil. Am Mittwoch hat der Wirtschaftsausschuss des Kreistags erneut eine Erhöhung abgelehnt und das einstimmig. Die Taxiunternehmen freut das nicht.

Die Taxipreise steigen vorerst nicht. Darüber klagen die Fahrer.
Die Taxipreise steigen vorerst nicht. Darüber klagen die Fahrer.

Mit den Argumenten des kommenden Mindestlohns und der hohen Benzinpreise war der Taxi-Tarif bereits Ende 2013 um 9,5 Prozent erhöht worden. Bereits wenige Monate später – im Juli – beantragten die Taxiunternehmen im Landkreis erneut eine Erhöhung. Diesmal um 18 Prozent.

Der Antrag wurde im März endgültig abgelehnt. Zu diesem Zeitpunkt wurden noch rund 16 Prozent Erhöhung gefordert. Zuvor hatte sich die IHK München gegen eine Erhöhung ausgesprochen: Fahrgäste hätten einen Anspruch auf “vernünftige Fahrtpreise”, so die Argumentation.

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Günstiges Benzin gleicht Mindestlohn aus

Nun haben 18 von 33 Taxiunternehmen im Landkreis eine Erhöhung um rund 14 Prozent beantragt. Mit dieser Steigerung soll die Mehrbelastung durch den Mindestlohn und die Einführung des Fiskaltaxameters ab November 2016 ausgeglichen werden.

Der Wirtschaftsausschuss lehnte eine Erhöhung mit einem einstimmigen Beschluss wieder ab. Eine Erhöhung im zweistelligen Bereich sei derzeit nicht verhältnismäßig, sagte Kreisrätin Irmi Ammer, die sich Ende vergangenen Jahres noch für eine Erhöhung eingesetzt hatte, wie sie sagt. Doch die Mehrbelastung durch den Mindestlohn werde derzeit durch die niedrigen Benzin- und Dieselpreise aufgefangen, sagt sie.

Mittlere Preise in einer teuren Region

Das sehen die Taxi-Unternehmer anders: “Wenn die Kosten steigen, wäre es angemessen, auch den Taxitarif zu erhöhen”, findet Klaus Feckl. Als der Taxitarif zuletzt erhöht worden ist, habe er zwei neue Fahrer eingestellt. Mit Einführung des Mindestlohns habe er diese zwar behalten.

Dafür habe er sich von den Aushilfen getrennt. Wenn der Preis gleich bleibt, werden nachts wohl keine Taxis mehr bereit stehen, befürchtet er. Auch Anne Wengerter aus Holzkirchen hat nichts gegen eine Tarif-Erhöhung: “Wir leben in einer teuren Region und sind bei den Taxi-Preisen im Mittelfeld”, sagt sie.

Umsatteln auf Limousinen-Service?

Barbara Formella hat Anfang des Jahres ihre Taxi-Dienstleistung aufgegeben, sagt sie: “Ich habe jetzt einen Limousinen-Service.” Damit darf sie zwar nicht mehr in der Taxi-Schlange warten oder Fahrgäste spontan mitnehmen. Dafür könne sie besser planen, habe keine Nachtfahrten mehr und sei auch nicht an den Tarif gebunden.

“Dafür muss man sich nur ummelden und das Auto von Taxi-gelb auf schwarz lackieren”, sagt sie. Damit fahre sie ihre Kunden an den Flughafen oder hole sie ab: “Die wenigsten Leute steigen dort in ein Taxi”, sagt sie. Diese Umstellung sei aber vor allem eine persönliche – keine wirtschaftliche gewesen, sagt Formella. Auch, wenn die Tarifbindung damit vorbei wäre: Für Wengerter ist diese Option nicht denkbar: “Unsere Laufkundschaft ist uns da sehr wichtig.”

Derweil wird das Angebot um die Anruf-Sammel-Taxis (AST) des Landkreises wieder ausgebaut. Nachdem das Tegernseer Tal seit 2014 von dem AST-Netz abgehängt worden war, wird es ab dem 1. Juli wieder ein AST in Gmund geben, teilte das Landratsamt mit. Die Gemeinde wird in die Insel II integriert, zu der auch Miesbach, Irschenberg und Weyarn gehören.

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