Kunstrasen bleibt “Trauerspiel”

Lang herbeigesehnt wurde sie: die neue Dreifachturnhalle in Holzkirchen. Täglich nutzen sie Schulen und Vereine zum Training, dabei gab es gehörig Knatsch. Deshalb lud der Landrat zum Krisengespräch. Aber auch der Kunstrasen bereitet nach wie vor Kopfzerbrechen.

Neben Steitigkeiten unter den Benutzern der neuen Turnhalle, sorgt auch der Kunstrasen für Kopfzerbrechen bei den Gemeinderäten.
Neben Steitigkeiten unter den Benutzern der neuen Turnhalle, sorgt auch der Kunstrasen für Kopfzerbrechen bei den Gemeinderäten.

„Freizeitsport ist genauso wichtig wie Schulsport“, betonte Landrat Wolfgang Rzehak (Grüne). Die Schulleiter des Holzkirchner Gymnasiums und der Fachoberschule, Axel Kisters und Josef Schlemmer, sowie Bürgermeister Olaf von Löwis (CSU) und Sportreferentin Sabine Wittmann hatte er heute zu sich nach Miesbach geladen: ein klärendes Gespräch zwischen den Benutzern der neuen Turnhalle in Holzkirchen war fällig.

Brandschutztür entzündet den Streit

Die Dreifachturnhalle in der Erich-Kästner-Straße müsse ebenso von den Vereine wie von den Schulen zu benutzen sein, erklärte Rzehak den Anwesenden. Erst kürzlich kam es jedoch zu „Irritationen bei der Hallennutzung zu außerschulischen Zeiten“, berichtet die Sprecherin des Landratsamts, Gabriele Dorby. So hatte die Brandschutztür zwischen Tiefgarage und Halle zuletzt zu Streitigkeiten zwischen einem Schulleiter und einigen Vereinssportlern geführt.

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Bei einem Turnier der Hartpenninger Nachwuchsfußballer wurde die Brandschutztür, die sich von außen nicht öffnen ließ, provisorisch verkeilt. Nur so fiel die Tür nicht zu und die Zuschauer konnten ungehindert die Halle betreten und verlassen. Axel Kisters stellte daraufhin die Verantwortlichen zur Rede und machte auf den Brandschutzaspekt aufmerksam. „Das geht natürlich aus Sicherheitsgründen gar nicht“, rügte auch Rzehak ihr Verhalten.

Im klärenden Gespräch einigte sich die Gruppe heute, dass an der Tür bald Schnapper und eine Klingel angebracht werden sollen – um gleichzeitig Benutzung und Brandschutz zu gewährleisten. Auch ein weiterer wunder Punkt wurde heute am Runden Tisch angesprochen: die Benutzung der Außensportanlagen, insbesondere des Kunstrasens. Mitte März soll es hier ein Treffen mit dem Hallenbetreiber geben, weiß Dorby.

Aufwändige Pflege für den Kunstrasen

In diesem Gespräch sollen zum einen die generelle Nutzung des Kunstrasenplatzes und zum anderen das Schneeräumen des Feldes thematisiert werden. Der Landkreis-Projektleiter Raymond Zimmermann stellte klar, dass Schneeschaufeln hier nicht walten könnten:

Der Schnee muss nach jedem Schneefall fachmännisch abgetragen werden, da sonst der Rasen beschädigt wird.

Anschließend müsse der Räumschnee von rund 6000 Quadratmetern Kunstrasenfläche per Lastwagen abtransportiert werden. “Das verursacht deutliche Kosten”, erklärte Zimmermann den Anwesenden. Die Nutzungsvereinbarung, die diesen und andere Punkte zum Thema Kunstrasenplatz klären soll, arbeiten das Landratsamt Miesbach und die Gemeinde Holzkirchen derzeit aus, schließt Dorby.

Bis die Nutzungsvereinbarungen stünden, könnten für die Vereine aber auch noch keine Mietpreise festgesetzt werden, erklärte Bürgermeister von Löwis in der vergangenen Gemeinderatssitzung auf Nachfrage. Nicht nur, dass das Feld den ganzen Winter noch nicht benutzt werden konnte, sondern auch das „aufwendige Schneeräumverfahren“ bereitete Herbert Gegenfurtner (CSU) Kopfzerbrechen.

Sollten die Kosten für das Verfahren so „horrend“ sein, plädiere er dafür, dass sich die Gemeinde dafür selbst ein Gerät anschaffe. Von Löwis beschwichtigte zwar die Gemeinderäte in ihren Nachfragen, gab jedoch zu, dass auch er mit der Gesamtsituation „äußerst unzufrieden“ wäre. Doch bis die Nutzungsvereinbarung vorliege, dauere das „Trauerspiel“ an, so Löwis.

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