Schwitzen gegen den Herztod

24 Nachwuchs-Basketballspieler des FC-Bayern schwitzten in Wiessee. Ihre Gesundheit stand auf dem medizinischen Prüfstand der Medical Park Kliniken in Bad Wiessee.

Sie alle wollen Profis werden, in der Jugend-Basketball-Bundesliga spielen. Aber immer wieder kommt es gerade im Profisport zu tödlichen Zwischenfällen. Der Grund: Nicht entdeckte Herzfehler!

Die Nachwuchs-Basketballspieler des FC-Bayern waren erneut zum Gesundheitscheck am Tegernsee
Die Nachwuchs-Basketballspieler des FC-Bayern waren erneut zum Gesundheitscheck am Tegernsee

Für die U16 und U19-Bayern-Auswahl beginnt in wenigen Tagen die Saison. Zum jährlichen Pflichtprogramm gehört der Medizincheck in Bad Wiessee. Der Medical Park hat genau für solche Checks ein “Institut für angewandte Sport- und Präventivmedizin (ISP)” etabliert. Auch die Profis der Bayern-Basketballers kommen seit vier Jahren nach Bad Wiessee, um sich orthopädisch und kardiologisch untersuchen zu lassen.

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Herzerkrankungen rechtzeitig erkennen

Zunächst wurden Herz und Hauptschlagader der jungen Basketball-Talente eingehend kontrolliert. Mit einem Sonogramm konnten sie die einzelnen Schritte der Untersuchung nachvollziehen. Außerdem beantwortete Dr. Christian Rost, leitender Oberarzt der Abteilung Kardiologie Am Kischbaumhügel, alle Fragen rund um das Thema Herz. Vorrangiges Ziel der Untersuchung ist es, dem zwar sehr seltenen, gerade aber bei Leistungssportlern vermehrt auftretenden Herztod entgegenzuwirken.

Jedes Jahr sterben in Deutschland mehrere hundert Menschen beim Sport auf dramatische Weise. Fast immer ist dabei Kammerflimmern oder eine andere so genannte schnelle Herzrhythmusstörung schuld. Besonders krass bleiben die Bilder von bewusstlosen Fussballspielern hängen, die scheinbar kerngesund, plötzlich zusammenbrechen, in Erinnerung. Um solche Vorfälle zu vermeiden, werden schon die Jugendlichen auf versteckte Herzfehler untersucht. Bislang unentdeckt gebliebene angeborenen Herzfehler oder einer unbemerkten Herzmuskelentzündung können so entdeckt werden.

Überbelastung vermeiden

Unter Aufsicht durften die angehenden Spitzensportler kräftig in die Pedale treten. Auf dem Ergometer hieß es dann, Strampeln bis der Schweiß in Strömen fließt. So jagten beispielsweise die U19-Spieler Jonas Dotzer, Luca Burkardt und Yanik Stamer ihren Puls bis auf 200 hinauf. Während des Belastungs-EKGs wurde außerdem regelmäßig der Blutdruck gemessen. “Das ist mal etwas anderes, als nur zu laufen“, erklärt Luca Burkhardt auf der Homepage des FC Bayern München . Außerdem sei es interessant zu sehen, wie man beim Radfahren abschneidet.

Interessant sind auch die Ergebnisse, die ein Laktattest offenbart. Dazu wurde den Sportlern alle drei Minuten ein Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen abgenommen. Die Laktatwerte geben zusätzlichen Aufschluss über die Grundlagenausdauer. „Fehlt es bei einem Spieler an der nötigen Ausdauer, könnten wir anhand dieser Werte ein individuelles Training zusammenstellen“, erklärte Cheftrainer-Assistent Florian Wedell, der die Bayern-Akteure an den Tegernsee begleitet hatte, was eine nette Umschreibung für deutlich mehr Trainingseinheiten ist. Aber sie wollen ja Profis werden.

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