Lasset die Höfe erstrahlen …

Das Parkhotel Egerner Höfe wurde vom Familien-Molkerei-Unternehmen Ehrmann AG aufgekauft. Nun soll ab November saniert werden – in einem beeindruckenden Tempo. Schon im Juni soll das Haus in neuem Glanz erstrahlen. Mit ganz besonderen Neuerungen.

Links ein Bild des aktuellen Hotelbaus. Rechts sieht man die geplante Umgestaltung.

Das Park-Hotel Egerner Höfe in Rottach-Egern ist eines der großen Häuser im Tegernseer Tal. Geführt wurde es seit 1992 von Eigentümer Klaus von Moltke. Im April 2020 wurde bekannt, dass das Hotel an das Familien-Molkerei-Unternehmen Ehrmann AG verkauft wurde. Nun soll das in die Jahre gekommene Haus saniert werden. Die Umbauten sollen zusammen mit LSA Architekten GmbH in München vom 1. November 2020 bis 1. Mai 2021 durchgeführt werden.

„Ich habe Herrn Ehrmann und seine Frau getroffen. Er geht mit viel Herzblut und Euphorie an die Sache heran. Er hat das Haus lieben gelernt und möchte, dass es in neuem Glanz erstrahlt“, erklärte Architekt Christof Lampadius im Ortsplanungsausschuss am gestrigen Mittwoch in Rottach.

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Dafür hat man schon einen genauen Plan ausgearbeitet. Die Dichterstube unter der Leitung von Gourmetkoch Thomas Kellermann, die aktuell außerhalb des Hotels liegt, soll weiter ins Herzstück des Hauses gerückt werden und künftig im Erdgeschoss Platz finden. Da ein Restaurant aber keinen Außenbereich zulasse, habe man an eine Art geschlossenen Wintergarten gedacht. Hier sollen Bäume direkt im Restaurant integriert werden. Dafür sollen die Zimmer im Erdgeschoss wegfallen und ein neuer Bereich für die Küche der Dichterstube und des Frühstücksbereichs entstehen. Weiter will man in diesem Stockwerk die Bar und den Loungebereich überarbeiten. Lampadius dazu:

Lobby, Lounge und Maler- und Hubertusstube sind aktuell ein wildes Konstrukt ohne Struktur. Wir müssen den Lobbybereich mit Barbereich und Kaminzimmer verbessern.

Einer dringenden Veränderung bedarf es laut Architekt außerdem im Spa-Bereich. „Für so ein Hotel braucht es einen zusammenhängenden Spa-Bereich“, betont er. Massage und Anwendungen sowie Dampfbad, Saunabad und Poolbereich sollen alle zusammengehörig gestaltet und auch für externe Gäste begehbar sein. Das Herzstück des Spas soll ein sogenannter Kubus mit Saunen, Duschen und Ruhebereich werden.

Nach außen erweitern will man das Haus also im Frühstücksbereich, dem Spa und der Dichterstube. Den Bebauungsplan überschreite man damit um rund vier Prozent. Maximilian Manzenrieder, der bisher als Geschäftsführer der Egerner Höfe tätig war, unterstützt ebenfalls bei der Neugestaltung. Keiner kennt die Mängel im Haus besser als er. Er betonte:

Damit sind wir für die nächsten Jahrzehnte wieder gut gerüstet. Ich glaube wir bringen das Haus ganz weit nach vorne.

Angestrebt werde nach Fertigstellung, sich im Fünfsternebereich zu bewegen. Auch Bürgermeister Christina Köck (CSU) zeigte sich begeistert von der Ausarbeitung des Architekten. „Wir wissen, was wir an den Egerner Höfen haben und sind froh, jemanden gefunden zu haben, der auch in diesen Zeiten Geld in die Hand nimmt.“

Er habe großen Respekt, dass man die Planung so schnell angehen und schon im Juni mit allem fertig sein will. Neben der Überschreitung der Baugrenzen mussten die Räte noch über einige weitere Abweichungen entscheiden. So sei der Wintergarten komplett aus Glas, eine Außentreppe und neue Dachgauben weichen ebenfalls von der Ortsgestaltungssatzung ab. Die Gemeindeverwaltung empfahl trotzdem, dem Konzept zuzustimmen.

Ehemaliger Geschäftsführer Maximilian Manzenrieder, Architekt Christof Lampadius

„Ich finde Ihren Vortrag sehr überzeugend. Mir leuchten die Änderungen sehr ein. Ich werde mich der Empfehlung der Verwaltung anschließen“, betonte dritte Bürgermeisterin Gabriele Schultes-Jaskolla (FWG). Die Bettenanzahl wird sich nur um zirka zwei verringern. Insgesamt wird das Hotel mit den beiden gegenüberliegenden Gebäuden künftig rund 200 Betten zur Verfügung haben.

Am Ende stimmte der Ortsplanungsausschuss einstimmig für den Umbau des Traditionshotels. „Unser Thema ist, Handwerk wieder sichtbar zu machen. Dass man das Haus klassisch wertig macht und zeitlos gestaltet“, so der Architekt über sein Projekt. In der Gemeinderatssitzung im November soll das Konzept erneut vorgestellt werden, damit alle Räte und Bürger gleichermaßen über die Entwicklung informiert sind.

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