Kfz-Versicherung – Lohnt sich der Wechsel zu einem anderen Anbieter?

Eine Autoversicherung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Das bedeutet, dass jeder, der mit dem Pkw auch nur einen Meter auf einer deutschen Straße fährt, vorab eine Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen haben muss. Dabei gibt es jedoch große Leistungs- und Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Versicherern. Wer regelmäßige Tarifvergleiche anstellt, kann pro Jahr mehrere hundert Euro sparen.

Wie finde ich die Versicherung, die zu mir passt?

Auf der Suche nach einer passenden Kfz-Versicherung fällt schnell auf, dass es eine Vielzahl an Angeboten auf dem Markt gibt. Da die Versicherungen in ihren Leistungen so verschieden sind, sollten Sie sich vorab darüber klarwerden, welche Bedürfnisse Sie an Ihre Autoversicherung stellen: Bis zu welcher Summe möchten Sie versichert sein? Brauchen Sie zusätzlich eine Voll- oder Teilkasko-Versicherung? Wie sieht es mit sogenannten Mallorca-Police aus, bei der auch Mietwagen im Ausland mitversichert sind?

Wenn Sie wissen, was Sie wollen, können Sie als nächstes zielgerichtet auf die Suche gehen. Hierbei bietet es sich an, im ersten Schritt ein Vergleichsportal zu nutzen, bei dem Sie sich mit Hilfe des Filters nur die Versicherer anzeigen lassen, die in Frage kommen. Außerdem müssen Sie Ihre Daten (Alter, Schadensfreiheitsklasse, Fahrzeugtyp) eingeben, aus denen schließlich die günstigsten Angebote berechnet werden. Nach dem Versicherungsvergleich sollten Sie sich zusätzlich Angebote bei Direktversicherern einholen – in Vergleichsportalen sind nicht immer alle Tarife vertreten und möglicherweise erhalten Sie im direkten Kontakt ein besseres Angebot.

Kosten der Versicherung

Je nachdem, welche Ansprüche Sie an Ihren Versicherungsschutz stellen, können ganz unterschiedliche Preise auf Sie zukommen. Für ein sicheres Gefühl kann es jedoch Sinn machen, lieber ein paar Euro mehr auszugeben und die Versicherungspolice wirklich gründlich zu lesen. Im Folgenden werden wir die Aspekte, die Sie dabei im Blick behalten sollten, näher für Sie erläutern.

Voll- oder Teilkasko

Im Gegensatz zur Kfz-Haftpflichtversicherung ist die Kaskoversicherung keine Pflicht. Je nach Alter und Wert Ihres Fahrzeuges können sie zwischen Voll- und Teilkasko wählen oder sogar ganz darauf verzichten. Die Vollkasko-Versicherung kommt grundsätzlich für jegliche Schäden auf, die am eigenen Auto entstehen. Eine Teilkasko-Versicherung ist hingegen günstiger, deckt jedoch keine Schäden durch Selbstverschulden oder Vandalismus ab. Als Richtwert gilt, dass eine Vollkasko-Versicherung sich bei Neuwagen in den ersten drei bis fünf Jahren lohnt. Unter Umständen sparen Sie sogar, anschließend weiter in der Vollkasko zu bleiben – nämlich dann, wenn Sie keine Schäden gemeldet haben. Durch die gesammelten Schadensfreiheitsrabatte wird die Versicherung günstiger, sodass Sie unter Umständen im Vergleich zur Teilkasko über die Jahre ein besseres Angebot bekommen.

Werkstattbindung

Die Werkstattbindung bezieht sich auf Kaskoversicherungen. Was Schäden am Wagen des Unfallgegners angeht, die von der Kfz-Haftpflichtversicherung übernommen werden, darf dieser die Werkstatt vollkommen frei wählen. Werkstattbindung bedeutet, dass Reparaturen nur in einer bestimmten Werkstatt durchgeführt werden. Im Umkehrschluss erhalten Sie auf Ihre Versicherung zusätzlich ein paar Prozente.

Was ist Rabattschutz?

Jeder Unfall, der der Versicherung gemeldet wird, sorgt dafür, dass Sie in Ihrer Schadensfreiheitsklasse zurückgestuft werden und dadurch mit Beitragserhöhungen rechnen müssen. Ein Rabattschutz ist ein Angebot, dass Sie bei den meisten Versicherern hinzubuchen können. Er schützt Sie im Schadensfall vor einer Rückstufung. In der Regel haben Sie dabei pro Jahr einen Unfallschaden frei. Aber Achtung: Im Falle eines Versicherungswechsels verfällt der Rabattschutz und Sie erhalten die Schadensfreiheitsklasse, die Sie ohne den Schutz gehabt hätten.

Wie kann man bei der Autoversicherung sparen?

Da eine Autoversicherung recht kostspielig ist, versuchen viele Verbraucher, die Kosten zu senken. Neben einem Versicherungsvergleich lohnt es sich tatsächlich, auch über die Inhalte der Versicherungspolice gründlich nachzudenken: Hier entsteht ein Sparpotenzial von bis zu tausend Euro jährlich.

  • Selbstbeteiligung: Bei der Kaskoversicherung können Sie noch einmal deutlich sparen, wenn Sie eine Selbstbeteiligung vereinbaren. Diese liegt meist zwischen 150 und 300 Euro.
  • Auto- und Fahrerdaten: Versicherungsbeiträge variieren deutlich je nach Alter und Wohnort des Fahrers sowie der Typklasse des Autos. Hier beruft man sich auf statistische Daten: Jüngere Menschen sind im Schnitt häufiger in Unfälle verwickelt als erfahrenere Fahrer und müssen aus diesem Grund höhere Beiträge zahlen. Ein Trick, den viele Fahranfänger nutzen, ist es, das Auto als Zweitwagen der Eltern versichern zu lassen. Auch zu Typklasse und Postleitzahl gibt es statistische Beobachtungen: In manchen Regionen kommt es häufiger zu Umweltschäden oder Diebstählen, bestimmte Automarken sind öfter in Unfälle verwickelt als andere.
  • Kleinere Schäden selbst bezahlen: Um die Schadensfreiheitsklasse nicht zu verlieren, kann es sich lohnen, kleinere Schäden selbst reparieren zu lassen.
  • Saisonkennzeichen: Wohnmobile oder Motorräder werden häufig vorwiegend im Sommer genutzt. In diesen Fällen können Sie die Versicherung nur für einen bestimmten Zeitraum anmelden und dann auch nur für diese Zeit zahlen.
  • Rabatte nutzen: Viele Versicherer bieten Rabatte für die unterschiedlichsten Dinge: Für bestimmte Berufsgruppen, Ökorabatte oder Wenigfahrer. Autos mit niedrigerer Schadstoffklasse lohnen sich übrigens auch in Bezug auf die Kfz-Steuern. Der Anbieter Friday bietet bei der Kfz-Versicherung eine Zahl-pro-Kilometer-Police. Dabei geben Sie vorab an, wie viele Kilometer Sie voraussichtlich fahren werden – das beeinflusst den Preis für den Versicherungsschutz. Fahren Sie letztendlich doch weniger mit dem Auto, bekommen Sie am Ende Geld zurück.
  • So funktioniert der Wechsel

    Ein Versicherungswechsel geht in der Regel recht unkompliziert über die Bühne, sofern Sie einige Fristen und Formalien einhalten:

    Wann kann man seine Versicherung kündigen?

    In der Regel ist eine Kündigung einen Monat vor Ablauf des jeweiligen Versicherungsjahres möglich. Insofern das Versicherungsjahr mit dem Kalenderjahr übereinstimmt, ist der Stichtag der 30. November des Vorjahres. In Sonderfällen, beispielsweise bei Saisonkennzeichen, weicht die Vertragslaufzeit vom Kalenderjahr ab. Auch in diesen Fällen ist die Kündigung bis zu einem Monat vor Ablauf des festgelegten Vertragsjahres möglich.

    Sonderkündigungsrecht

    Es gibt bestimmte Fälle, in denen es möglich ist, früher aus einem Vertrag auszuscheiden. Gründe sind beispielsweise die Erhöhung der Versicherungsbeiträge oder Schadensfälle. Auch hier beträgt die Kündigungsfrist einen Monat. Sonstiges, was Sie zum Sonderkündigungsrecht wissen sollten, erfahren Sie hier.

    Angebote vorab vergleichen

    Wer die Kündigungsfristen einhält, wird in den wenigsten Fällen Probleme damit haben, aus dem Versicherungsvertrag auszutreten. Bis zum Auslaufen des Versicherungsschutzes sollten Sie jedoch unbedingt einen neuen Vertrag abgeschlossen haben. Um herauszufinden, ob sich ein Wechsel wirklich lohnt, macht es also Sinn, sich bereits vor der Kündigung des alten Vertrages umzusehen und Angebote einzuholen.

    Für konkrete Angebote müssen Sie in der Regel beim neuen Versicherer Führerschein, Fahrzeugpapiere, die letzte Beitragsabrechnung, den Kilometerstand und Ihre Vertragsnummer einreichen. Teilen Sie Ihrem alten Versicherer außerdem mit, dass Sie beabsichtigen, zu wechseln – unter Umständen kann es sein, dass dieser Ihnen ein besseres Angebot unterbreitet, um Sie zu halten, sodass ein Wechsel überflüssig wird.

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