Stefan Berghammer aus Rottach-Egern ist einer der bäuerlichen Familienbetriebe im Tegernseer Tal, die sich mit gleichgesinnten Anbietergemeinschaften zusammengeschlossen haben, um für den “Urlaub auf dem Bauernhof” zu werben. Eine Fusion, die vor allem die Zeit des “Einzelkämpfer-Daseins” verdrängen sollte, in der man das teure Marketing allein stemmen musste.
Heute, ein Jahr später, lockt Berghammer noch immer mit “Ruhe und Verbundenheit”. Sein Konzept scheint aufgegangen zu sein. Berghammer berichtet, dass die Nachfrage nach ländlicher Erholung nach wie vor bestehe und die Zusammenarbeit mit den anderen Betrieben funktioniere.
Berghammer jedenfalls ist von dem Zusammenschluss auch mit Blick auf die Kosten überzeugt. „Mit unserem Verbund haben wir den Vorteil, keine Provisionen an die jeweiligen Online-Buchungsportale bezahlen zu müssen.” Man könne sich zudemn professionell ausrichten oder sich auf seine jeweilige Betriebsgröße beschränken.
Der Mix macht’s
Besonders die Mitarbeit auf dem Hof mache den Gästen Spaß. Die Vielfalt der Natur bringe ihnen der Urlaub auf dem Bauernhof ebenso nahe wie das bodenständige Leben. Mittlerweile würden die Bauern größtenteils auf eigenen Füßen stehen, so Berghammer, hätten aber nach wie vor die Möglichkeit, mit der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) zusammenzuarbeiten.
Auch die Region zieht aus der Idee “Urlaub auf dem Bauernhof” einen Vorteil. Petra Berger, Leiterin des Gäste- und Anbieterwesens der TTT, meint: “Als Tourismusregion profitieren wir von der Vielschichtigkeit unserer Unterkunftsarten. Der Mix bietet ein gutes Angebot für unsere Gäste. Die Bauernhöfe punkten vor allem auf Messen in der Kategorie „Familie“.”
Da die TTT einen guten Kontakt zum Landesverband “Urlaub auf dem Bauernhof” pflege, unterstütze sie bestimmte Maßnahmen, wie beispielsweise bei der Einführung des “DER TEGERNSEE Preisfinder” – einem Computerprogramm, das mittelständischen Betrieben dazu verhilft, den optimalen Zimmerpreis zu errechnen.
Die Ferienregion Tegernsee hatte im Jahr 2016 – im Vergleich zum Vorjahr – 175 Gäste mehr im Segment “Bauernhof”. Das entspricht einem Zuwachs von 8,27 Prozent. Die Anzahl an Übernachtungen ist ebenfalls gestiegen: Insgesamt 185 in Bauernhöfen verbrachte Nächte zählte die TTT. Ein Unterschied von 0,92 Prozent zu 2015. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer belaufe sich auf 6,2 Nächte, was einem hohen Durchschnittsaufenthalt entspreche, so Berger.
Doch es gibt nicht nur Bauernhöfe. Auch Landhöfe seien im Konzept „Urlaub auf dem Bauernhof“ vertreten. 60 bis 70 dieser Höfe gäbe es von Tegernsee bis Schliersee, so Berger. Das Konzept: ländlicher Luxus. Eine andere Anbietergemeinschaft bestehe aus vier zusammengeschlossenen Regionen: Diese erstreckten sich von Bad Tölz bis Berchtesgarden, man zähle hier ganze 260 Bauernhöfe, so Berghammer.
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