Per Autobahn auf die „Hoiza Oim“

Was gibt es schöneres als an einem lauen Sommerabend noch eine Bergtour zu machen. Wir haben für TS-Leser etliche Touren erwandert und stellen hier unser – zugegebenermaßen sehr subjektives – Urteil zur Diskussion. Heute gibt es den dritten Teil: die Holzeralm, die aus Bad Wiessee, von Finsterwald oder Marienstein erreichbar ist.

Am Ziel angelangt - Die Holzeralm
Am Ziel angelangt – Die Holzeralm

„Hoiza Oim“. So steht es auf dem hölzernen Schild in geschnitzten Lettern an der kleinen Almhütte auf 1.210 Metern Höhe. Ob in dieser Hütte auch die Holzer – auch Holzfäller benamst – gelebt haben oder ob die Hütte ihren Namen vom gleichnamigen Ort haben, sei dahingestellt. Dass es rund um die Hütte ums Holz geht, ist unübersehbar.

Hatten wir die Tour zur Holzeralm vor ein paar Jahren einmal privat bestiegen, so sind wir über die radikale Veränderung im oberen Bereich des Weges doch recht erstaunt. Doch der Reihe nach: erst einmal fahren wir mit dem Auto zum Ausgangspunkt der Tour.

Anzeige

Vom stillen Bergwald zur „Autobahn“ im Wald

Auch wenn man die Holzeralm ebenso über Finsterwald oder Marinestein erreichen könnte, so entscheiden wir uns für den Anstieg über Bad Wiessee. Wir stellen unser Auto in der Jägerstraße ab und folgen der Beschilderung.

Zuerst geht es über zahlreiche Treppenstufen moderat hinauf in Richtung Bergwald. Dann wechseln sich kleiner Pfad und ziehender Hohlweg ab. Schroffes Gestein und lichter Laubwald führen uns in leichter Steigung in etlichen Windungen höher. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir schließlich eine Art „Autobahn“ im Wald, die wir bisher noch nicht kannten. „In brutalster Weise wurde in den Bergwald eine Schneise gehauen … und versperren den alten Wanderweg“, so hatte es im Jahr 2013 ein TS-Leser geschrieben.

Jetzt – drei Jahre später – empfinden wir die „Autobahn“ als störendes Element in einer eigentlich harmonisch anmutenden Bergwald-Landschaft. Trotzdem gehen wir den Weg in Richtung Holzeralm weiter. Etwa zwanzig Minuten folgen wir der „Autobahn“, bevor ein Roter Punkt im rechterhand verlaufenden Waldstückchen uns einen kleinen Pfad in Richtung Ziel weiter weist.

Einer schöner Weg mitten durch den Wald
Nach der Autobahn kommt ein kleiner Pfad im Wald.

Nach weiteren fünf Minuten durchqueren wir das bekannte Viehgatter und stehen in Kürze auf der Almlichtung, auf der wenige hundert Meter voran die Hütte, frequentiert von einigen Wanderern, auszumachen ist.

Almkirta in greifbarer Nähe

Die Kühe grasen friedlich. Nur Senner/in ist kein/er zugegen. Die Holzeralm zählt zu den unbewirtschafteten Almen. Hat man hier als Wanderer meist seine Ruhe vor anderen Leuten, so wandelt sie sich um Kirchweih herum zu einem Ort des geselligen Treibens. Beim traditionellen „Almkirta“ danken Almbauern und ihre Angehörigen bei einer Feier dafür, dass die vergangene Almsaison ohne Unfälle oder andere Zwischenfälle verlaufen ist.

Der Tag beginnt üblicherweise mit einer heiligen Messe, die „Open-Air“ stattfindet, also als Feldmesse gefeiert wird. Danach gibt es einen Frühschoppen mit Musikkapelle, Sennergerichten, Brotzeiten und hausgemachten Kuchen, nebst Kaffee, Bier und Milch.

Wunderschöner Ausblick
Wunderschöner Ausblick.

Während wir die letzten Meter zum nahen Gipfelkreuz erklimmen und noch ein wenig in der Sonne dösen, machen wir uns Gedanken zum Abstieg. Hier gibt es unterschiedliche Varianten zur Auswahl. Entweder man wählt denselben Abstieg wie den Aufstieg über die Forststraße und den Hohlweg in die Jägerstraße nach Bad Wiessee. Diese Variante dauert in etwa eineinhalb Stunden.

Abstieg

Wer noch Lust auf einen längeren Fußmarsch hat, entscheidet sich für einen Abstieg, der über Finsterwald verläuft. Über den sogenannten „Jägerstiegl“ gelangt man ab der gelben Beschilderung über einen unscheinbaren Waldsteig rechterhand des Gipfelkreuzes bergab. Über eine Forststraßenabzweigung bewegt man sich über Wiesen zum Weiler „Schneiderhäusl“.

Der Wegweisung „Fußweg Bad Wiessee über Ortsteil Holz“ folgend, erreicht man an etlichen Höfen vorbei nach fast drei Stunden schließlich den Wiesseer Golfplatz „Rohbogen“. Jetzt nur noch der Verzweigung rechterhand in Richtung „Jägerwinkel“ folgen und schon hat man ebenso sein parkendes Auto erreicht.

Fazit

Die Tour zur Holzeralm zählt zu den leichten Wandertouren. Die Hütte bietet eine gute Möglichkeit für eine ausgedehnte Pause, zu der man seine Brotzeit allerdings selbst mitbringen muss.

Sollten Kleinkinder mit zur Tour mitgenommen werden, so bietet sich der Transport in einer Kraxe an. Auch Mountainbiker schätzen die Tour, nehmen jedoch die Route, die am Parkplatz in der Breitenbachtalstraße (Forststraße) beginnt.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner