»Leben wie Gott im Oberland« – Die Naturkäserei und die Baugenehmigung

Ergänzung vom 11. Dezember / 13:30 Uhr
Die Naturkäserei ist sicherlich eines der Vorzeigeprojekte im Tegernseer Tal. Doch auch bei “Lieblingsprojekten” soll alles seinen geregelten Weg gehen. Aus dem Grund musste der Kreuther Gemeinderat nachträglich drei Abweichungen vom Bauantrag zustimmen.

1. Im zweiten Obergeschoss ist eine Galerie weggefallen und diverse Türen sind im Innenbereich anders gestaltet worden. – Thema unkritisch

2. Hackschnitzelbunker ist nicht ebenerdig. – Thema unkritisch

3. Zusätzliche Stellplätze werden notwendig. Der Bedarf liegt bei je nach Auslegung der Vorgaben bei 43 oder 47 Plätzen. – Thema diskussionswürdig

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Der einzige etwas kritischere Punkt waren die zusätzlichen Stellplätze. Die derzeitige Situation mit einer veränderten Nutzung des großen Saales im ersten Stock der Käserei (Hochzeitsfeier, Seminare, Vorträge etc.) erfordert mehr Plätze als zuerst geplant war. Das ist vor allem aus sicherheitsrelevanten Gründen notwendig. Derzeit wird aus Mangel an Parkplätzen die Straße an der Naturkäserei beparkt. Das kann gerade Nachts aber gefährlich werden.

Die einstimmige Entscheidung hieß: Erweiterung auf 43 Parkplätze. Das genaue Konzept, wie und wo der erweiterte Parkplatz entstehen soll wird die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Naturkäserei erstellen.

Für alle, die noch nie in der Naturkäserei waren empfehlen wir den ursprünglichen Artikel mit einer schönen Reportage inklusive vieler Fotos von von Cordula Flegel.

Ursprünglicher Artikel vom 06. November:
Reportage »Leben wie Gott im Oberland« von Cordula Flegel von brotzeit-online zur Naturkäserei.

Wenn das Ladengeschäft der Naturkäserei in Kreuth morgens um 9 Uhr öffnet, haben die Milchlieferanten der Genossenschaft schon einen wichtigen Teil ihres Arbeitstages hinter sich. Hans Leo, Geschäftsführer und teilnehmender Landwirt, hat noch vor Sonnenaufgang um halb sechs Uhr seine Kühe in den Stall getrieben, sie mit Heu gefüttert, gemolken, den Stall gereinigt und den Milchwagenfahrer begrüßt.

Während das Vieh in einem nahe dem Hof am Pförn gelegenen Waldstück gemächlich Richtung Bach strebt, um zu trinken, und Leo um halb neun Uhr in der Käserei eilig Richtung Büro strebt, duftet es im Laden und der Wirtschaft der Naturkäserei bereits nach frischem Käsekuchen.

Das Team der Naturkäserei

Draußen, im frühen, grellen Sonnenlicht, werden die Tische für die Gäste hergerichtet, Tafeln beschriftet, frische Brote in Kisten herangeschleppt. Die Molkereimeister stärken sich mit einem Becher Kaffee, in der Theke werden Wallberger Naturkäse, Tegernseer Camembert und Bergkäse gestapelt, dahinter frischer Joghurt und Topfen in Becher gefüllt, Milchflaschen geordnet, die Kasse aufgeschlossen, Schürzen glatt gestrichen.

Die Arbeitsabläufe in der Naturkäserei sind – erst einen Monat nach offizieller Eröffnung des Genossenschaftsbetriebes – eingespielt, und die Kunden freuen sich nicht nur an dem funktionellen, hellen Gebäude, an den gut zu beobachtenden Arbeitsschritten des Käsemachens sowie den köstlichen Produkten, sondern auch daran, dass man sich hier eingeladen fühlt, Zeit zu verbringen.

Die Frau hinter der Ladentheke erklärt hilfsbereit, welche Produkte es heute gibt und warum bestimmte Sorten auch einmal nicht zur Verfügung stehen. Tische und Bänke stehen so großzügig um das neue Gebäude herum in der offenen und für das Tegernseer Tal so typischen Landschaft, dass man nicht nur in der Schaukäserei das Gefühl hat, der Kultur des Käsemachens nahe zu kommen, sondern auch während der anschließenden Einkehr im Stüberl mit Blick auf den sorgsam angelegten Kräutergarten, sowie auf die Weiden und Berge der Umgebung.

Eindrücke von der Naturkäserei
Eindrücke von der Naturkäserei

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