35 Zentimeter Neuschnee vermeldet der Kreuther Schneebericht seit gestern. Insgesamt liegen nun stellenweise bis zu 85 Zentimeter des weißen Stoffes. Und trotzdem zeigt sich Bauhofleiter Josef Sollacher sehr zufrieden mit dem bisherigen Winterverlauf. Denn bis vor drei Tagen fiel selbst in Kreuth – wo sonst der Winter buchstäblich zuhause ist – kaum eine Schneeflocke vom Himmel.
Lediglich 20 Räum- und 15 Streu-Tage waren seit Winteranfang bis Ende letzter Woche notwendig. Zehn Tonnen Streusalz wurden verbraucht. Zum Vergleich: Im Winter 2010/11 waren es insgesamt 90 Tonnen.
Der heurige Winter ist bisher also ein Glücksfall für die Kommune. Denn eine Tonne Streusalz kostet immerhin 90 Euro. Damit liegt auch der Preis unverändert auf Vorjahresniveau. Außerdem haben wenige Einsätze noch einen zusätzlichen Vorteil. „Wir können Überstunden abbauen“, freut sich Sollacher.
Wenn es schneit, sind die meist männlichen Mitarbeiter des Bauhofes, die auch für den Winterdienst und das Spuren der Langlaufloipen verantwortlich sind, in mehreren Schichten unterwegs. Wenn es sein muss auch rund um die Uhr.
Acht Männer sorgen dafür, dass die über 23 Kilometer lange Bundesstraße, die sich durch das 122 Quadratkilometer große Gemeindegebiet zieht, möglichst schnee- und eisfrei ist. Kein Wunder also, dass sich die Gemeinde bei den Flächenausmaßen fünf Räum- und Streufahrzeuge „leistet“. Während die großen Hauptstraßen häufig gestreut werden, gilt auf Nebenstraßen „räumen statt streuen“. Das spare Salz und sei gut für die Umwelt, so der Bauhofleiter.
Wenn es Kalt wird, sind die Fahrer unterwegs
Doch der gefallene Schnee ist es nicht einmal, was die meiste Arbeit bereitet. Wichtig sind die vorherrschenden Temperaturen. Bewegen sich diese um die 1 Grad plus oder darunter, und ist gleichzeitig die Straße nass, so könnte es laut Sollacher gefährlich werden. Denn dann kann sich eine Eisschicht bilden, die per Streusalz im Zaum gehalten werden muss.
Doch: Ist das Steusalzlager auch gut gefüllt? Darüber müssen sich die Kreuther wenig Gedanken machen. Im Gegensatz zu den anderen Gemeinden im Tal haben sie stets genügend Streusalz zur Verfügung und müssen sich nicht um eine Nachbestellung sorgen.
Im vergangenen langen Winter ging so mancher deutschen Kommune schon mal das Salz aus. „Wir dürfen das Salz der Straßenmeisterei Hausham verwenden“, freut sich der Bauhofleiter. Dieses wird in der Klamm gelagert und die Arbeiter haben stets Zugang.
Und die weiteren Aussichten für das Winterwetter? Sollacher ist zuversichtlich und rechnet nicht mit allzu viel Schnee. Obwohl das vom Streusalz her eigentlich egal sei. Denn das Material kann man den Sommer über problemlos lagern. Und wie gesagt richtige Probleme hat man in Kreuth – aufgrund des eigentlich unerschöpflichen Vorrates – sowieso nie.
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