Louisenthal: Papierfabrik auf Expansionskurs

Im September 2011 schien die Welt für die Papierfabrik Louisenthal aus den Fugen geraten. Zumindest konnte man den Eindruck bekommen, wenn man das Wehklagen der Politik ernstgenommen hat.

Die Papierfabrik hatte damals einen großen Euro-Auftrag verloren. Die Verantwortlichen waren aufgeschreckt. Umsatzeinbrüche drohten.

Doch mittlerweile hat sich das Geschäft stabilisiert. Die Fabrik ist sogar wieder auf Expansionskurs und schafft für Gmund wichtige neue Arbeitsplätze.

Kein Winterschlaf: Die Papierfabrik in Louisenthal expandiert – die neue Halle ist fast fertig
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550 Mitarbeiter sind derzeit bei der Papierfabrik Louisenthal angestellt. Gmunds größter Arbeitgeber ist somit eine echte Größe, die es zu fördern gilt, wie Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing auf der Bauausschuss-Sitzung vor einem Jahr sagte. Ganz konkret ging es damals um die Errichtung einer neuen, zweistöckigen Lagerhalle. Die Gemeinderäte segneten das Vorhaben dementsprechend ab.

Auf 53 mal 38 Metern sind mittlerweile 3.082 Quadratmeter neue Fläche für die Produktion entstanden. Etwas mehr als 16 Meter ragt das Gebäude in die Höhe. Ortstypisch gekrönt von einem Satteldach mit fünf Grad Neigung. Alleine für diesen einen Neubau benötigte die Papierfabrik 76 neue Stellplätze. Doch diese sind durch die 395 bestehenden Plätze im Umfeld des Areals bereits abgedeckt.

Für die Sicherheit von Banknoten

In dem neuen zweistöckigen Gebäude, das zumindest von außen fast fertig ist, werden zukünftig unter anderem Hochsicherheits-Hologrammfolien produziert. Die Papierfabrik, die zu Giesecke & Devrient gehört, stellt vor allem Banknoten her. Laut der Pressesprecherin Daniela Geigl sei man in diesem Technologiebereich führend und wolle das auch bleiben.

Durch die Folien, die im neuen Gebäude entstehen, werden Banknoten sicherer gemacht. Der weltweite Bedarf dafür, so Geigl, steigt seit einiger Zeit. Die Papierfabrik trägt diesem Trend Rechnung und verdoppelt den Ausstoß des vor etwa zehn Jahren errichteten Folienwerks.

Die Kosten für den Neubau liegen im zweistelligen Millionen-Bereich. Arbeitsplätze “im niedrigen zweistelligen Bereich”, vor allem für Fachkräfte, sollen laut Aussage der Pressesprecherin im neuen Folienwerk entstehen. Doch bevor es soweit ist, musste sich der Gmunder Bauausschuss gestern Abend erneut mit der Erweiterung befassen. “Eine Formsache”, so von Preysing.

Dabei ging es um eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung des Landratsamtes, zu dem die Gmunder ihre Stellungnahme abgeben mussten. Vor allem eine mögliche Lärmbelästigung soll unter anderem durch den Einbau von insgesamt drei Schalldämpfern minimiert werden. Der Bauausschuss nahm den Vorschlag zur Kenntnis und gab sein OK.

Damit steht der geplanten Eröffnung der Halle im Frühsommer nichts mehr im Weg. Insgesamt stehen die Zeichen also weiter auf Wachstum. Eine Entwicklung, die so von Preysings Hoffnung, den Gmunder Standort langfristig sichern wird.

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