Von Miesbach bis Bayrischzell und Tegernsee: Mit dem MVV-Beitritt gibt es einige neue Vorteile für Touristen im Landkreis.
Seit zehn Tagen ist der Landkreis Miesbach Teil des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Davon profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, auch für den Tourismus und Gäste gibt es Vorteile. So informiert die Regionalentwicklung Oberland (REO):
Attraktiv wird der Aufenthalt auch für Übernachtungsgäste mit gültiger Gästekarte. Diese ermöglicht nicht nur kostenlose Fahrten mit Bussen, sondern auch auf der Schiene.
Laut REO sind sich die Gemeinden, die einen Kurbeitrag verlangen, einig, dass die Freifahrt für Gäste mit MVV-Mitgliedschaft erhalten bleiben muss und die Erweiterung auf den Schienenverkehr einen großen Nutzen für die Region bringen kann. Die REO betont außerem: “Übernachtungsgäste können mit ihrer Gästekarte kostenlos die MVV-Zonen 6 bis 9 nutzen.” Das umfasst unter anderem alle Züge der BRB von Miesbach und Moosrain bis in den Süden nach Bayrischzell beziehungsweise Tegernsee. Die beliebten Busverbindungen wie rund um den Tegernsee, von Schliersee zum Spitzingsee oder die Ringlinie Schlierach-Leitzachtal bleiben weiterhin kostenlos.
Ursprünglicher Artikel vom 08. Dezember:
Kostenvorteile, einfacheres Umsteigen und professionelle Echtzeitinformationen: Mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember tritt der Landkreis Miesbach offiziell dem Münchner Verkehrsverbund (MVV) bei. Lange hat es gedauert; seit 2020 wurden Studien durchgeführt, um zu prüfen, ob ein Anschluss an den Verkehrsverbund Sinn ergibt.
Im Februar 2023 war sich die lokale Politik einig: Eine Empfehlung des Kreistags besiegelte die Entscheidung. Landrat Olaf von Löwis sprach von einem “Meilenstein in der Verkehrswende.” Neben Miesbach stehen auch die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Rosenheim vor einem Beitritt. Zuletzt bemerkte Landrat Löwis folgendes zum MVV-Beitritt:
Dem MVV beizutreten ist mehr als nur eine Entscheidung – es ist ein Bekenntnis zu einer dynamischen Zukunft für unsere Bürgerinnen und Bürger. Diese Partnerschaft eröffnet uns nicht nur die Tür zu einem effizienten Verkehrssystem, sondern schafft auch eine gemeinsame Plattform für Innovation und Fortschritt.
In jedem Kilometer Schiene und jeder Minute, die in den öffentlichen Verkehr investiert wird, lege man den Grundstein für eine lebendige und vernetzte Gemeinschaft, so Löwis. Weiter ist der Politiker überzeugt: “Dieser Beitritt ist nicht nur ein Schritt vorwärts, sondern ein Sprung in eine vielversprechende Ära der Mobilität.“
Alte Busse, neue Nummern
Der MVV kündigt an: “Alle im Landkreis Miesbach verkehrenden Regionalzüge (RB und RE) können, ab dem 10. Dezember 2023, mit MVV-Tickets genutzt werden.” Mit der Erweiterung ändern sich zudem die Liniennummern der Verbindungen: Bis auf wenige Ausnahmen folgt die Linienbezeichnung nun dem bekannten dreistelligen MVV-Nummernkonzept. Den Landkreisen Miesbach, Bad Tölz sowie dem südöstlichen Landkreis Rosenheim soll in weiterer Folge die 300er-Nummernfolge verliehen werden. Dazu der MVV:
Wo möglich, wurden aus Gründen der besseren Merkbarkeit Nummern gewählt, welche einen Bezug zu den Alten haben.
Gleichzeitig kündigt der Verkehrsverbund jedoch auch an, dass einzelne Fahrten mit dem neuen Fahrplan ausfallen müssen. Als Grund zitiert das Unternehmen “geringe Nachfrage”.
Kostenpunkt für MVV-Beitritt: 983.500 Euro pro Jahr
Ab 10. Dezember wachsen die bestehenden sechs Zonen im Landkreis auf zwölf Zonen. Miesbach liegt in den Tarifzonen 3 bis 9. Der neue Ticketpreis berechnet sich nach den befahrenen Zonen. Dafür blecht der Landkreis einmalig 220.500 Euro sowie jährlich 983.500 Euro.
Im Frühjahr informierte das Miesbacher Landratsamt zudem, dass bekannte Tickets wie die “Kurzstrecke” und das 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende übernommen werden. Auch müsse sich kein lokales Verkehrsunternehmen fürchten. “Die bleiben, denn der MVV ist kein Verkehrsunternehmen, sondern ein Verkehrsverbund, der das Ziel, hat, die Preise und Tarife aller lokalen Verkehrsunternehmen zu harmonisieren”, heißt es dazu aus dem Landratsamt.
So sollen künftig Fahrten innerhalb einer Gemeinde nur noch 1,90 Euro kosten. Einzig bei gemeindeübergreifenden Strecken kann es zu kleineren Verteuerungen kommen.
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