Kurzfristig kein Ende des Stroms in Sicht

Die Miesbacher Turnhalle wird wohl schon bald geräumt. Für die rund 20 Flüchtlinge, die seit Ende August dort wohnen, ist eine Bleibe gefunden. Für die weiter nachkommenden Asylbewerber stellt das Landratsamt jetzt sogar Wohncontainer auf.

Doch ein Ende ist nicht in Sicht. Wie Landrat Jakob Kreidl bestätigt, sei die Quote von 200 Asylbewerbern nicht zu halten.

Seit Mittwoch sind Asylbewerber in der Miesbacher Turnhalle untergebracht.
Die Bewohner der Miesbacher Turnhalle können ab dem ersten Oktober ausziehen

Die Odyssee für die Asylbewerber in der Miesbacher Turnhalle ist schon bald beendet. Ein Leben ohne Privatsphäre und Beschäftigungsmöglichkeiten können sie bald gegen eine Wohnung in Hausham tauschen. Ab dem ersten Oktober werden sie dorthin umziehen.

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Mehr als 200 Asylbewerber

Doch damit sind die Probleme noch lange nicht gelöst. Wie Eva-Maria Staneff, die zuständige Abteilungsleiterin aus dem Landratsamt Miesbach, mitteilt, befinden sich derzeit 170 Asylbewerber im Landkreis. Weitere 24 sind aber schon angekündigt. „Bis zum Januar werden wir leicht über 200 kommen“, meint Staneff.

Um für diese Asylbewerber auch langfristig eine Bleibe zu finden, hat man sich jetzt im Landratsamt dazu entschieden, zwei Containerdörfer für jeweils 50 Asylbewerber zu errichten. Eines davon soll in Miesbach aufgebaut werden, das andere wohl in Holzkirchen.

Keine Entspannung in Sicht

Auf eine Entspannung der Lage kann man deswegen aber nicht unbedingt hoffen. Wie Staneff weiter erklärt, sei die Quote flexibel. So sei diese beispielsweise im letzten Jahr auf einen Schlag zum Jahreswechsel um 90 Asylbewerber angestiegen. „Zudem wird jeder Asylbewerber, bei dem das Verfahren abgeschlossen ist, gleich durch einen Nachrücker ersetzt“, weiß Staneff. Somit sei kurzfristig nicht mit einer abnehmenden Zahl an Asylbewerbern zu rechnen.

Um die Betreuung dieser Leute zu gewährleisten, wird ab dem ersten Januar auch ein Sozialpädagoge zur Verfügung gestellt. Denn diese Arbeit könne das Landratsamt derzeit nicht leisten, meint Staneff: „Wir sind schon vollauf damit beschäftigt, uns Wohnungen anzuschauen und Mietverträge durchzugehen.“

Um diese Arbeit zu mindern, schlug der Zweite Bürgermeister von Bad Wiessee, Robert Huber, ungewöhnliche Methoden vor. Auf der letzten Kreisausschusssitzung erklärte er:

Es kann nicht sein, dass man in so einer Situation auch noch mit bürokratischen Hürden wie Ausschreibungen kämpfen muss. Hier wäre es meine Meinung nach durchaus angebracht, bis zum behördlichen Ungehorsam zu gehen.

Ob die Behörden tatsächlich so weit gehen müssen, ist offen. Der Kreisausschuss stimmte zumindest der Aufstellung der Container grundsätzlich zu. Ob diese nun vom Landratsamt gemietet oder gekauft werden, können die Verantwortlichen nach eigenem Ermessen entscheiden.

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