Kirta im Tal: Was wo los ist

Am dritten Sonntag im Oktober wird die traditionelle Kirchweih gefeiert. Bei uns wird das Fest als „Kirta“ bezeichnet. Früher eine Art ausgelassenes Gelage, ging “a gscheida Kirta bis zum Irda“ – also bis zum Dienstag.

Heutzutage finden die Festivitäten eher vereinzelt statt. Vor allem die Traditionen rund um das üppige Essen haben sich bewahrt. Auch wenn diese einen sehr alten Ursprung haben und aus schlechteren Zeiten stammen, als man an Festtagen gerne zusammenkam, um einmal im Jahr richtig gut zu essen.

Eine Kirta-Gans? / Quelle: Rolf Kaul

So wurde in manchen Gegenden ein Kirchweihschwein angerichtet, das eigens zur Feier geschlachtet worden war. Bei uns in Kreuth gibt es traditionell Gänse- oder Entenbraten, meist mit Kartoffelknödeln und Blaukraut.

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Wer auf Süßes steht, kann sich nach Herzenslust an Schmalzgebackenem sattessen. Die sogenannten „Auszognen“ werden in Butterschmalz ausgebacken und dann – mit reichlich Puderzucker bestäubt – serviert.

Hier noch ein paar weitere Kirta-Traditionen

Das Kirtahutschn
Die Jugend trifft sich bei den Bauern zum „Kirtahutschn“. Zum Wiegen dient eine große Längsschaukel für etwa 15 Personen. Die Leute sitzen dabei hintereinander – entweder auf einem langen Brett oder einem Baumstamm.

Befestigt ist die Hutschn mit einem dicken Seil oder einer Kette. Heutzutage wird eine Kirtahutschn rein aus versicherungstechnischen Gründen nur noch selten aufgebaut.

Das Steckäplattln
Neben Essen, Tanz und Kirtahutsch hat sich außerdem das sogenannte „Steckäplattln“ besonders bei uns im Oberland etabliert. Dabei geht es darum, von einer Linie aus mit einem „Steckäplattl“ in Richtung eines 3 mal 5 Meter großen, schnurbespannten Feldes zu werfen, in deren Mitte eine Daube liegt – ähnlich den Regeln vom Boccia-Spiel.

Bei dem Steckäplattl handelt es sich um ein eisernes, viereckiges Wurfgerät, 10 mal 10 Zentimeter groß und einen Zentimeter dick. Die abgerundete Ecke dient zum besseren Halten. Die einzelnen Team müssen die Daube – einen 10 mal 10 Zenitmeter großen Holzklotz – treffen. Wer am nächsten an der Daube dran ist, bekommt Punkte.

Die Punktevergabe erfolgt dann wie beim Stockschießen: Das Plattl, das die geringste Entfernung zur Daube hat, zählt drei Punkte. Jedes weitere Plattl erhält 2 Punkte, sofern kein gegnerisches Plattl näher an der Daube liegt. So kann sich die Punktezahl auf 9 summieren (mögliche Punktezahlen: 3, 3+2, 3+2+2 oder im besten Fall 3+2+2+2, wenn alle Plattl einer Mannschaft näher an der Daube liegen, als die der gegnerischen Spieler).

Ausgelassenes Feiern zu früheren Zeiten / Quelle: Gästehaus Winkler

Und das ist an Kirchweih los im Tal

Jahrtag des Trachtenvereins “D´Leonhardstoana”
am Kirchweih-Sonntag, 21. Oktober

Seit 1985 hält der Verein am Kirchweih-Sonntag seinen Jahrtag ab. Am Vereinsheim – dem Leonhardstoanahof treffen sich Schalkfrauen, Miederdirndln, Kinder und Männer, um mit Blasmusik gemeinsam zur Kirche zu ziehen. Nach der Messe wird üblicherweise ein Kranz am Kriegerdenkmal niedergelegt. Danach geht es zum Feiern zurück zum Vereinsheim. Ein schönes Bild zum Zusehen für Einheimische und Touristen.

Kirchweih auf dem Schiff
von 16. bis 21. Oktober

Ein traditionelles Festmahl bekommt man dirket an Bord serviert. Begleitet wird die Fahrt mit einheimischer Musik.
Ort: Schiffsanlegestelle Strandbad, Seestraße, Rottach-Egern
Kontakt: Schiffsgastronomie Blümer, Telefon 08022/865546
www.schiffsgastronomie-tegernsee.de

Steckä-Plattln
am Kirchweih-Montag, 22. Oktober

Der Club Tegernsee veranstaltet in diesem Jahr wieder das Traditionelle Kirta-Hutschn und dazu das Steckä-Plattl-Turnier beim Höss-Anwesen „zum Housn“ im Rottacher Josef-Höss-Weg (beim Seehotel Malerwinkel).Die Gewinn-Einnahmen werden wie üblich an eine soziale Einrichtung am Tegernsee gespendet. Die Veranstaltung findet bei trockenem Wetter statt.

Kontakt: Club-Tegernsee-Vorstand Andreas Scherzer, Telefon 08022/97870, info@clubtegernsee.de, www.clubtegernsee.de

Kirchweih im Tegernseer Bräustüberl
am Kirchweih-Montag, 22. Oktober, 12 bis 23.30 Uhr

Traditionell an Kirchweih im Bräustüberl mit Musik. Ab 12 Uhr wird “aufgspuit”.
Kontakt: Herzogliches Bräustüberl Tegernsee, www.braustuberl.de

Bergmesse auf der Aueralm mit anschließendem Bergkirta
am Kirchweih-Montag, 22. Oktober, 11 Uhr

Bevor man den weltlichen Genüssen fröhnt, wird – mit geistlichem Beistand – dafür gedankt, dass die vergangene Almsaison ohne Unfälle oder andere Zwischenfälle verlaufen ist. Der Tag beginnt mit einer heiligen Messe, die “Open-Air” stattfindet, also als Feldmesse gefeiert wird. Danach darf gefeiert werden. Es spielen die Blaskapellen Bad Wiessee und Gaißach.
Kontakt: Katholisches Pfarramt Bad-Wiessee, Telefon 08022/968360

Bei der Almkirta auf der Holzeralm im September dieses Jahres

Alm-Kirta auf der Oedberg-Alm
am Kirchweih-Montag, 23. Oktober, ab 13 Uhr

Auch hier wird gesellig gefeiert. Mit Musik und Tanz in geselliger Atmosphäre, Kirta-Schmankerln, Ente, Gans und Wild aus der Region. Reservierung empfohlen unter der Rufnummer:
08022 / 663 49 63 oder E-mail an: alm@oedberg.de

Quelle der Abbildungen:
Bild 1 – Rolf Kaul
Bild 2 – TVMO
Bild 3 – Gästehaus Winkler Kreuth

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