Wann das nächste Treffen stattfindet, sei allerdings noch nicht raus, sagt Ausschussmitglied und Zweiter Wiesseer Bürgermeister Robert Huber. Die Prüfung der Dokumente sei strapaziös und langwierig. Und noch seien nicht alle Unterlagen beisammen.
“Es werden noch einige Treffen werden”, sagt Robert Huber auf Nachfrage. Die Unterlagen und Abrechnungen der Geburtstagsparty für Landrat Jakob Kreidl seien sehr umfangreich. Wie umfangreich, wollte er aber nicht genau beziffern. Man wolle fair sein und die Abrechnungen ganz genau prüfen, sagt er. Erst dann soll eine Erklärung abgegeben werden.
Einen Termin für das nächste Treffen des Kreistagsausschusses gebe es aber noch nicht, so Huber weiter. Dazu fehlten noch Dokumente, die derzeit bei der Staatsanwaltschaft und der Regierung von Oberbayern lägen. Sobald auch diese vorlägen, wolle der Kreistag erneut loslegen.
Einladungskarten für 11,76 Euro das Stück
118.000 Euro hatte die Party zum 60. Geburtstag des Landrats gekostet. Jakob Kreidl hatte zuerst von 68.600 Euro gesprochen. Erhöht hatte sich ebenfalls die Zahl der Gäste. Hieß es am Anfang, man hätte 350 Gäste eingeladen, stieg die Zahl am Ende auf 450. Die Kreissparkasse zahlte 77.000 Euro, der Landkreis 33.000 und Kreidl selbst übernahm gut 7.000. Allein die Steuer verschlang 44.928 Euro.
Ohne versteuerten Anteil liegen die Kosten pro Gast bei gut 162 Euro pro Person. Die Auflistung offenbart dabei die hohen Preise für die einzelnen Posten: Gedecke zu knapp 10 Euro pro Eingeladenem oder Mieten für Toiletten zu 8,50 Euro pro Person. Horrend auch die Preise für die Einladungskarten: 11,76 Euro das Stück. Also sehr, sehr edel.
Viel mehr Gäste als geplant
Außerdem wurde jetzt bekannt, dass die Anzahl der Gäste seitens der Sparkasse auf 300 begrenzt war. Das hätte auch die Kosten bei rund 44.000 Euro gedeckelt. Doch Landrat Kreidl und sein Stellvertreter Arnfried Färber hätten trotzdem weiter eingeladen. “Es könnte sein, dass es Abstimmungsprobleme zwischen den Organisatoren und den Landräten gab”, vermutet Huber. Genaueres werde der Ausschuss aber erst in den kommenden Wochen ermitteln.
Wie die SZ in einem Artikel am Freitag schreibt, sei die Anzahl zuerst auf 360 Gäste angestiegen. “Dazu kamen Abordnungen der Trachtler, Gebirgsschützen und anderer Vereine mit 100 Leuten”, so ein Insider. Binnen zwei Wochen kamen nochmal knapp 100 Feiernde dazu, “im Landratsamt, gegen jede Absprache”. Dabei habe man quasi über Nacht mehr Räume, Personal und sanitäre Anlage beschaffen müssen. Auch deshalb seien die Kosten derart explodiert.
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