Kicken gegen Langeweile

Nach dem letzten Abpfiff gab es nur strahlende Gesichter: Das erste Integrationsturnier „Fußball ohne Grenzen“ des Landkreises Miesbach war ein voller Erfolg. Und gewonnen hat sogar noch eine Mannschaft aus dem Nordlandkreis.

Das Fußballturnier für Mannschaften aus dem gesamten Landkreis kam gut an

Zwölf Mannschaften, zum größten Teil bestehend aus Asylbewerbern aus dem Landkreis, kämpften in Miesbach unter der Schirmherrschaft von Landrat Wolfgang Rzehak um den Wanderpokal. Max Niedermeier, Integrationsbeauftragter des Landkreises, ist sicher:

Fußball oder generell Sport verbindet leichter.

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Zusammen mit Franz Lutje, Ehrenamtskoordinator Asyl der Caritas, und Kreis-Sportreferentin Sabine Kirchmair hat er das Turnier organisiert. Viele Flüchtlinge im Landkreis treiben Sport oder spielen Fußball – zum Teil unter sich, zum Teil in hiesigen Sport-Vereinen. Der Wunsch nach einem großen gemeinsamen Turnier habe sich da natürlich bald entwickelt.

Und so reisten beispielsweise die Senegal Lions aus Kreuth an, die Tiger aus Hausham, die Wilden Kerle aus Neuhaus, die Container People aus Warngau, die “Mia san mia”-Mannschaft aus Otterfing und die Teams of Nations aus Holzkirchen an.

Willkommene Abwechslung für Asylbewerber

In Holzkirchen trainiert Franz Lutje die Kicker schon seit geraumer Zeit. “Und die waren natürlich heiß auf das Turnier”, sagt er. Andere Leute kennenlernen, Fußball spielen unter Wettkampfbedingungen, gemeinsam feiern, kämpfen oder verlieren – eine willkommene Abwechslung im Alltag eines Flüchtlings. Die Stimmung hätte dann auch nicht besser sein können. Schirmherr Landrat Wolfgang Rzehak sagte:

Das ist einfach schön zu sehen, mit welchem Einsatz alle bei der Sache sind.

Der Kampfgeist war groß, doch die Fairness mindestens genauso. Insofern blieben Verletzungen oder harte Strafen der Verbandsschiedsrichter aus. Im Halbfinale setzten sich schließlich das Team Valley gegen die Mannschaft Cleveland Steamless (Benediktbeuern) und die Senegal Lions gegen die Rosenheimer Postler durch. Hart umkämpft war auch das Endspiel, in dem sich beide Teams nichts schenkten. Eine Minute vor Schluss war noch immer kein Tor gefallen.

Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker (l.) ließ es sich nicht nehmen, “seinen” Kickern den Siegerpokal zu überreichen.

Sollte auch dieses Spiel per Siebenmeter entschieden werden? Keine halbe Sekunde mehr stand auf der Anzeigetafel, als einem Valleyer mit einem Sonntagsschuss beim Freistoß der Siegtreffer gelang. Der Jubel war groß. Auch bei Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker, der es sich bei der Siegerehrung nicht nehmen ließ, “seinen Burschen” den großen Wanderpokal, gestiftet von der Caritas Miesbach, zu überreichen.

Freude auf das nächste Turnier

“Es ist alles super gelaufen”, resümierte Max Niedermeier. Ihn habe es sehr gefreut, dass Spieler wie Betreuer das Turnier diszipliniert durchgezogen haben. Zu verdanken sei das auch den Helfern und Unterstützern, wie Sabine Kirchmair erwähnt.

Der SV Miesbach zum Beispiel habe den Organisatoren mit Equipment ausgeholfen. Hans Schmid, Fritz Steininger und Herbert Pötzinger haben als Kampfrichter das Geschehen stets im Griff gehabt. “Wir freuen uns bereits auf die nächste Auflage”, so Lutje.

Weitere Eindrücke vom Turnier:

Freuten sich über den großen Erfolg: (hv.l.) Sabine Kirchmair, Max Niedermeier, Landrat Wolfgang Rzehak (mit Tochter Lisa), Franz Lutje, (v.v.l.) sowie Hans Schmid und Herbert Pötzinger vom Kampfgericht.

Landrat Wolfgang Rzehak verfolgte das erste Turnier “Fußball ohne Grenzen” als Schirmherr.

Hart umkämpft, aber immer fair verliefen die Spiele.

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