Keine Trendwende im Landkreis

Die Zahl der Neuinfektionen sinkt aktuell. Trotzdem sieht das Landratsamt keinen Grund zum Aufatmen. Alles Details lest ihr im heutigen Update.

Quelle: Landratsamt Miesbach

Das Landratsamt Miesbach teilt heute mit: “Auch wenn die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen erfreulicherweise ein paar Tage in Folge vergleichsweise niedrig waren, gibt es noch keinen Grund, von einer Trendwende auszugehen. Es gibt noch keine Anhaltspunkte für eine nachhaltige Entspannung.”

Insbesondere die Lage in den Krankenhäusern ist nach wie vor sehr angespannt.

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Der Amtshilfeantrag für die fünf Bundeswehrsoldaten, die das Gesundheitsamt beim Containment unterstützen, wurde bis 10.12.2021 verlängert.

Die Meldung der Neuinfektionen ist tagesaktuell; d.h., es gibt keine Rückstände im Gesundheitsamt. “Es liegt aber in der Natur der Sache, dass die Kontaktierung der positiven Fälle deutlich länger dauert als die Meldung. Positiv bestätigte Fälle müssen also damit rechnen, dass sich das Gesundheitsamt erst nach mehreren Tagen bei ihnen meldet”, erklärt eine Sprecherin.
Alle positiven Fälle erhalten bereits vorab einen Brief des Gesundheitsamtes mit Informationen zur Quarantäne und Freitestung sowie dem Hinweis, dass sich das Gesundheitsamt zur Abfrage von Symptomen etc. noch telefonisch melden wird.

Sog. „Einrichtungen mit clusters of concern“ werden tagesaktuell von den Ärzten des Gesundheitsamtes betreut. Alleine in der vergangenen Woche gab es 106 solcher:

  • Kliniken: 6 Cluster in 4 Kliniken
  • Kindergärten: 20 Cluster in 15 Kitas
  • Schulen: 72 Klassen an 26 Schulen
  • Pflege- und Behinderteneinrichtungen: 6 Cluster in 5 Einrichtungen
  • Asyl: 2 Cluster in 2 Unterkünften

Wichtig: Bei den genannten Einrichtungen wird deshalb so genau hingeschaut, weil es sich um Cluster „of concern“ handelt – also Cluster, die möglicherweise Grund zur Besorgnis geben könnten. “Es ist besonders wichtig, dass das Gesundheitsamt diese intensiv betreut, um das Infektionsgeschehen rasch einzudämmen, daher werden sie so detailliert aufgeschlüsselt”, so die Sprecherin weiter.

Die Nennung dieser Cluster bedeute nicht, dass von einer Personengruppe eine besondere Gefahr ausgeht. Es bedeute auch nicht, dass ganze Einrichtungen per se oder jede Klasse komplett unter Quarantäne gestellt werden, sondern einfach nur, dass es mehrere positiv bestätigte Fälle gibt und das Gesundheitsamt ein genaues Auge darauf hat, wie sich die Lage entwickelt, um das Infektionsgeschehen so gut es geht einzudämmen.

Kontrollen

In der vergangenen Woche wurde die Einhaltung der Corona-Regeln in insgesamt 32 Gaststättenbetriebe von Mitarbeitern des Landratsamtes sowie Beamten der Polizeidienststellen im Landkreis und der Bereitschaftspolizei kontrolliert, heißt es weiter. Dabei seien drei Verstöße festgestellt worden, bei denen nun ein Ordnungswidrigkeitsverfahren und damit ein Bußgeld geprüft wird. Seit Beginn der Pandemie wurden rund 3.500 Ordnungswidrigkeitsverfahren im Landkreis betreut und rund 245.000 € Bußgelder verhängt.

Impfen

Die Nachfrage nach Impfungen sei sehr hoch: 3.739 Impfungen wurden in der vergangenen Woche über das Impfzentrum abgewickelt – 1.200 mehr als in der Vorwoche und so viele wie zuletzt im Frühsommer. Genau 3.000 Dosen wurden direkt am Impfzentrum in Hausham verabreicht, der Rest über das Angebot ImpfbusPlus. Spitzenreiter war hier die Station am Samstag im Holzkirchner Rathaus, wo 370 Personen geimpft wurden.

Am größten ist die Nachfrage nach Boosterimpfungen: 2.935 Mal wurde in der vergangenen Woche aufgefrischt (im Vergleich dazu: 5.746 Boosterimpfungen im gesamten letzten Monat). 564 Personen entschieden sich in der vergangenen Woche für eine Erstimpfung (gesamter letzter Monat: 1.734).

Darüber hinaus impfen bekanntlich viele Hausärzte fleißig mit. Leider erhält das Landratsamt nur summierte Zahlen von der Regierung von Oberbayern zu diesen Impfungen, sodass die Impfungen bei Hausärzten leider nicht so aufgeschlüsselt werden können wie die des Impfzentrums des Landkreises.

Impfzentrum wieder auf voller Kapazität

Mit Abstand am meisten nachgefragt wird der Impfstoff von BioNTech. Bedauerlicherweise werden die Impfstofflieferungen für dieses Produkt ab 1.12.2021 vorerst zurückgefahren. Niedergelassene Ärzte erhalten nur noch 30 Dosen pro Woche, das Impfzentrum 1.020 Dosen.

Das Impfzentrum ist wieder auf volle Kapazität hochgefahren, nachdem die Kapazitäten noch zum 1.10.2021 auf Anweisung der Regierung auf 25 Prozent zurückgefahren wurden. Es ist dem höchst engagierten Team des Bayerischen Roten Kreuzes rund um die Verwaltungsleitung Beate Faus und die Ärztliche Leitung Dr. Thomas Straßmüller zu verdanken, dass die Aufstockung so schnell möglich war.

Aufgrund der sehr hohen Nachfrage sind trotz der Aufstockung aller Kapazitäten Wartezeiten vor den Impfangeboten leider unvermeidbar. Das Impfteam arbeitet gerade an Möglichkeiten, ältere und gehbehinderte Impfwillige bei den Angeboten des ImpfbusPlus schneller zur Impfung zu verhelfen, denn gerade das mobile Impfangebot soll wenig mobilen Impfwilligen entgegenkommen. Je nach räumlichen Möglichkeiten vor Ort wird es beispielsweise eine Art „Skilehrerspur“ geben, also eine zweite Schlange für Menschen ab 70 Jahren und Schwerbehinderte. Am Impfzentrum selbst ist die Aufteilung in separate Schlangen leider nicht möglich, jedoch wird dort ein Wetterschutz aufgebaut.

Testen

Seit die Teststrategie wieder kostenlose Tests vorsieht, steigt auch die Nachfrage nach Schnelltests. Über das landkreisweite Portal www.reihentestung.de werden täglich 600 bis 1.000 Schnelltests durchgeführt.

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