Landkreis kurz vor Katastrophenfall

Gestern wurde der Landkreis von schweren Gewittern getroffen. Nun gibt das Landratsamt ein Fazit ab. Was ist gestern Nacht passiert?

Zahlreiche Feuerwehren, auch aus dem Tegernseer Tal, halfen beim Hochwasser im Nordlandkreis. Hier zu sehen den Weyarner Gemeindeteil Stürzlham. / Quelle: Thomas Gaulke

Update vom 27.07.2021 – 10.51 Uhr:

“Der Sommer der Gewitter hat nun auch den Landkreis Miesbach zum ersten Mal schwerer getroffen”, so das Landratsamt in ihrer aktuellen Pressemitteilung. Am Montagabend sei nicht nur ein Streifen zwischen Darching und der Landkreisgrenze in Irschenberg verwüstet worden, auch die Gemeinden Warngau und Weyarn wurden schwer getroffen.

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Anwohner berichteten laut LRA von über 40 Liter Regen innerhalb von etwa 20 Minuten – Hagel und Sturm richteten Schaden in noch unbekanntem Ausmaß an. Das LRA sagt dazu:

25 der 36 Feuerwehren im Landkreis wurden in den Landkreis-Norden alarmiert. Unterstützung kam von den Feuerwehrverbänden der Landkreise München und Rosenheim mit je einer Wehr.

Weiterhin wurde für das THW Vollalarm für alle Kräfte im Landkreis ausgelöst, auch das BRK war im Krisenstab sowie mit der Unterstützungsgruppe und einer Verpflegungseinheit mit von der Partie. Bei der Holzkirchner Feuerwehr wurde außerdem eine eigene Koordinierungsstelle zur Entlastung der Integrierten Leitstelle Rosenheim eingerichtet.

Zahlreiche Straßen gesperrt

Insgesamt haben 608 ehrenamtliche Helfer alle Einsätze abgearbeitet. Um 22.09 Uhr musste das Landratsamt schließlich Artikel 15 des Katastrophenschutzgesetzes feststellen – die Vorstufe zum Katastrophenfall.

Mit dieser Feststellung wurde Kreisbrandrat Anton Riblinger zum Örtlichen Einsatzleiter und erhielt so weitreichende Kompetenzen und konnte Einsatzkräfte überörtlich koordinieren. Dabei wurde er von seiner Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter unterstützt. Gegen 00.40 Uhr konnte Artikel 15 wieder aufgehoben werden.

In der Gemeinde Weyarn verschüttete eine Mure die Staatsstraße 2037. / Quelle: Thomas Gaulke

Wegen den starken Überschwemmungen mussten mehrere kleinere Straßen lokal gesperrt werden. Die Bundesstraße B318 in Warngau und die Kreisstraße MB17 bei Thalham wurden gesperrt, die Autobahn A8 war wegen des Hagelsturms kaum befahrbar. Bei Oberwarngau und am Weyarner Berg, berichtet das LRA, gingen kleinere Muren ab. Dazu erklärt das LRA:

Zirka 70 Keller mussten ausgepumpt werden. Das Wasser floss teilweise knietief auf den Straßen. Es wurden Vorbereitungen getroffen, die Bewohner mehrerer Ortsteile in der Gemeinde Weyarn zu evakuieren.

Glücklicherweise wurden die Pläne zur Evakuierung schlussendlich nicht gebraucht – alle Bürger konnten in ihren Häusern bleiben. Abschließend rät das LRA: “Gerade im Hinblick auf die Gewitter, die heute und in den kommenden Tagen vorhergesagt werden, bittet das Landratsamt alle Bürgerinnen und Bürger ganz eindringlich darum, Vorsicht walten zu lassen, Häuser und Keller zu sichern und sich selbst nicht in Gefahr zu begeben!”

Zahlreiche Keller standen am Montag unter anderem in Ober- und Mitterdarching in der Gemeinde Valley unter Wasser. / Quelle: Thomas Gaulke

Ursprünglicher Artikel vom 26. Juli 2021 mit der Überschrift: „Chaos auf der A8 nach Hagelsturm“

Bei dem heutigen Gewitter über dem Landkreis Miesbach war besonders der Raum Holzkirchen, Warngau, Valley und Weyarn betroffen. Stellenweisen waren die Straßen überschwemmt, auch Keller stehen unter Wasser. An mehreren Stellen im Landkreis wurde Vollalarm ausgelöst.

Besonders heftig hat es die A8 bei Irschenberg mit einem Hagelsturm getroffen. Der Verkehr wurde lahmgelegt. Zahlreiche Feuerwehren – auch aus dem Tegernseer Tal – sind noch immer im Einsatz. Weitere Infos folgen morgen.

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