Sturmböen und starker Niederschlag – kein sonderlich besinnliches Weihnachtsfest, das der Wettergott den Talbürgern heuer bescherte. Vor allem die Kreuther hats am Heiligen Abend schlimm erwischt. Der erste Alarm erreichte die Kreuther Feuerwehr um 6 Uhr morgens. Einsatzort: Ein Bauernhof im Hirschbergweg. Der starke Wind hatte ein Blechdach völlig zerstört. „Die Teile lagen in den umliegenden Gärten verteilt“, so der erste Kommandant Thomas Wolf.
Das Schlimme war: das Dach war offen und es regnete unaufhaltsam ins Haus. „Wir haben dann die Drehleiter aus Rottach dazu geholt“, erklärt Wolf. Mit 35 Mann aus den Zügen Weißach, Scharling und Kreuth und mit Unterstützung aus Rottach wurde eine Plane über den Bauernhof gespannt. „Wir haben versucht alles schnell in trockene Tücher zu bringen“, so der Kreuther Kommandant weiter.
Pünktlich zur Bescherung daheim
Dass das nicht der letzte Einsatz dieser Art sein wird, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Auch bei Wolf zuhause hatte der Sturm ganze Arbeit geleistet und das Dach beschädigt. Insgesamt sechs Gebäude mussten die Feuerwehrler am Vormittag des Heiligen Abend sichern. Unter anderem auch das Haus von Gemeinderat Michael Unger. „Wir waren bis mittags unterwegs“, so Wolf.
Um 15.45 Uhr ertönte der Alarm dann erneut. Diesmal drohte ein PKW in den Bach an der Schwaigeralm zu rutschen. Die Feuerwehr musste helfen. „Um 18 Uhr waren wir dann endlich alle pünktlich zur Bescherung daheim“, erklärt Wolf.
Feuerwehrler haben keinen Feierabend
Der Abend zeigte, was die Ehrenamtlichen an Feiertagen leisten müssen. Während andere noch mit den Vorbereitungen für den Abend beschäftigt sind und an keine freie Minute zu denken ist, sind die Feuerwehrler zu jeder Tages- und Nachtzeit im Einsatz – auch an Weihnachten. „Auch im letzten Jahr sind wir an Weihnachten und Silvester ausgerückt“, erinnert sich Wolf.
Er ist stolz auf seine Truppe. „Alle machen das ehrenamtlich, gehen zu Übungen und rücken aus.“ Aber auch der Zusammenhalt im ganzen Ort sei ein ganz besonderer. Da gehe nach dem Einsatz nicht einfach jeder heim und das wars dann. In Kreuth hilft man sich auch danach noch. „So eine Kameradschaft haben wir nur noch in Kreuth und darauf sind wir stolz“, betont der Feuerwehrkommandant.
Kreuth hat flächenmäßig das größte Einsatzgebiet – vom Ringsee bis zur österreichischen Grenze. „Wir sind eh andauernd draußen“, betont Wolf. Umso wichtiger ist es ihm, dass sich wieder junge Menschen für das Ehrenamt begeistern können und der Feuerwehr beitreten. „Unsere Aktiven werden immer älter“, erklärt der Kreuther. Auch er hat die Strapazen vom Weihnachtsabend noch nicht ganz überwunden. Aktuell ist er wegen seines Rückens in Therapie. „So langsam wird es schon wieder, aber ich war einfach zu lange draußen im Nassen“, so Wolf.
Danken möchte er am Ende des Jahres seinen Kameraden, aber auch den Arbeitgebern, die immer bereit sind, bei einem Einsatz auf die Angestellten zu verzichten. „Ich wünsche mir, dass wir eine unfallfreie Saison kriegen“, betont Wolf abschließend.
Die TS bedankt sich im Namen aller Tal-Bürger für den Einsatz der Feuerwehren im Tegernseer Tal.
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