Im Sommer zu heiß, im Winter zu kalt – so beschreiben die Holzkirchner Asylbewerber das Wohnen in Containern. Unter ihnen gibt es auch einige Kinder und schwangere Frauen, die offenbar unter den Bedingungen leiden. Das betonen die Asylbewerber – und fordern deshalb eine andere Form der Unterbringung. Auch arbeiten wollen sie endlich.
Aufmerksamkeit hatten sie zunächst mit einer ungewöhnlichen Aktion erregt: Am Dienstagabend trugen sie ihre Matratzen vor die Wohncontainer und campierten dort über Nacht. Ein gutes Dutzend zog am nächsten Morgen dann weiter durch den Ort zum Marktplatz.
Bürgermeister Olaf von Löwis sprach selbst mit den Asylbewerbern vor seiner „Haustür“ und hörte sich ihre Forderungen an. Er weist aber darauf hin, dass es sehr schwierig sei, andere Räumlichkeiten zu finden.
Gerade beim viel diskutierten alten Gebäude der Polizei werde es noch Monate dauern, bis dort in irgendeiner Form jemand wohnen könne. Das versuchte nun auch der Landrat klarzustellen. Wolfgang Rzehak diskutierte mit den Asylbewerbern über ihre Forderungen und den Protest am Marktplatz.
„Ultimatum“ vom Landratsamt
Es gebe derzeit faktisch keine Alternative zu den Containern, heißt es im Landratsamt. Die Polizei ist bislang zwar nicht eingeschritten, schließlich verlief die Aktion der Flüchtlinge friedlich.
Rzehak wies die Demonstranten nun jedoch zum wiederholten Mal an, den Marktplatz bis morgen früh um neun Uhr zu verlassen – ansonsten werde das „Lager“ von der Polizei geräumt. Wie das vonstatten gehen soll, sei situationsabhängig, so ein Beamter der Polizeiinspektion Holzkirchen.
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