Lokal gekauft oder online bestellt?

Der Einzelhandel am Tegernsee beklagt auch in diesem Jahr Umsatzeinbußen im Weihnachtsgeschäft. Die Hoffnung liegt nun auf den letzten Tagen vor Weihnachten.

In den Tegernsee Arkaden ist man bisher noch nicht so zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft / Quelle: Archiv

Weihnachten steht vor der Tür. Und natürlich treibt die Menschen zur Zeit vor allem ein Gedanke um: Was schenkt man seinen Liebsten (und den Menschen, bei denen man um ein Geschenk nicht herum kommt)? Wo kaufen die Menschen bei uns ihre Geschenke? Offenbar nicht in den Geschäften vor Ort, sondern lieber online. Doch was bedeutet das für unsere lokalen Geschäfte? Und vielleicht für uns?

Leer sehen die Geschäfte am Tegernsee nicht gerade aus. Aber offenbar leerer als sich das die Einzelhändler erhofft haben. Aus den Tegernsee Arkaden hört man, dass der große Ansturm bislang ausblieb. Es kommen viel weniger Leute und die geben auch noch weniger Geld im Durchschnitt aus. Hier setzt man auf das letzte Adventswochenende. Schließlich haben dann schon viele Leute frei. Auch die Elektromärkte in Miesbach und Bad Wiessee bekommen offenbar den Black Friday zu spüren. Viele Menschen scheinen sich schon im November mit günstigen Rabattangeboten eingedeckt zu haben.

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Bei Sport Estner in Bad Wiessee weiß man: „Der Onlinenhandel macht uns allgemein zu schaffen.” Doch auch jetzt vor Weihnachten läuft es nicht ganz optimal. “Fürs Weihnachtsgeschäft haben wir witterungsbedingt Nachteile, weil man Schnee braucht, den haben wir nicht“, erklärt ein Mitarbeiter. In Tegernsee ärgern sich die Ladeninhaber über den Adventszauber am Schlossplatz. “Es wird eher alles beim Weihnachtsmarkt am Bräustüberl gekauft. Es wäre besser gewesen, wenn der Weihnachtsmarkt verteilt über ganz Tegernsee wäre. Das ist schade, da leiden wir eigentlich alle drunter”, so Hesselink Marianne von Mary’s Sweet Home in Tegernsee.

Lieber Lokal, als online

Statistisch gesehen werden die meisten Weihnachtseinkäufe in den letzten Tagen vor Weihnachten erledigt. Allerdings sinkt das Weihnachtsbudget dafür von Jahr zu Jahr. Und auch das deutet auf ein schwaches Geschäft im Einzelhandel hin. So liegt das durchschnittliche Budget der Deutschen für Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr bei 400 Euro – ein Rückgang von 240 Euro beziehungsweise 37,5 Prozent. München bildet im Städtevergleich das Schlusslicht. Hier liegt das Budget der Konsumenten knapp 200 Euro unterhalb des Durchschnitts.

Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken der Deutschen zählen übrigens Gutscheine oder Geldgeschenke. Im Jahr 2019 haben rund 56 Prozent der Personen, die im Rahmen einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes zu den Geschenkekäufen zu Weihnachten befragt wurden, geplant, Gutscheine oder Geld zu verschenken.

Haben Sie schon alle Geschenke? Vielleicht sollten Sie dann darüber nachdenken, in der Region einzukaufen. Leere Ladenzeilen sind letztendlich die Konsequenz, wenn sich die Einkäufe immer mehr auf das Online-Geschäft verlagern. Und dann fehlt nicht nur die persönliche Beratung, sondern auch die Möglichkeit, am Weihnachtsmorgen noch schnell das vergessene Geschenk für Tante Erna zu besorgen.

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