Linden in Seestraße fallen

Zwei Linden sind in der Rottacher Seestraße gefällt worden. Baumfrevel oder Notwendigkeit – die einen sehen es als „Umweltverbrechen“, die anderen als notwendige Aktion.

Doch die Gemeinde hat eine einfache Erklärung für die Aktion. Sie muss für Sicherheit sorgen.

Frisch gepflanzt stehen die neuen Bäume an der Rottacher Seestraße
Frisch gepflanzt stehen die neuen Bäume an der Rottacher Seestraße.

„Zwei Bäume in der Seestraße beim Café Borkholder gefällt – was ist der Grund für diesen Frevel?“ So hatte sich ein Leser heute an unsere Redaktion gewandt. So manchen Baumfreund mögen solche Fällaktionen wie diese geschmerzt haben. Doch von einem „Umweltverbrechen“ könne keine Rede sein, so Rottachs Bauamtsleiter Walter Hübsch.

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„Wir haben eine Verkehrssicherungspflicht“, beteuert Hübsch. Es sei nun einmal so, dass Bäume, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht hätten oder krank seien, weichen müssten. Zumal, wenn sie Häuser oder Freileitungen gefährden. Um zu ermitteln, welche Bäume ein Verkehrssicherheitsproblem darstellen, organisiert die Gemeinde regelmäßig Baumschauen, bei denen gerade ältere Bäume in Augenschein genommen werden.

Bäume bereits „angeschlagen“

„Die beiden Linden waren ältere Anlagen-Bäume und sturmgeschädigt“, begründet Hübsch. Wie alt sie genau waren, wisse er nicht. Im Sommer sei eine der beiden Linden bereits nach einem Unwetter gespalten worden und umgestürzt, berichtet der Bauamtsleiter. Man habe den Stamm abtransportiert. Nur der Stumpf sei stehen geblieben.

Auch die zweite Linde sei sturmgeschädigt gewesen. Deshalb habe man sie nun fällen müssen. Die Wurzelballen der beiden Bäume seien ordnungsgemäß ausgefräst und das Grüngut abtransportiert worden. Zwei junge Bäume der „Wuchsklasse 1“ – also schon etwas stattlichere Jungbäume – seien heute früh nachgepflanzt worden, so Hübsch.

Auch wenn solche Aktionen ordnungsgemäß verlaufen, kritisieren Baumfreunde immer mal wieder, dass nicht genügend nachgeprüft werde, wie gefährdet oder krank manche Bäume wirklich waren. Meist werde – sozusagen aus pragmatischen Gründen – dann gleich eine ganze Gruppe gefällt.

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