„Wein & Kunst“ nannte sich eine Veranstaltung im Haus für Wohndesign in Dürnbach. Zehn sehr unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler, davon vier aus dem Landkreis Miesbach präsentierten ihre Arbeiten in stilvollem Umfeld.
Vor dem Eingang wird der Besuchende von einem großformatigen abstrakten Bild von Klaus-Peter Frank aus Bad Wiessee empfangen, der gleich um die Ecke sein Atelier hat. Der Nachbar, so konstatierte Projektleiter Wolfgang Merx, verzaubere mit seinen Werken.
Aus Rottach-Egern kommt Brigitte Siebeneichler, die ebenfalls großformatige Werke ausstellt. Die aufgelösten Landschaften spüren Stimmungen auf, andere Bilder haben das Thema Beziehungen. „In unserer technischen Welt ist die Verbindung untereinander notwendig“, sagt die Künstlerin, die seit 40 Jahren malt.
Seit 2017 lebt Michael Graf in Gmund. Der Künstler und Designer hat zwei Stilrichtungen. Zum einen malt er PopArt, zum anderen abstrakte Kompositionen. „Da kann man sich richtig ausleben, hier ist die Kunst für mich Entspannung und sie entsteht einfach“, sagt er.
Schon mehrere Jahrzehnte ist Gloria Keetman in Rottach-Egern zuhause. Die Literatin, Fotografin, Artdirectorin und Künstlerin hat eigens für diese Ausstellung einige Bilder gemalt. „Ich wollte mich bewusst von den farbigen Bildern und Möbeln abheben“, erklärt sie und habe ihre Werke in zurückhaltender Farbigkeit gemalt.
Aus Salzburg ist Galerist Nils Larsen von der NL Galerie angereist. Er hat Bilder mitgebracht, Kunst und Technik verbinden. „Die Technik liefert einen Mehrwert, insbesondere für die junge Generatio“, sagt er und zeigt am iPad, wie sich die Bilder in Bewegung setzen. Sie alle stammen von dem kanadischen Künstler Boutet, der Zeichentrickfiguren für Fernsehen und Unternehmen kreiert. Seine neue Technik nennt er digitale Skulptur.
Anja Kristina Gräfin von Keyserlingk aus München ist Dozentin, Betriebswirtschaftlerin, Schauspielerin, Sprecherin und Künstlerin. Sie stelle gern ihre Bilder in dieser eleganten und modernen Umgebung aus, sagt sie. „Für mich ist Kunst Entspannung in der Mittagspause“, dann bringe sie das, was von innen herauswolle, auf die Leinwand. Wichtig sei ihr dabei die Musik, sie bevorzuge beim Malen Elvis und Queen bis Klassik.
Mit Fotografie ist Johannes Weinsheimer vertreten. Der Münchner Fotograf und Kosmopolit hat ganz besondere Perspektiven und Situationen eingefangen. Seine Bilder sind geprägt von überzeichneten Farben, einem raffinierten Spiel mit Licht und Schatten sowie einer besonderen Wischtechnik, die er liebevoll als „virtuelles Spachteln“ bezeichnet. Seine Sichtweise lässt die Realität in abstrakten, weichen Formen verschwimmen.
Als Literaturbildhauerin bezeichnet sich Annette Brunner aus München. Insbesondere „Bel ami“ von Maupassant inspirierte sie dazu, die Figuren des Buches nachzubilden. Sie gab ihnen Namen, die die Wesensmerkmale beschreiben, „Der Stolz“, „Eleganz“ oder „Naivität“. Die studierte Innenarchitektin sagt, sie sei schon seit ihrer Kindheit mit Ton vertraut „und 2019 haben mich die Figuren aus dem Buch angerufen“.
Beatrix Melot de Beauregard-Madlener ist mit Malerei ergänzt durch feine Zeichnungen im Integernsee vertreten und Fatima de Souza präsentiert farbenfrohe exotische Malerei.
Bei der Veranstaltung, inszeniert von Geschäftsführerin von Integernsee Carina Budel mit ihrem Team, betonte Wolfgang Merx, dass man in diesem Haus Künstlerinnen und Künstlern langfristig eine Heimat geben möchte. Deshalb wünsche er sich auch, dass einige der jetzt präsentierten Arbeiten längerfristig hängenbleiben.
Hinweis: Dieser Beitrag ist zuerst erschienen im Online-Magazin KulturVision, am 15.11.2023 | Ein Beitrag von Monika Ziegler.
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