Lidl findet keine Mieter für Wohnungen

Über der vor fünf Jahren erbauten Lidl-Filiale in Tegernsee stehen immer noch Räumlichkeiten leer. Da die Stadt es dem Unternehmen zur Auflage gemacht hatte, ein zweigeschossiges Gebäude zu errichten, waren ursprünglich Wohn- und Büroräume geplant.

Beim Bau des Lidls erklärte die Stadt, dass dort Wohnraum entstehen soll. Jetzt genehmigte Tegernsee jedoch eine Nutzungsänderung zugunsten eines gewerblichen Mieters.

Der zweite Stock der Lidl Filiale in Tegernsee soll für eine Kampfkunstschule ausgebaut werden
Der zweite Stock der Lidl-Filiale in Tegernsee soll für eine Kampfkunstschule ausgebaut werden.

Die Lidl-Filiale Tegernsee bekam beim Bau vor rund fünf Jahren die Auflage, bezahlbaren Wohnraum für Familien zu schaffen. Andernfalls wäre der Bau nicht genehmigt worden. Um das zu erfüllen, wurden sowohl über, als auch in einem extra Gebäude hinter der Filiale Wohnungen geschaffen. Die insgesamt 19 „Lidl-Wohnungen“ hinter dem Supermarkt waren schnell vermietet. Nur die Fläche im ersten Stock des Hauptgebäudes blieb bis heute leer.

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Diese war ursprünglich entstanden, weil die Stadt zugunsten des Ortsbildes auf einem zweistöckigen Bau beharrte. Wie sich jetzt herausstellte, konnte Lidl aber selbst entscheiden, was in die Räumlichkeiten einziehen soll. Und so waren dort ursprünglich sowohl Wohn- als auch Büroräume vorgesehen. Da es in den Räumen recht dunkel ist, konnten bisher aber keine Mieter gefunden werden. Wie ernst es mit der Mietersuche war, darf dabei bezweifelt werden. Das Dachgeschoss ist seit fünf Jahren nur eine leere Hülle. Zwischenwände, Böden und sanitäre Anlagen fehlen komplett.

Lidl will Wohnung in Zukunft vermieten

Nach fast fünf Jahren Leerstand interessiert sich jetzt die Kampfkunstschule Matl, die derzeit noch im Medius in Tegernsee ihr Training abhält, für die Räume. Der Bauausschuss zeigte sich sehr erfreut über die Möglichkeit, endlich Leben in das zweite Obergeschoss zu bringen. Es wurde entschieden, dass die gewerbliche Nutzung in den Teil des Gebäudes kommt, in dem ursprünglich Büros geplant waren. „Gewerbe soll zu Gewerbe“, so Bürgermeister Peter Janssen in der Bauausschusssitzung im Januar.

Dafür bedurfte es einer Nutzungsänderung für die ingesamt 400 Quadratmeter Fläche, der der Bauausschuss bereits vor einigen Wochen zugestimmt hat. Bis das Stockwerk jedoch durch den neuen Mieter genutzt werden kann, muss Lidl noch einmal bei der Stadt vorstellig werden. Das sollte dann aber nur noch Formsache sein. Sobald der neue Antrag für den nördlichen Teil genehmigt ist, will Lidl die Verträge mit der Kampfkunstschule abschließen. „Im Mai oder Juni sollten die Räume ausgebaut sein“, so der Lidl-Bereichsleiter für Immobilien, Niels Kratzin. Dabei entstehen ein Trainingsraum, sanitäre Anlagen, ein Hausaufgabenraum sowie ein Empfang.

Der Ausbau beschränkt sich aber nur auf den vermieteten Teil des Gebäudes. Die südliche Seite bleibt weiterhin leer. Dass es hier schwer ist, Mieter für eine Wohnnutzung zu finden, liege, so Kratzin, in erster Linie an der Dachschräge und dem wenigen Licht. Aktuell laufen aber Gespräche mit einem Architekten, um die Wohnung über kurz oder lang doch noch zu vermieten. „Derzeit gibt es nur einen Treppenzugang von hinten, das wollen wir wenn möglich verändern“, erklärt Kratzin abschließend.

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