Laubholzbockkäfer wieder in der Luft

Ein schlummernder Albtraum erwacht wieder: der Asiatische Laubholzbockkäfer hatte im Jahr 2019 dafür gesorgt, dass im Landkreis Miesbach rund 5000 Bäume gefällt wurden. Nun hat die Flugzeit der Tiere begonnen. Kommt da was auf den Landkreis zu?

Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist etwa 2,5 bis 4 cm lang. Auffällig sind seine langen, schwarz-weiß gestreiften Fühler, der schwarze Kopf und Halsschild sowie die schwarzen Flügeldecken mit unregelmäßigen weißen Flecken. / Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft

Im August 2019 wurde die Stadt Miesbach vom Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) befallen. Daraufhin hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) eine Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Bekämpfung des Käfers erlassen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. Die etwa 2,5 bis 4 Zentimeter langen Tiere sind eingeschleppte Baumschädlinge aus Asien, und lösten die Fällung von über 5000 Bäume im Landkreis Miesbach aus.

Seitdem blieb es ruhig um das Thema. Doch nun warnt die LfL:

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Der Asiatische Laubholzbockkäfer fliegt wieder. Die Entwicklung seiner Larven im Holz ist abgeschlossen, sodass die wärmeliebenden Käfer aktuell schlüpfen.

In Bayern seien in dieser Saison noch keine neuen Käfer entdeckt worden, heißt es weiter. Trotzdem keine Zeit zum aufatmen: es müsse jeder Zeit damit gerechnet werden, dass die Schädlinge doch irgendwo auftauchen. Sabine Weindl, Sprecherin der LfL, appelliert: „Bitte kontrollieren Sie in den Quarantänezonen Miesbach und Ziemetshausen-Schönebach Ihre Laubgehölze auf Befall, achten Sie auf krabbelnde oder fliegende Käfer und melden Sie jeden Fund der LfL“.

Verdächtige Käfer fangen, fotografieren und kontrollieren lassen

Die flugträgen Käfer seien leicht zu fangen: beispielsweise in einem Marmeladenglas mit Löchern im Deckel aufbewahren, und dann gut fotografieren. „Der Asiatische Laubholzbockkäfer kann leicht mit den heimischen Handwerkerböcken der Gattung Monochamus verwechselt werden“, erklärt LfL-Pflanzenschutzinspektor Gerhard Kraus und bittet darum: „Fangen Sie verdächtige Käfer lebend und lassen Sie heimische Arten nach Entwarnung durch den Pflanzenschutzdienst möglichst fundortnah wieder frei.“

Fast alle Baumarten in Deutschland stehen dem Risiko aus, von den Käfern befallen zu werden. Besonders gerne mag der Schädling Ahorn, Rosskastanie, Birke, Pappel und Weide. „Nach der Eiablage am Baum schlüpfen die Larven, die sich für zwei Jahre ins Holz fressen und breite Gänge hinterlassen“, erklärt Weindl. Typische Befallsymptome seien etwa Ein-Zentimeter große kreisrunde Ausbohrlöcher und grobe Bohrspäne am Stamm oder in Astgabeln. „Da folgende Käfergenerationen sich bevorzugt am selben Gehölz niederlassen, kommt es langfristig zu einer starken Schädigung bis zum Absterben des befallenen Gehölzes“.

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