Lösung auf dem kurzen Dienstweg

Über Grenzen hinweg arbeiten die Feuerwehren aus Kreuth und aus dem österreichischen Achenkirch zusammen. Das einzige Problem bislang: Im Einsatz konnte man nicht miteinander sprechen.

Jetzt haben die Feuerwehrler eine Lösung gefunden. An der großen Politik vorbei, die sich seit 30 Jahren quer stellt.

Neue Funkgeräte wurden aus der eigenen Kasse bezahlt.
Neue Funkgeräte wurden aus der eigenen Kasse bezahlt.

Ein Bericht von Sebastian Marschall / Feuerwehr Kreuth:

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Europa wächst zusammen, Verträge und Abkommen werden in einer Geschwindigkeit geschlossen und wieder gelöst, dass der „normale“ Bürger nicht mehr mitkommt. Doch Papier ist geduldig, die Umsetzung des Geregelten braucht daher manchmal in unseren Köpfen etwas länger. So könnte man es als Selbstverständlichkeit erachten, dass gerade bei der Hilfe von in Not geratenen Personen Grenzen keine Rolle spielen dürfen.

Doch bevor das Schengener Abkommen 1995 in Kraft getreten ist, war eine offizielle grenzübergreifende Hilfe der Feuerwehren von Kreuth in unsere tirolerische Nachbargemeinde Achenkirch oder anders herum so gut wie undenkbar. Auch heute, wo diese Grenze seit fast 20 Jahren mehr oder weniger weggefallen ist, können wir uns zwar gegenseitig unterstützen, für eine reibungslose Hilfe hapert es aber noch an dem einen oder anderen Faktor. So wurde es seitens der Behörden in den letzten 20 Jahren nicht geschafft, dass wir mit unseren Kameraden aus Achenkirch kommunizieren können, was in einem Ernstfall essentiell wichtig ist.

Lösungen an der großen Politik vorbei

Deshalb haben die Gemeinden und Feuerwehren untereinander versucht, eine Lösung zu finden. Und am 15. April dieses Jahres war es dann soweit, die Gemeinde Achenkirch übergab der Feuerwehr Kreuth ein digitales österreichisches Funkgerät, mit dem die Feuerwehren untereinander kommunizieren können. Dieses Funkgerät ist bei den zuständigen alarmierenden Stellen offiziell angemeldet. Bereits zuvor wurde das Wachgebiet der FFW Kreuth für größere technische Hilfeleistungen (Verkehrsunfälle etc.) bis zum Sylvensteindamm und Achenkirch/Steinberg erweitert.

Die Kosten in Höhe von ca. 1.000 € übernahm komplett die Gemeinde Achenkirch, weil, wie der Vizebürgermeister der Gemeinde Achenkirch in unverwechselbarem tirolerisch richtig feststellte, die Gemeinde Kreuth kein Geld hat. So haben zwei Gemeinden und ihre Feuerwehren etwas geschafft, was den zuständigen Staatsbehörden bis hierhin nicht gelungen war. Wir möchten uns deshalb bei allen Beteiligten für diese für alle vorteilhafte Lösung bedanken und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit unseren Tiroler Kameraden.

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