Nach einer routinemäßigen Überprüfung durch das Ingenieurbüro Schreder musste die Gemeinde Gmund vergangenen Freitag plötzlich den Mangfallsteg sperren. „Mich traf diese Nachricht völlig überraschend“, erklärt Bürgermeister Alfons Besel gegenüber dem Merkur. 1954 wurde erstmals ein Holzbauwerk über die Mangfall errichtet. 1966 sei laut Besel dann ein Nachfolge-Bau entstanden.
Seit 21 Jahren steht nun die aktuelle Konstruktion am Nordende des Tegernsees. Die Gemeinde musste in der Vergangenheit immer wieder das ein oder andere Holzbrett auswechseln oder Reparaturen vornehmen lassen. „Wir dachten, dass uns der Statiker eine Erneuerung der Brücke erst für die nächsten Jahre ins Hausaufgabenheft schreibt.“ Dass dies jetzt schon der Fall sein würde, sei bitter.
Neubau unumgänglich
Seit Freitag ist nun also ein Teil der beliebtesten Spaziergänger-Strecken in Gmund gesperrt. Der Grund: Erhebliche Sicherheitsmängel. Am Montag wurde die Lage im Rathaus erneut erörtert. Besel berichtet gegenüber dem Merkur:
Wir haben keine Hoffnung, dass wir die Brücke nochmal provisorisch sichern können. Es liegen umfangreiche Schäden vor, nicht nur im Belag, sondern auch bei den Stützpfeilern.
Die Gemeinde muss sich jetzt mit der Planung eines neuen Stegs befassen. Besel hofft, dass der Entwurf für den Neubau bis Mitte des Jahres vorliegt. Danach müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden. Kostenpunkt nach Einschätzung des Bürgermeisters: zwischen 80.000 und 100.000 Euro.
Zumindest eines steht für die Gemeinde aber schon jetzt fest: Die neue Brücke soll etwas breiter als bisher gebaut werden, damit sie genug Platz für Kinderwägen, Rollstuhl- und Radfahrer bietet. Bis der Neubau steht, müssen Spaziergänger allerdings nun eine ganze Weile einen Umweg einplanen. Das andere Mangfallufer ist nur noch über die Seestraße, die Max-Obermayer-Straße weiter über den Ludwig-Erhard-Platz erreichbar. Besel hofft, dass sich der neue Gemeinderat in seiner ersten Sitzung im Mai mit den Neubau-Plänen befassen kann.
Ursprünglicher Artikel vom 03. April 2020 mit der Überschrift: „Mangfallsteg ab sofort komplett gesperrt“
Wie Florian Ruml, Geschäftsleiter der Gemeinde Gmund, erklärt, hat die Gemeinde den Mangfallsteg an der Mangfallmündung am Nordende des Tegernsees überprüfen lassen. Mit der Prüfung sei das Ingenieur-Büro Schreder beauftragt worden. Die hatten allerdings keine guten Neuigkeiten.
„Der Gemeinde wurde heute um 11.35 Uhr empfohlen, den Steg wegen Mängeln bei der Standsicherheit zu sperren“, so Ruml. „Der Bauhof wurde sofort mit der Sperrung beauftragt. Der Steg ist ab sofort gesperrt. Die Gemeinde bedauert die entstehenden Einschränkungen sehr.“
Das andere Mangfallufer ist ab sofort nur durch einen Umweg über die Seestraße, die Max-Obermayer-Straße weiter über den Ludwig-Erhard-Platz erreichbar. „Wir werden zügig prüfen, ob eine vorübergehende Stabilisierung bis zu einem Neubau möglich ist“, erklärt Ruml abschließend.
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