Seeglas-Kreisel: Sperrung unumgänglich

Aktualisierung vom 3. Mai / 10:42 Uhr
Bis zu 22.000 Fahrzeuge pro Tag passieren zukünftig den Kreisel in Seeglas. 40 Meter im Durchmesser wird der einspurige Kreisverkehr haben. Knapp eine Million Euro teurer ist das Vorhaben.

Laut den aktuellen Planungen sollen die Bauarbeiten bereits bis zum Beginn der Sommerferien abgeschlossen sein. Ein straffer Zeitplan, aber man wolle die Verkehrsbehinderungen so gering wie möglich halten, so die Ansage beim gestrigen Spatenstich.

Beim Spatenstich in Seeglas. Von links: Claus-Peter Olk, Georg Rabl, Georg von Preysing, Ilse Aigner, Jakob Kreidl und Alexander Radwan.
Beim Spatenstich, v.l.: Claus-Peter Olk, Georg Rabl, Georg von Preysing, Ilse Aigner, Jakob Kreidl und Alexander Radwan.

Dabei ist das Rosenheimer Bauamt überzeugt davon, den straffen Zeitplan ohne größere Probleme einhalten zu können. Der Baubeginn ist für die Woche vor Pfingsten geplant. Die Kreuzung kurz nach der Agip-Tankstelle ist bekannt für lange Wartephasen beim Abbiegen, da die Verkehrsteilnehmer dort von vier Seiten aufeinander treffen. Das mache auch die Arbeiten nicht sehr einfach, so Bauoberrätin Eva Weber, die weiter erklärt:

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Um die Verkehrsbehinderungen gering halten zu können und auch die Bauzeit zu straffen, wird für die Bundesstraße eine provisorische Umfahrung errichtet. Für den Bau der zweiten, südlichen Kreishälfte kann die Staatsstraße aus Richtung Hausham dann für etwa eine Woche nur im Einbahnbetrieb befahren werden.

Und auch an einer Komplettsperrung der Staatsstraße komme man nicht vorbei, so Weber. Etwa ein bis zwei Tage soll der Einbau der Deckschicht dauern. Wann das der Fall sein wird, ist derzeit noch offen. Klar ist aber, dass der Rückbau der Umfahrung und die Arbeiten am Seeglas-Parkplatz erst nach den Sommerferien durchgeführt werden.

“Kreative Lösung”

Derzeit läuft noch die nationale Ausschreibung für das Projekt, das Schätzungen zufolge rund 960.000 Euro kosten wird. 49 Prozent dieser Summe muss die Gemeinde Gmund selbst tragen, die übrigen 51 Prozent übernehmen Bund und Freistaat.

Das, so der Leiter des Bauamtes Claus-Peter Olk, sei eine “kreative Lösung”. Und Landrat Jakob Kreidl betonte beim gestrigen Spatenstich, dass man im Landkreis zehn Jahre um eine Lösung für den Seeglas-Kreisel gekämpft habe. “Und ich bin sehr froh, dass sich die Gemeinde Gmund am Ende einen Ruck gegeben hat.”

Ursprünglicher Artikel vom 27.Februar mit der Überschrift:Kreisverkehr in Seeglas: Teuer aber nötig

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“Das wird zwar keine ganz billige Maßnahme. Aber wir dürfen die Chance jetzt nicht auslassen”. Seit Jahren kämpft Georg von Preysing für den Kreisel in Seeglas, und man merkt ihm an, dass er das Vorhaben unbedingt realisieren möchte. Nun könnte es ein prominentes Opfer treffen: wegen der Bauarbeiten im Sommer ist derzeit offen, ob der diesjährige Tal-Triathlon überhaupt stattfinden kann.

Vier Verkehrsströme

Jeder kennt die Kreuzung in Seeglas, kurz nach der Agip-Tankstelle. Dass es an der Stelle immer wieder zu Verzögerungen im Verkehrsfluss kommt, ist ebenso bekannt. „Vor allem, wenn jemand von Ostin in Richtung Tegernsee abbiegen will, besteht bisweilen ein großes Unfallsrisiko“, so Claus-Peter Olk bei der Präsentation der Kreisel-Pläne im Juni 2012. „Hier müssen bis zu vier Verkehrsströme berücksichtigt werden.“ Viele Verkehrsteilnehmer würden sich hier teilweise halsbrecherisch auf die Straße zwängen.

Ein Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 40 Metern soll die Lösung bringen. Laut dem verantwortlichen Planer Sepp Schreder werden die verschiedenen Querungshilfen rund um den Kreisel auch behindertengerecht gestaltet. Ein Erfolg für den Gmunder Gemeinderat und Behindertenbeauftragten des Landkreises Johann Grafwallner, der im letzten Jahr noch gegen das Vorhaben gestimmt hatte. Grafwallner plädierte damals für eine Ampellösung.

Parkplatz und Radweg werden verlegt

Zusammen mit dem Bau des Kreisels müssen auch der Radweg sowie der angrenzende Parkplatz am Strandbad verlegt werden. So wird der Radweg künftig parallel zu den Bahngleisen verlaufen. Der Parkplatz wandert aus dem Grund nach oben in Richtung Straße. Damit bekommt man die Radfahrer weg von der Straße und somit aus dem potenziellen Gefahrenbereich.

Die Planung rund um die Seeglas-Kreuzung. Links geht es nach Tegernsee, rechts nach Gmund / Quelle: Gemeinde Gmund

Da im vorderen Bereich 15 bis 20 Parkplätze verloren gehen, will man laut Schreder ein Ausweichgelände südlich vom derzeitigen Parkbereich aufbauen. Der entstehende Schotterrasen soll hauptsächlich im Sommer zu Spitzenzeiten genutzt werden und bietet 40 zusätzliche Parkplätze. “Die Autos parken manchmal kreuz und quer. Das soll zukünftig besser werden”, so von Preysing.

“Endlich umsetzen”

Allein die neue Schotterfläche kostet die Gemeinde 50.000 Euro. Die gesamte Maßnahme soll – ohne Ausweichparkplatz – 960.000 Euro verschlingen. Und damit rund 400.000 Euro mehr, als noch vor einem Jahr geplant. Eine große Investition, an der sich Gmund mit 49 Prozent beteiligen wird. Das Staatliche Bauamt Rosenheim übernimmt die restlichen 51 Prozent.

Damit zahlen die Gmunder insgesamt 530.000 Euro für das Kreisel-Projekt. Ein Preis, bei dem einige Gemeinderäte auch gestern wieder Bauchschmerzen hatten. Doch Preysing stellte klar, dass man das jetzt endlich umsetzen müsse, auch wenn keine Zuschüsse zu erwarten seien.

Problem: Umleitungen

Ein Problem dürfte sich dagegen aus den geplanten, rund drei Monate andauernden Bauarbeiten ergeben. Eine Umleitung in Richtung Hausham und Tegernsee, bei der die Autos an der Baustelle vorbei geführt werden, ist unumgänglich.

Wie dies in Fahrtrichtung Hausham passieren soll, ist derzeit noch offen. Das Straßenbauamt macht jedoch klar, dass es für die Autofahrer zu so wenigen Beeinträchtigungen wie möglich kommen soll.

Der Parkplatz verliert Stellplätze und wird gleichzeitig im südlichen Bereich um eine Alternativfläche erweitert.

Die Umleitung in Richtung Tegernsee steht dagegen fest und wird über die Parkplätze in Seeglas führen. Da sich die Hauptbauzeit im Juni und Juli mit dem Tal-triathlon überschneidet, steht derzeit die Durchführung der erfolgreichen Sportveranstaltung auf der Kippe.

Lösung für Triathlon offen

Bereits im vergangenen Jahr machte Organisator Peter Targatsch klar, dass er den Triathlon nicht nur weiter professionalisieren, sondern auch deutlich mehr Teilnehmer, als die 800 bei der 2012er-Ausgabe an den Tegernsee holen möchte. Und auch aktuell bekräftigt der Gmunder auf Nachfrage, dass es eine Abmachung mit dem Landratsamt und der Gemeinde geben würde, die ihm den Termin am 7. Juli zusichert.

Doch der Ablauf, den der Planer gestern vorgestellt hat, lässt dies derzeit zumindest fraglich erscheinen. Die nun folgenden Gespräche zwischen Targatsch und von Preysing sollen Klarheit bringen. Laut Geschäftsleiter Alfons Besel werde man versuchen eine einvernehmliche Lösung zu finden, so dass es trotz der umfangreichen Baustellen mit dem Triathlon klappt.

Denn einen Verschiebetermin für die Großveranstaltung, die bereits in gut vier Monaten über die Bühne gehen soll, hat Targatsch derzeit nicht auf dem Schirm.

Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass der Triathlon auch in diesem Jahr wieder ein Erfolg wird. Ort und Termin können wir nicht einfach so kurzfristig ändern.

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