Schaftlach hat ausgepaukt

Die Waakirchender Mittelschule kämpft gegen sinkende Schülerzahlen. Um dieses Problem zu lösen wurde jetzt entschieden, die bisher in einem anderen Gebäude untergebrachten Klassen aus Schaftlach mit in das Schulhaus zu integrieren.

Dieses wird dafür extra renoviert. Bürgermeister Sepp Hartl stellt jedoch klar, dass bei der Haushaltslage keine großen Sprünge drin sind.

Schaftlach – ab Herbst nur noch Mittags- und Hausaufgabenbetreuung – Foto: Schule

In der Kommune war es bisher üblich, dass man in Schaftlach eingeschult wurde und dort zwei Jahre blieb. Ab der dritten Klasse folgte dann der Umzug in die „große Schule“. Doch jetzt steht fest: kein Mädchen oder Junge wird mehr mit seiner Schultüte ins Schaftlacher Schulhaus einziehen.

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Zustand nicht tolerieren

Denn da es schon jetzt keine durchgängigen Klassen mehr gibt und im kommenden Schuljahr auch keine M-Klassen mehr, stehen derzeit im Hauptgebäude in Waakirchen vier Klassenräume leer. Einer davon wird gerade als Fachraum genutzt. Die weiteren sind jedoch verwaist. Ein Zustand, den man auf Dauer nicht tolerieren möchte.

Schon seit längerem suchte man nach Ideen, wie man die Situation um die beiden Schulhäuser lösen soll. Nun hat man sich für eine praktikable Lösung entschieden: Unterrichtet werden alle Klassen ab Herbst ausschließlich im großen Schulhaus. Anschließend fahren die Kinder mit dem Bus nach Schaftlach. Dort gibt es Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung.

Schulhaus baufällig

67 Anträge für die Nachmittagsbetreuung stehen schon fest. Für die Schaftlacher Kinder ist es kein neuer Weg, denn die meisten von ihnen bekommen bereits jetzt ihr Essen und die Hausaufgabenbetreuung im Erika-Sixt-Kindergarten, der direkt neben dem Schulhaus liegt. Lediglich für die Waakirchner Grundschüler bedeutet die neue Situation eine Umgewöhnung. Sie essen im Moment im Pfarrsaal des Kindergarten St.-Martin.

Rektor Holger Kraus nutzte nun die Möglichkeit vor dem Waakirchener Gemeinderat sprechen zu dürfen, und forderte Renovierungsarbeiten. Bürgermeister Sepp Hartl zeigte sich einsichtig und man entschied die in den Fünfziger Jahren erbaute Anlage erneuern zu lassen. „Da sind wir schon alle zur Schule gegangen“, brachte er die Gedanken der meisten Räte auf den Punkt.

Kaputtes Dach als Kostentreiber

300.000 bis 350.000 Euro wird die erste Bauphase voraussichtlich ausmachen. „Die Türen sind schlecht, alle Fenster auf der Westseite und die Böden müssen koplett raus. Zudem sollen die Klassenzimmer hergerichtet und die sanitären Anlagen runderneuert werden“, fasste der Rektor zusammen.

Sollte das Dach beschädigt sein, müsste man mit weiteren Kosten rechnen. Doch darüber herrscht noch Uneinigkeit. Während der Rathauschef vom Hausmeister wissen will, dass das Dach in Ordnung sei, meint der Rektor, dass es ins Zwischendach reinregnet. Sollte dem so sein, müsste man mit weiteren 200.000 bis 250.000 Euro rechnen.

Zusehen, was der Haushalt hergibt

„Wir können jetzt nicht sagen, wir machen das ganze Schulhaus“, erklärte Hartl. Man müsse sehen, was der Haushalt noch hergebe. Welche Baumaßnahmen wann getätigt werden und was das kosten wird, soll bei Vor-Ort-Besichtigungen eruiert werden. Die erste Bauphase – die Renovierung der leerstehenden Klassenräume – könnte theoretisch sofort starten, zumindest wenn es nach Kraus geht.

Das Schulhaus ist stark renovierungsbedürftig – Foto: Schule

Bis September soll sich das Schulhaus jedenfalls in bezugsfertigem Zustand für alle neun Klassen zeigen, darüber waren sich alle Gemeinderäte in ihrer Abstimmung einig. „Der Rest muss noch ein paar Jahre warten“, so der Bürgermeister.

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