Lasst den Balkon bunt erblühen!

Er ist da! Heute, am 20. März, ist offizieller Frühlingsbeginn. Das freut nicht nur uns Menschen, sondern auch die Insektenwelt. Allerdings herrscht Blütenmangel. Hier erfahrt ihr, wie man Balkon und Garten gestalten kann, um die Insektenvielfalt zu stärken.
Damit es noch mehr blüht summt im Tal: auch in Tegernsee gibt es eine bienenfreundliche Blumenwiese. / Quelle: Klaus Wiendl

Das Miesbacher Oberland gilt als Öko-Modellregion. Fast 70 % der Landwirte sind freiwillig im Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), und mit über 33% Bio-Bauern hat der Landkreis den höchsten Bio-Anteil in Deutschland. Seit Jahren wird auch durch Anlage und Pflege von Blühflächen ein Beitrag zum Naturschutz geleistet.

Spätestens seit dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“ im Jahr 2019 ist das Thema Artensterben auch bei den Bürgern angekommen. Trotzdem leiden viele Bienenvölker ab dem Sommer wegen Blütenmangel an Hunger, berichtet Stephanie Stiller von der Standortmarketing-Gesellschaft Landkreis Miesbach mbH (SMG). Sie erklärt weiter:

Ursache sind fehlende blühende Trachtpflanzen: Blumenwiesen, Randstreifen und Ackerwildkräuter. Auch sind viele Blumen des Hausgartens nicht für Bienen geeignet, wie zum Beispiel gefüllte Blüten.

In den Gemeinden wird deshalb mit bienenfreundlichen Wiesenblumen, Stauden, Büschen und Bäumen versucht, eine größere Blütenvielfalt im Landkreis zu schaffen. „Blühflächen gibt es unter anderem bereits in den Gemeinden Bad Wiessee, Fischbachau, Gmund, Kreuth, Rottach-Egern, Warngau und den Städten Miesbach und Tegernsee und dem Markt Holzkirchen“, verrät Stiller. Weitere Flächen stecken gerade in der Entstehung.

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Was kann der Einzelne tun?

Aber auch jeder Einzelne kann einen Teil zur Insektenvielfalt beitragen. Der Kreisverband für Obst-, Gartenbau und Landespflege Miesbach e.V. und die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Miesbach hat einige Tipps parat, um den eigenen Garten oder Balkon attraktiver für das Tierreich zu gestalten:

  • Grüne Oase statt grauer Wüste Möglichst wenig versiegelte Fläche; nackte Fassaden durch Kletterpflanzen begrünen.
  • Bunte Vielfalt statt Einheitsgrün Blühende Beete und Blumenwiesen bringen den Garten zum Brummen. Denn je vielseitiger der Garten gestaltet ist, desto mehr Arten finden dort auch Platz.
  • Pollen und Nektar von Frühjahr bis Herbst Bei der Pflanzenauswahl den Blühzeitpunkt berücksichtigen und darauf achten, dass es auch in den blütenärmeren Monaten (zeitiges Frühjahr, Spätsommer/Herbst) genug Nahrung gibt.
  • Ungefüllte Blüten Gefüllte Blüten sind für bestäubende Insekten wertlos. Deshalb unbedingt Pflanzen mit ungefüllte Blüten wählen.
  • Blumenwiese statt Rasen Auf häufiges Mähen und den Einsatz von Düngemitteln verzichten. Dann kann sich im Garten (oder einem Teil davon) eine artenreiche Blumenwiese entwickeln.
  • Wildkräuter Oft ist Unkraut eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Insekten. Deshalb ruhig mal stehen lassen.
  • Blühfläche Die Anlage einer Blühfläche mit insektenfreundlicher Saatgutmischung ist das beste Mittel, vielen Insekten aktiv ein reichhaltiges Nahrungsgebot zu schaffen.
  • Trockenmauer, Steinhaufen oder Totholz In Spalten und Nischen können sich Insekten zurückziehen und haben dort oft sogar ihren Lebensraum. Einige Wildbienenarten bauen dort die Nester.
  • Keine Chemie im Garten Nicht nur zum Wohl unserer heimischen Insektenvielfalt, sollte im Hausgarten deshalb grundsätzlich auf den Einsatz chemischer Präparate verzichtet werden.

Weitere Informationen und hilfreiche Tipps findet ihr hier.

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