Tradition im Tal:
Kirchweihsonntag: Entweder Gans oder gar nicht

“A gscheida Kirta dauert bis zum Irda”. Kirchweih in Bayern: ein Feiertag mit langer Tradition und Kulinarik. Wie feiert das Tegernseer Tal das Kirchweihfest?

Traditionelles Kirtahutschn im Freilichtmuseum Glentleiten. Das macht allen Spaß. Foto: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Bäck.

Jeden dritten Sonntag im Oktober wird in Bayern die traditionelle Kirchweih, auch Kirta genannt, gefeiert. Kirchweih steht für ein großes Fest, das nicht nur einen Tag lang dauert. Früher dauerte dies immer mehrere Tage: daher auch die Redewendung “a gscheida Kirta dauert bis zum Irda”, was bedeutet, dass das traditionsreiche Event bis zum Dienstag dauert.

Ursprünge der Kirchweih

Die Kirchweih ist ein jahrhundertealtes christliches Fest, bei dem mit vielen Bräuchen an die Einweihung der Kirche im Ort erinnert wird. Früher feierte jede Gemeinde entweder am Weihetag ihrer Kirche oder am Gedenktag des Heiligen, dem die Kirche geweiht war. Am Kirchweihsonntag erreicht das kirchliche Fest seinen Höhepunkt. Die Menschen versammeln sich zum Feiern auf dem Marktplatz und in der sogenannten Kirchweihpredigt werden wichtige Ereignisse des vergangenen Jahres erzählt. In manchen Gegenden hat sich die Kirchweih zu einem mehrtägigen Ereignis entwickelt, das kann regional von unterschiedlichen Bräuchen untermalt werden.

Die Kirchweih beginnt meist schon am Donnerstag oder Freitag mit dem „Kirchweih ausgraben“ und sie endet am Montag mit dem „Kirchweih begraben“. Fester Bestandteil ist auch das Aufstellen eines geschmückten Kirchweihbaumes und das Kirchweihtanzen. Die Kirchweihpaare tanzen zu traditionellen Tänzen und Kirchweihliedern um den Kirchweihbaum. In manchen Gemeinden nimmt man die Kirchweih zum Anlass, ein größeres Volksfest mit Fahrgeschäften auf die Beine zu stellen. Zur Kirchweih gehört auch unbedingt die Kirta-Hutschn, die eine Art bayerische Schaukel ist. Das ist ein drei bis fünf Meter langes, stabiles Brett. Es hängt an zwei Ketten am Tennenbalken. Früher war sie ein Vergnügen für Jung und Alt; heute ist sie nur noch selten, beispielsweise in Glentleiten, zu finden.

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Die traditionelle “Kirchweihgans” ist am Kirchweihsonntag fast obligatorisch. Früher war sie eine Belohnung für die harte körperliche Arbeit während des Jahres. Heute ist sie eher wie ein Sonntagsbraten, entweder eine Gans oder eine Ente, schön knusprig gebraten. Serviert werden dazu Kartoffelknödel und Blaukraut. Ein üppiges Mahl, aber sehr lecker. Wer dann immer noch nicht satt ist, kann noch als Nachtisch noch zu einem Kirta-Krapfen, einer Kirta-Nudel oder auch zu einer “Auszogne” genannt, greifen. Auf einigen Almen findet auch eine Almkirta statt. Nicht fehlen dürfen natürlich das Bier und die Volksmusik. Nur gut, dass beim Kirta-Tanz auch einige Kalorien verbrannt werden (könnten) …

Geänderte Öffnungszeiten der Gemeinden

Die geänderten Öffnungszeiten in den Talgemeinden zeigen, dass dieser Feiertag nicht so unbedeutend ist. Teilweise schließen auch Kindergärten früher oder die Schulen bzw. es ändert sich die Nachmittagsbetreuung.

Gemeinde Waakirchen: Kirchweih-Montag, 16. Oktober 2023 Rathaus ganztägig geschlossen, ab Dienstag, 17.10.2023 ab 8.00 Uhr wieder geöffnet.

Gemeinde Gmund am Tegernsee: Aufgrund einer internen Fortbildung gelten in der Gemeinde Gmund am Tegernsee für Donnerstag, 12. Oktober 2023 folgende geänderte Öffnungszeiten. Rathaus Gmund/Gemeindeverwaltung: 8 bis 12 Uhr, 14 bis 16.30 Uhr, Pius-Kinderhaus/Hort: 11 bis 16.30 Uhr

Am Kirchweih-Montag, 16. Oktober 2023: Rathaus Gmund/Gemeindeverwaltung und Bauhof: 8 bis 12 Uhr, Pius-Kinderhaus: 7.30/11 Uhr bis 13.30 Uhr (anschließend Notfallgruppe), Kinderkrippe Zwergenburg: 7.30 bis 15 Uhr, Mittagsbetreuung: keine veränderten Zeiten (11.30 bis 15.30 Uhr)

Einige Highlights für Euch am Kirta-Wochenende hier im Überblick:

  • Kirta am Oedberg/Ostin, von 12 bis 19 Uhr

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