Das Krankenhauspersonal ist erschöpft

Auch wenn die Corona-Pandemie aktuell abzuflachen scheint, ist die Lage im Krankenhaus weiterhin angespannt. Das Personal sei mehr als erschöpft. Werden weiterhin Operationen aufgeschoben?

Das Personal im Krankenhaus Agatharied arbeitet an der Belastungsgrenze. / Quelle: Lenka Li Lilling

Während die Welt auf schreckliche Bilder aus der Ukraine blickt, rückt die Corona-Pandemie mehr und mehr in den Hintergrund. Die Omikron-Welle flacht außerdem nach Angaben von Experten langsam ab. Trotzdem scheint die Lage in unseren Krankenhäusern weiterhin angespannt zu sein.

Die Regierung setzt jedenfalls weiterhin bis zum 18. März alle aufschiebbaren Operationen in zahlreichen Krankenhäusern aus. Darunter auch das Krankenhaus Agatharied. Pressesprecherin Melanie Speicher erklärt auf Nachfrage:

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Die Lage im Krankenhaus ist weiterhin extrem angespannt. Zwar ist die Zahl der Corona-positiven Patienten in einem überschaubaren Maße relativ stabil (gestern 17 auf Normalstation, 1 auf Intensivstation, 1 auf der Intermediate Care Station (IMC)), doch sind die Bettenkapazitäten weiterhin stark ausgelastet.

Nach wie vor könne man 4-Bett Zimmer nur mit zwei oder in wenigen Bereichen mit drei Patienten belegen. Letztere ausschließlich mit zusätzlich negativ getesteten und geboosterten Patienten.

“Die ungebremst hohen krankheitsbedingten Personalausfälle mit zum Teil über 100 Personen am Tag, sind gerade in der Pflege eine organisatorische Mammutaufgabe”, so Speicher weiter.

Das alles sei nur möglich mit größten Kraftanstrengungen, sowohl im tatsächlichen Pflegedienst, wo täglich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre erkrankten Kolleginnen und Kollegen einspringen, als auch in der Pflegedirektion, die Tag und Nacht und auch am Wochenende versucht, die Stationen irgendwie am Laufen zu halten. Bisher sei es noch geglückt, die Patientenversorgung zu sichern, doch die Belegschaft sei ausgesprochen erschöpft. “Für das Geleistete kann man dem Personal nicht genug danken”, betont die Sprecherin.

Elektive Eingriffe weiter verschoben

Die Auslastung der Stationen und auch der OP-Kapazitäten liege häufig bei über 100 Prozent. Es sei bereits eine große Herausforderung das derzeit Wintersport- und Ferien-bedingte Notfallaufkommen zu versorgen. Dazu kommen die elektiven Patienten, die pandemiebedingt bereits lange Zeit aufgeschoben wurden und deren Zustand an Dringlichkeit zugenommen habe. “So gesehen ist es sinnvoll, elektive Eingriffe weiterhin auszusetzen”, so die Meinung im Krankenhaus Agatharied.

Ein weiteres Verschieben der elektiven Eingriffe berge allerdings das Problem, dass die dadurch entstandene Welle an aufgeschobenen Eingriffen immer weiter wachse. “Und wir möchten nicht vergessen, dass auch Menschen mit elektivem Behandlungsbedarf einen gewissen Leidensdruck verspüren”, betont Speicher weiter. Für sie und die Belegschaft hoffe man, dass sich die Situation bald etwas entspannt.

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