Kinder müssen weiterhin Masken tragen

Der Inzidenzwert im Landkreis sinkt – die Infektionszahlen steigen dagegen weiter. Eine Alternative für die Maskenpflicht im Unterricht wurde diese Woche heiß diskutiert. Doch es scheint nicht zu klappen.

Kinder müssen auch weiterhin im Unterricht Masken tragen

„Alle konstruktiven Beiträge finden Eingang in die Überlegungen unserer Koordinierungsgruppe – Beleidigungen, Verschwörungstheorien o.ä. nicht“, stellt Landrat Olaf von Löwis klar. Die Rückmeldungen, die der Landrat und die Koordinierungsgruppe aus der Bevölkerung erhalten, sind komplett verschieden. Während viele froh und dankbar seien, dass im Landkreis Miesbach am Präsenzunterricht und der Präsenzbetreuung in Kindertageseinrichtungen festgehalten wird, gebe es nach wie vor Beschwerden über die Maskenpflicht an Grundschulen.

Ein kreativer und vor allem konstruktiver Vorschlag erreichte die Koordinierungsgruppe am Wochenende: Eine Initiative aus Fischbachau fragte an, ob es möglich wäre, Plexiglaswände an den Schulbänken zwischen den Schülern zu installieren, um die Maskenpflicht zu umgehen. „Ich halte das für einen sehr spannenden Vorschlag und habe ihn sofort am Montag mit in die Koordinierungsgruppe genommen“, erzählt Landrat von Löwis. Dort wurde der Vorschlag intensiv diskutiert.

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Plexiglas keine Alternative zu Masken

Was sich in der Theorie sehr überzeugend anhört, ist in der Praxis aber leider nicht möglich: Die Wissenschaft gehe davon aus, dass das Virus hauptsächlich durch Aerosole übertragen wird. Das Plexiglas bremse die Aerosole aber leider nicht, sondern erschwert sogar den gewünschten Luftaustausch durch Stoß- und Querlüften. Ohne Masken verteile sich die Aerosole also ungehindert in der Luft, auch in Richtung der anderen Mitschüler und Gänge zwischen den Reihen.

Auch rechtlich gibt die Achte Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die nochmal eine Verschärfung der Siebten darstellt, keinen Ersatz der Maskenpflicht in Schulen durch Plexiglaswände her. Die einzige Möglichkeit, derzeit am Präsenzunterricht festzuhalten, bleibe die Maskenpflicht.

„Wir behalten den Vorschlag aber auf jeden Fall im Auge“, verspricht von Löwis. „Ich danke allen, die sich konstruktiv an der Diskussion beteiligen. Wir alle verfolgen doch das gleiche Ziel, nämlich die Ausbreitung des Virus einzudämmen und ein Stück Normalität zu etablieren.“

Der Inzidenzwert im Landkreis sinkt weiter – Stand 03.11.2020 / Quelle: Landratsamt Miesbach

Inzwischen gibt es auch im Landkreis Miesbach Hinweise darauf, dass sich das Virus nicht nur bei privaten Kontakten von Kindern, sondern auch innerhalb von Klassen verbreitet hat. „Es bleibt abzuwarten, wie sich das Infektionsgeschehen nach den Herbstferien in der kommenden Woche weiterentwickelt“, sagt die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler.

In Holzkirchen musste eine Gemeinschaftsunterkunft mit 21 Asylbewerbern unter Quarantäne gestellt werden, nachdem ein Bewohner positiv auf das Virus getestet wurde. Der Bewohner wurde in eine andere Unterkunft gebracht. Die restlichen Bewohner verbringen die Quarantäne in der Unterkunft. Um das Objekt wurde ein Bauzaun errichtet, der den Bewohnern den Aufenthalt im Freien ermöglicht.

Der Inzidenzwert im Landkreis sinkt derweil weiter auf aktuell 148 Fälle in den letzten sieben Tagen. Die Infektionszahlen steigen um 20 Personen auf 248 aktive Fälle. Alle Infos dazu findet ihr auch hier.

Die Verteilung in den eizelnen Gemeinden / Quelle: Landratsamt Miesbach

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