Die Sendung bietet Information und Inspiration – auch für die eigene Familienplanung, die im Tal, wie berichtet, ja nicht so richtig in die Gänge kommt. Bei einem Thema in der Sendung von vergangener Woche konnte daher mancher Einheimische hellhörig werden.
Eine Glosse von Florian Simon Eiler
Frustration in Japan: Männer haben keine Lust mehr auf Sex! Der Grund ist das oft langwierige Balzverhalten, auf Japanisch „mendoxei“, zwischen Mann und Frau. Der moderne Samurai zieht es vor, seine Triebhaftigkeit schnell und sauber digital zu erledigen. „Ach so!“ Das ist es also.
Hätten wir ein Inlandsjournal, wären die sicher schon mit einem kleinen Kamerateam an den Tegernsee gereist. Interview mit den paar „frischen“ Eltern. Ursachenforschung. Auswertung von Statistiken wie von der Stadt Tegernsee: Im Jahr 2013 zehn Buben und vier Mädchen. „Ohh Mann!“ Ja, genau der. Jetzt kommt das „Auslandsjournal“-gebildete Hirn zum Einsatz. Japaner und Bayern, beide haben sich all die Jahrhunderte zwecks körperlicher Liebe schon immer ordentlich ins Zeug legen müssen.
Kann man doch im „Der Jagerloisl“ von Ludwig Thoma nachlesen, dass der Werber heimlich, unter Lebensgefahr für sein Zielobjekt ein bäuerliches Anwesen mit einer Leiter hat einnehmen müssen: „Außerdem sind Eisenstangen am Fenster. Da schiabt ma’r an Kopf durchi“.
Wie bitte? Und was ist, wenn man stecken bleibt? Drinnen wartet sehnsüchtig die Angebetete im Rüschennegligée, während der Sepp draußen zappelt, um Luft ringt und hört, wie unten der Bauer seelenruhig seine Schrotflinte aus dem Schrank holt.
Nein! Männer der transpazifischen Achse bleibt bei Eurem iPod und dem Laptop. Die Janine und die Luci Wild sind per Klick bei Euch, und alles ist gut. Der einzige, für den es anstrengend wird, ist der Geldbeutel. Aber für die Gesundheit tut man alles. Könnte sein, dass das Fernsehteam weiterzieht. Raus aus dem Tal, nach Valley. Hier ist alles ganz anders. Eine Enklave der Fruchtbarkeit. 2013 – 37 neue Bürger. Kitas proppenvoll.
Tja, an was das jetzt liegt, ist natürlich eine Sache für TV-Profis. Mit dem Zweiten sieht man bekanntlich besser.
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