Luxushaus vor Traumstrand

Jetzt ist es traurige Gewissheit. Eines der letzten Seegrundstücke im Wiesseer Ortsteil Abwinkl am Badestrand am Friedl wird zugebaut. Bisher stand der Hochwasserschutz im Weg. Jetzt sind die Bagger angerückt.

Die Bagger sind im Ringseeweg in Wiessee schon angerückt / Quelle: Peter Pier

Eines der letzten Grundstücke in Seenähe in Abwinkl wird bebaut. Wie schon im Februar berichtet hatte das Kitzbüheler Online-Portal „Streifzug“ die Fläche im Februar zum Verkauf ausgeschrieben. Dort wurde die 1.600 Quadratmeter große Immobilie mit Foto als eines der letzten freien Baugrundstücke in erster Reihe am Tegernsee angeboten.

Es liege im Ortsteil Abwinkl in einer „nachgefragten, prominenten Lage, in der nur selten eine Immobilie zum Verkauf kommt“. Man könne dort im Rahmen des gültigen Bebauungsplanes eine Landhausvilla mit gut 350 Quadratmeter Wohnfläche errichten.

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Außerdem seien ein ausgebauter Keller mit Tiefgarage sowie ein Pool mit Gartenhaus etc. möglich. „Lassen Sie hier Ihren Traum von einem tollen Haus am See wahr werden“, so die Versprechen mit einem Link zu Engel & Völkers. Entschieden war jedoch damals noch nichts. Erst musste geklärt werden, on eine Tiefgarage im Hochwassergebiet überhaupt möglich ist. Auch das Grundwasser spielt hier eine Rolle. Vor allem für die Nachbarn könnte das dann zum Problem werden. Schließlich muss das verdrängte Wasser irgendwo hin.

Es darf gebaut werden

Jetzt sind die Arbeiten auf dem Grund in vollem Gange. „Gebaut wird laut Plan ein Einfamilienhaus mit Tiefgarage und kleinem Schuppen im Garten“, erklärt stellvertretende Pressesprecherin des Landratsamts Sophie-Marie Stadler auf Nachfrage. Das Grundstück befinde sich jetzt in Privatbesitz. Das Bauvorhaben werde außerhalb des ausgewiesenen Überschwemmungsgebiets „Tegernsee“ realisiert. Deshalb können keine speziellen Anforderungen aus Hochwasserschutzgründen gestellt werden. Stadler weiter:

Grundsätzlich besteht auf diesem Grundstück Baurecht. Ein rechtskräftiger Bebauungsplan der Gemeinde Bad Wiessee sieht eine Bebauung in diesem Umfang vor.

Eine Baugenehmigung hätte die begründete ablehnende Stellungnahme des Hochwasserschutzes verhindern können. Doch weil es dafür keine Grundlage gebe, stehe dem Bau aus fachlicher Sicht nichts im Wege.

Sonnenaufgänge wie dieser existieren künftig nur noch auf Fotos und in der Erinnerung… / Quelle: Peter Pier

Auch die Tiefgarage wurde geprüft und unter Auflagen genehmigt. „Ob der Bau der Tiefgarage sinnvoll ist, ist nicht Teil der Beurteilung durch das Landratsamt. Es ist Sache des Bauherrn, sich gegen eindringendes Wasser zu schützen“, erklärt Stadler. Der große Baum im Garten des Grundstücks werden erhalten. Auch sehe der Plan Büsche und Sträucher vor.

Für alle, die Angst um ihrem Badestrand am Friedl hatten: Der Badestrand befindet sich auf einem separaten Grundstück und bleibt somit erhalten. Künftig müssen die Badegäste allerdings ein Haus umlaufen, bevor sie den Blick auf den See genießen können.

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