Vor gut einer Woche wurde Stefan Köhl nach nur drei Monaten als Chef der TTT entlassen. Seither hagelt es Kritik von allen Seiten. Bürger, Vermieter, ja sogar Gemeinderäte aus den gleichen Fraktionen suchen Antworten auf die Frage, wieso die Entscheidung durch die fünf Tal-Bürgermeister so kurzfristig und intransparent gefallen war.
Peter Höß, als Sprecher, musste sich dazu am letzten Dienstag quasi grillen lassen. Fragen konkret beantwortet hat Höß vorher und auch nachher trotzdem nicht.
In einem Interview mit dem Merkur soll der Wiesseer Rathauschef zuerst recht offen über Köhls Abgang und die Beweggründe der Talbürgermeister gesprochen haben. Nach der Autorisierung durch die fünf Bürgermeister sei von dieser Offenheit jedoch nicht mehr viel übrig geblieben.
Bleibt Kausch die Lösung?
Die Zeitung entschied sich daraufhin, das Interview nicht mehr zu veröffentlichen und spricht von Zensur. Das habe nämlich nur noch aus Phrasen wie „Es handelt sich letztlich um eine Trennung, wie sie im Wirtschaftsleben leider vorkommen kann“ oder „Wenn man beidseitig merkt, es passt nicht, ist es besser, zügig Konsequenzen zu ziehen“ bestanden.
Eingeräumt habe Höß jedoch immerhin, dass es ein Fehler gewesen sei, den Vorsitzenden des Beirats Bernhard Kaiser nicht einzuladen. Außerdem klingt es fast so, als könnte die Situation mit Christian Kausch als Interims-Geschäftsführer eine Lösung auf längere Zeit werden:
Wir haben hier eine wirklich gute Mannschaft. Es wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, innerhalb des TTT-Teams Aufgaben neu zu verteilen und nur bei Bedarf einen externen Berater hinzuzuziehen.
Vielleicht sei das die entscheidende Erkenntnis, das man durch die ganze Angelegenheit gewonnen haben. Laut Höß könnte man mit Kausch als dauerhaftem TTT-Geschäftsführer sogar Geld sparen.
Höß taucht ab
Währenddessen scheint Peter Höß der lauter werdenden Kritik immer mehr aus dem Weg zu gehen. In der gestrigen Sitzung des Wiesseer Gemeinderats ließ sich der Rathauschef vom zweiten Bürgermeister Robert Huber vertreten. “Er ist schlecht beinand”, lautete die knappe Begründung des SPD-Politikers.
So musste sich Höß, nach der wenig souveränen Vorstellung vom vergangenen Dienstag, nicht erneut vor einem allzu kritischen Publikum bewehren. Und vor allem nicht auf Fragen antworten, die er – soviel steht seit spätestens heute fest – gar nicht beantworten darf.
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